Fraßschädling: Japankäfer - Die Maßnahmen zum Schutz vor dem Japankäfer werden intensiviert

Eingeschleppter Japankäfer | Foto: Luc Pouliot/stock.adobe.com

Rheinland-Pfalz. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) warnt vor einer Einschleppung des Japankäfers (Popillia japonica) nach Deutschland. Der aus Asien stammende Fraßschädling stellt ein erhebliches Risiko für die Land- und Forstwirtschaft dar. Mit über 300 Wirtspflanzenarten – darunter viele Baumarten, landwirtschaftliche Kulturen und Weinreben – kann er immense Schäden verursachen. Wegen neuer Käferfunde im grenznahen Basel in der Schweiz intensiviert Deutschland seine Prävention. Das Risiko, dass sich der Japankäfer in den südlichen Bundesländern etabliert, ist besonders hoch.

Das BMEL und sein Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, das Julius-Kühn-Institut (JKI), beobachten die Situation und kooperieren mit den zuständigen Stellen für Pflanzengesundheit in den Bundesländern sowie Partnerländern in der EU und der Schweiz. Für die Kontrolle und die Einleitung pflanzengesundheitlicher Maßnahmen vor Ort, die auf die Ausrottung der Käfer abzielen, sind die Bundesländer verantwortlich. Bereits im Frühjahr 2022 hatte das JKI in Zusammenarbeit mit den Bundesländern einen Notfallplan erarbeitet.

Dazu sagt Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin beim BMEL: „Der Schutz unserer heimischen Natur und Landwirtschaft geht uns alle an – und die gute Nachricht ist: alle können dazu beitragen und Verdachtsfälle melden. Die Früherkennung ist das A und O bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer. Noch haben wir eine Chance.“
Dr. Bernhard C. Schäfer, Leiter des Fachinstituts für Fragen der Pflanzengesundheit am JKI betont: „Durch die neuen Käferfunde in der Grenzstadt Basel Anfang Juli hat sich die Lage für Baden-Württemberg und für Deutschland verschärft. Der Japankäfer kann überall nach Deutschland eingeschleppt werden, etwa als „Blinder Passagier“ an Fahrzeugen oder mit Pflanzen und Pflanzenteilen wie einem Blumenstrauß. Hat sich der Schädling erst einmal etabliert, ist es sehr schwierig, ihn wieder loszuwerden. Erfahrungen aus Italien zeigen, dass sich das Insekt innerhalb der ersten Jahre seines Auftretens bis zu zehn Kilometer pro Jahr natürlich ausbreiten kann. Das gilt es zu verhindern. Als Bundesforschungsinstitut sind wir im engen Austausch mit den Länderbehörden vor Ort – und setzen auf die Unterstützung der Bevölkerung.“

Derzeit werden in allen Bundesländern regelmäßige Erhebungen mit speziellen Lockstoff-Fallen durchgeführt. Besonders intensiviert wurden die Maßnahmen in Baden-Württemberg aufgrund des höheren Risikos. Durch präventive Maßnahmen soll ein Ausbruch verhindert werden. So dürfen aus der Befalls- und Pufferzone wie etwa aus der Region nahe Basel, wo der Japankäfer zuletzt gefunden wurde, Grünmaterial und Erde nur unter strengen Auflagen in andere Gebiete transportiert werden, um eine Verschleppung des Käfers zu verhindern.

Auch Bürgerinnen und Bürger können wesentlich zum Schutz der heimischen Pflanzen und Ökosysteme beitragen und bei der Früherkennung des Fraßschädlings unterstützen. Das BMEL appelliert daher:

Verdachtsfälle auf einen Befall sollten dem Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes umgehend mitgeteilt werden. Eine Übersicht der zuständigen Stellen samt Kontaktdaten finden Sie online.

Falls ein verdächtiger Käfer gefunden wird, sollte dieser eingefangen und in einem verschlossenen Röhrchen oder Gläschen gesichert der Behörde zur exakten Bestimmung übergeben werden. Zudem sind das Datum des Fundes sowie der genaue Fundort zu nennen.

Um eine Einschleppung des Japankäfers zu verhindern, sollten Reisende Fahrzeuge und Gepäck vor der Rückreise aus stark befallenen Regionen (Norditalien, Südschweiz) gründlich kontrollieren.

Zudem sollten keine Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte mitgebracht werden.red

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Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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