Größter Photovoltaik-Zubau seit elf Jahren: Land will Ausbau vorantreiben
Ludwigshafen. Bis zum Jahr 2030 will Rheinland-Pfalz seinen Stromverbrauch bilanziell zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken. Bis spätestens 2040 will das Land klimaneutral sein. Dafür muss es Photovoltaik von 500 Megawatt Jahr für Jahr ausbauen.
Nun hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz in ihrem Energieatlas die Ausbauzahlen von 2022 für erneuerbare Energien-Anlagen auf kommunaler Ebene veröffentlicht. Besonders bei der Photovoltaik (PV) setzte sich der Anstieg des jährlichen Zubaus weiter fort. „Mit gut 350 Megawatt hatten wir in Rheinland-Pfalz den größten PV-Zubau der letzten elf Jahre“, sagte die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder. „Ein Plus von 11,6 Prozent gegenüber 2021 zeigt, dass die Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene beginnen zu greifen.“ 51 Prozent der zugebauten Photovoltaikleistung erfolgten durch kleine bauliche Anlagen bis 40 Kilowatt (kW). Damit setzt sich beim Photovoltaik-Zubau der Trend der vergangenen Jahre fort, dass überwiegend kleinere Dachflächen-Anlagen installiert werden. Zugleich ist seit 2021 eine deutliche Zunahme insbesondere bei Anlagen größer 5.000 kW an installierter Freiflächen-PV-Leistung zu verzeichnen.
„Einzelne Kommunen gehen beim Ausbau der erneuerbaren Energien vorbildlich voran und sichern ihre Energieversorgung ab“, stellte Dr. Tobias Büttner, Geschäftsführer der Energieagentur, fest.
Auf Landesebene soll durch das Solarpaket der Koalitionsfraktionen der positive Trend weiter forciert werden. Demnach soll in landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten, etwa in ärmeren Regionen der neuen Bundesländer, das doppelte Volumen an Photovoltaikzubau jährlich gefördert werden. Weiterhin schreibt das Landessolargesetz der Koalitionsfraktionen weitere Maßnahmen vor, beispielsweise durch Einführung einer PV-Pflicht für Neubauten und bei umfassenden Dachsanierungen von Gebäuden der öffentlichen Hand. Zusätzlich sollen bei allen Neubauten – auch den privaten – notwendige technische Vorkehrungen getroffen werden, um zu einem späteren Zeitpunkt eine PV-Anlage nachzurüsten zu können (PV-Ready). „Damit sind Kommunen und Bürgerinnen und Bürger das Herz des Solar-Booms“, erklärte die rheinland-pfälzische Energieministerin. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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