BASF und Stadt gedenken Opfern der schweren Unglücke von 1948 und 1943
Ludwigshafen. Vertreter der BASF und OB Jutta Steinruck haben am Freitag, 28. Juli, 75 Jahre nach dem schweren Explosionsunglück auf dem BASF-Werksgelände bei Oppau den Opfern gedacht.
Am 28. Juli 1948 kam es auf dem Werksgelände in Ludwigshafen zu einer Explosion, die eine ganze Kette weiterer Explosionen nach sich zog. 207 Menschen verloren dabei ihr Leben. 3.818 Personen wurden verletzt, rund 500 davon schwer. 20 Tonnen Dimethylether traten am Nachmittag durch eine kleine Explosion aus einem Kessel aus. Das Gas stieß weitere Explosionen an und löste Brandherde auf dem Fabrikgelände aus. Die Explosionen und Brände hielten bis Mitternacht an.
Das Unglück ließ in vielen Orten Rheinhessens Scheunentore aus den Angeln fliegen, die Erde bebte, in den Arbeitersiedlungen rund ums Werksgelände zerbrachen durch die Druckwelle die Fenster. Gasdämpfe lagerten sich über ganz Ludwigshafen ab, so dass die Autos am Tag mit Licht fuhren.
Fast auf den Tag genau fünf Jahre zuvor, am 29. Juli 1943, verloren bei einer weiteren Explosionskatastrophe 64 Menschen ihr Leben, darunter 17 Zwangsarbeiter. 526 Personen wurden verletzt.
Vertreter von BASF und der Stadt Ludwigshafen haben am Jahrestag gemeinsam der Opfer der beiden Explosionskatastrophen gedacht. Die beiden Veranstaltungen fanden auf dem Hauptfriedhof Ludwigshafen und auf dem Friedhof Friesenheim statt.
„Heute gedenken wir der Opfer, die bei zwei Explosionen auf unserem Werksgelände ihr Leben verloren. Beide Unglücke sind im kollektiven Gedächtnis der Region und der BASF fest verankert“, sagt Dr. Melanie Maas-Brunner, Mitglied des Vorstands und Standortleiterin Ludwigshafen der BASF SE. „Es ist unsere Pflicht und mir persönlich ein Anliegen zurückzublicken. Denn wir müssen uns erinnern – an die Opfer, an das Leid und die großen Schäden. Die Unglücke von damals, aber auch jeder andere Unfall, der sich in einem BASF-Werk ereignet, ist für uns eine eindringliche Mahnung. Wir müssen in der chemischen Industrie immer mit äußerster Umsicht arbeiten. Und wir müssen alles Erdenkliche dafür tun, damit solch ein Unglück nicht wieder geschieht.“ jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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