15 Jahre Ludwigshafener Tafel
Eine Erfolgsgeschichte
Ludwigshafen. Die Ludwigshafener Tafel ist eine der größten Tafeln in Rheinland-Pfalz und hat es sich zur Aufgabe gemacht überschüssige Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen einzusammeln und an bedürftige Menschen abzugeben. Völlig unbemerkt hatte die Tafel vor wenigen Tagen, am 9. Juni ihr 15-jähriges Jubiläum. Die offizielle Jubiläumsfeier ist der Corona Krise zum Opfer gefallen, informiert der Vorsitzende des Trägervereins, VEhRA, Jürgen Hundemer.
In ganz Deutschland gibt es mehr als 900 Tafeln. Sie sind eine der größten Bewegungen in Deutschland. An ihrem ersten Ausgabetag waren es 27 Bedürftige, die zur Tafel in der Waltrauden Straße gekommen sind, um sich ihr Lebensmittelpaket abzuholen. Sigrid Veller war eine der Mitbegründerinnen und ist heute noch, im Alter von 82 Jahren, ehrenamtliches Mitglied im Vorstand des Trägerverein VEhRA, Verein Förderung des Ehrenamts e.V., Ludwigshafen. VEhRA hat die Ludwigshafener Tafel 2005 gegründet. „Damals habe ich mit meinem privaten PKW erste Lebensmittel eingesammelt und zur Tafel gebracht damit wir bedürftigen Menschen in Ludwigshafen das Leben etwas leichter machen können. Anfangs waren es wenige Lebensmittelmärkte, die uns unterstützt haben. Aber wir waren froh um jede Hilfe. Unsere Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr machen als Sie müssen“, sagte Sigrid Veller.
Die Tafel in Ludwigshafen ist in den 15 Jahren zum größten sozialen, ehrenamtlichen Projekt in der Stadt Ludwigshafen gewachsen. Davon profitieren jeden Monat rund 2.000 bedürftige Menschen. Darunter sind etwa 900 Kinder. Mehr als 100 ehrenamtliche Helfer kümmern sich an sechs Tagen in der Woche um die Bedürftigen in der Stadt. Unterstützt von etwa 30 Ein-Euro-Jobbern, sind sie die tragende Säule des größten VEhRA Projektes, sagt der Vorsitzende Jürgen Hundemer. Die kontinuierliche Entwicklung der Tafel hat sie in den letzten Jahren zu einem angesehenen und vorbildlichen Projekt in Ludwigshafen gemacht. Einkaufen dürfen Menschen, die aufgrund ihres geringen Einkommens bedürftig sind und einen Tafelausweis haben.
Vor 15 Jahren hätte niemand daran gedacht, dass es Zeiten wie „Corona“ geben wird, die an der Überlebensfähigkeit der Tafel höchste Ansprüche stellt. Bedingt durch die schwierigen Rahmenbedingungen musste die Tafel zum ersten Mal in ihrer Geschichte im März coronabedingt geschlossen werden.
Dies zum Schutze der Gesundheit unserer vielen ehrenamtlichen Helfer, aber auch unserer Tafelkunden, erläutert Jürgen Hundemer. Nach umfassenden Vorbereitungen konnte die Tafel durch eine neu organisierte kontaktlose Ausgabe am Mitte April wieder geöffnet werden. Seit dem ist die Tafelarbeit eine große Herausforderung für alle Helfer.
Jeden Tag sind vier Kühlfahrzeuge bei mehr als 40 Lebensmittel Händlern unterwegs und sammeln etwa 20 Tonnen Lebensmittel ein. Woche für Woche sortieren die ehrenamtlichen und die Ein Euro Jobber, hunderte von Kisten mit Lebensmitteln und Frischeprodukten, um sie für die Ausgabe an bedürftige Menschen vorzubereiten. Nur „noch verwendbare und nicht abgelaufene“ Lebensmittel werden weiter gegeben und tragen zu einem Stückchen mehr an Lebensqualität für die bedürftigen Menschen in Ludwigshafen bei.
Das Jubiläumsjahr wird eines der wichtigsten in der Geschichte der Ludwigshafener Tafel sein. Die umfassende Sanierung steht in diesem Jahr vor dem Abschluss. Ein Ende der Corona Einschränkungen ist nicht abzusehen und es gibt immer mehr bedürftige Menschen in der Stadt, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Die kontaktlose Lebensmittelversorgung soll schon bald durch ein optimiertes Konzept ersetzt werden. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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