Eine klimaschonende Ernährung: Man sollte beim Einkauf auf regionale und saisonale Produkte achten
BUND. Unterschiedlichste Label und Siegel sollen beim Einkauf im Supermarkt Orientierung bieten. Doch die verschiedenen Kennzeichnungen sind oft unverständlich. Patrick Müller, Experte für Agrarpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), gibt Tipps, was Sie beim Einkauf beachten können, wenn Sie sich klimaschonend und umweltbewusst ernähren wollen.
Produkte aus ökologischem Land- bau klimafreundlicher
„Lebensmittel aus ökologischem Anbau sind gut für den Menschen, die Umwelt und das Klima. Man erkennt sie am europäischen Biosiegel mit einem Blatt auf grünem Hintergrund oder dem deutschen sechseckigen Biosiegel. Zudem tragen viele Bioprodukte die Siegel der Anbauverbände. Die Öko-Produkte sind im Durchschnitt besser für Umwelt und Klima besser als konventionell hergestellte, weil im Ökolandbau ohne chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide gewirtschaftet wird. Deren Produktion ist sehr energieintensiv“, erklärt BUND-Experte Patrick Müller. Zudem werden im Öko-Landbau Tiere häufiger auf der Weide gehalten. Das erhält Grünland, welches wiederum CO2 speichert, also wichtig für den Klimaschutz ist. Ohne die Tierhaltung würde dieses Land verbuschen oder Wald entstehen - und in der Folge im Boden weniger CO2 gespeichert werden.
Tierische Produkte reduzieren
Bei der Haltung von Tieren entstehen fast immer viele Emissionen, die das Klima massiv belasten. „Niemand muss fürs Klima auf tierische Produkte verzichten. Weniger Fleisch, Milch und Käse wären aber gut. Wenn wir die Klimaziele einhalten wollen, sollten wir jede zweite Portion tierischer Produkte weglassen. Das haben inzwischen viele renommierte Forschungsgruppen festgestellt. Daran führt also kein Weg vorbei“, so Patrick Müller. „Weniger Tiere brauchen weniger Tierfutter. Mit den frei gewordenen Anbauflächen könnten wir auch in Zukunft alle Menschen auf dieser Welt ernähren – und das sogar mit umweltschonenderer, extensiverer Bewirtschaftungsweise wie beispielsweise im Ökolandbau.“ Essen Sie weniger tierische Produkte, helfen Sie damit also der Umwelt unmittelbar und sparen eine Menge Treibhausgase ein.
Regional und saisonal essen – und möglichst nichts verschwenden
Viele Produkte wie beispielsweise Tomaten oder Äpfel werden sowohl in Deutschland produziert als auch aus anderen Gegenden der Welt importiert. Je kürzer der Transportweg ist, desto besser ist es fürs Klima. Auch den Speiseplan an die Saison anzupassen, spart viel Energie. Denn die Lagerung von Obst und Gemüse frisst viel Strom. Saisonkalender von heimischem Obst und Gemüse finden Sie im Internet. Kaufen Sie nur soviel, wie Sie tatsächlich verbrauchen. Denn weggeworfene Lebensmittel sind ein großes Problem fürs Klima. Anschauen, riechen, probieren – was diesen einfachen Test besteht, kann oft auch nach Ablauf des angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatums problemlos gegessen werden.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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