Caritas-Zentrum Ludwigshafen spendete 28 Schulranzen an Erstklässler*innen
Ludwigshafen. Der Schulranzen ist ein sichtbares Zeichen für die Verwandlung von einen Kita- in ein Schulkind. Doch nicht jede Familie kann sich einen Schulranzen leisten. Damit Schule und Bildung von Anfang an Spaß machen und nicht an den fehlenden finanziellen Möglichkeiten scheitern, hat das Caritas-Zentrum Ludwigshafen am Dienstag, 2. August 2022, Schulranzen und Mäppchen an ukrainische Grundschüler und andere bedürftige Erstklässler ausgegeben.
Die Augen von David und Andrii wurden riesengroß, als sie ihren funkelnagelneuen Schulranzen inklusive eines gefüllten Mäppchens entgegennehmen. Die beiden Kinder stammen aus der Ukraine und wurden von einer Ukrainerin, die schon seit längeren in Deutschland lebt, zu der Schulranzenausgabe im Hof des Caritas-Zentrums in der Ludwigshafener Innenstadt mitgenommen. Die Familie sei für die Aktion sehr dankbar, erzählt die Ukrainerin, denn die Familie habe bei ihrer Flucht aus der Ukraine nichts mitnehmen können.
David und Andrii waren zwei von 28 Kindern, die sich am Dienstag einen kostenlosen Schulranzen abholten. Das Caritas-Zentrum Ludwigshafen hatte diese über einen bekannten Schulranzenhersteller in Frankenthal bezogen. „Der Schulranzen ist für viele Kinder ein sichtbares Zeichen der Verwandlung von einem Kindergartenkind zu einem Schulkind und enorm wichtig“, sagte Claudia Möller-Mahnke vom Caritas-Zentrum. „Es gibt aber genug Familien hier in Ludwigshafen und Umgebung, die sich aus wirtschaftlichen, sozialen oder anderen Gründen keinen neuen Schulranzen leisten können“, weiß sie.
Neben vielen ukrainischen Geflüchteten nahmen auch zahlreiche andere Bürger*innen, die die Information aus der örtlichen Presse entnommen oder von anderen Sozialeinrichtungen erhalten hatten, das Angebot der Caritas an. So beispielsweise eine Familie aus Syrien, die nun in Oppau lebt. Der Vater berichtet, dass die Tochter nach den Sommerferien die Goethe-Mozart-Schule besuchen werde und sich auf den ersten Schultag sehr freue, obwohl sie noch etwas schüchtern wäre.
Damit die Kinder nicht am ersten Tag mit einer Plastikbeutel oder anderen Notbehältnissen zur Einschulung kommen müssen oder die Eltern schauen müssen, wie sie das Geld für einen oft gar nicht so billigen Schulranzen zusammen bekommen, wollte das Caritas-Zentrum mit seiner Aktion ein Zeichen setzten. „Schulbildung soll von Anfang an Spaß machen und nicht gleich am ersten Tag zu einer Stigmatisierung führen“, betonte Zahra Hassanpour vom Jugendmigrationsdienst.
Um einen Schulranzen zu bekommen, musste ein entsprechender Nachweis vorgelegt werden. Dazu gehörten entweder die Vorlage eines ukrainischen Passes oder der Bescheid über Leistungen vom Jobcenter sowie der Nachweis über die Einschulung, so die Caritas-Mitarbeiterin. Insgesamt hat die Caritas an diesem Vormittag 28 Schulranzen verteilen können – glückliche Kindergesichter und zufriedene Eltern waren der Dank. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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