Hype ums Grünes Wohnzimmer: Hobbygärtner können nun Saisongärten beim Landwirt pachten
Ludwigshafen/Hochdorf-Assenheim. Seit 2024 können Freizeitgärtner die „tegut Saisongärten“ nun auch in der Pfalz für eine Saison vom Landwirt pachten ‒ und die Pfalz erleben, in ihrer Authentizität und Ursprünglichkeit, indem sie frisches Gemüse, Kräuter und essbare Blumen auf einem der fruchtbarsten Böden Deutschlands ziehen und abends daraus köstliche Gerichte kochen.
Gärtnern ist seit Jahren zum Hype geworden. Menschen sehnen sich im Alltag oft nach einem Rückzugsort in der Natur, um den Trubel der Stadt zu vergessen. Der Garten wird zum grünen Wohnzimmer für den Urlaub vor der Haustür.
Die ersten Pfälzer Saisongärten stehen in Assenheim und Bad Kreuznach bereit. Die Landwirte, die die 40 bis 80 Quadratmeter großen Parzellen verpachten, wie etwa der Sonnenhof in Hochdorf Assenheim, säen oder pflanzen die rund 20 Gemüsesorten aus. Auf dem Feld bleibt aber auch Platz für eigene Ideen. Die Gärtner übernehmen dann die Parzellen von Mai bis zum Herbst. „Wir als Landwirte können die Arbeit übergeben und sind nicht länger in der Verantwortung, wie die Pflanzen wachsen. Wir stellen Wasser, Gießkannen und Werkzeug“, erklärt Rita Bergtholdt, Landwirtin des Sonnenhofs. Die Landwirte geben die besten Tipps zur richtigen Bewirtschaftung des Gemüses. Dies richtet sich in Absprache mit dem Biodiscounter tegut nach Auflagen und Standards für Biohöfe.
Für Rita und Jürgen Berthold, die den Sonnenhof nebenberuflich betreiben, ist das Projekt Neuland. „Auf den Parzellen stellen wir Schirme und Sitzgelegenheiten auf“, sagt Landwirt Jürgen Bergtholdt. „Ich verbinde selbst Entspannung mit der Landwirtschaft. Die Bearbeitung des Bodens ist für mich Passion.“
Die angrenzende Hühnerfarm mit den 50 glücklichen, freilaufenden Hühnern und die Kulisse des Hofs sorgen für Idylle. Die Freifläche, auf der bald die „tegut-Gärten“ vorbereitet werden, ist entstanden, weil sie zu klein ist, um sie mit Maschinen zu bearbeiten.
Nachhaltiges Gemüse
Die eigene Ernte von regionalem Saisongemüse ist Teil des nachhaltigen Lifestyles geworden, den immer mehr Menschen leben. Blumen und Gemüse im Garten helfen gegenüber Monokulturen die Biodiversität zu erhalten. Durch die nachhaltige Bewirtschaftung werden weniger Schadstoffe in den Boden und ins Wasser eingetragen als durch konventionelle. Und regionales, saisonales Gemüse ist mit weniger CO2-Emissionen verbunden als Supermarktware, die oft über weite Strecken transportiert wird. „Das frische Gemüse ist anders als die Discounterware nicht zu früh geerntet, um unter Licht und Sauerstoff auf dem Transport nachzureifen“, erklärt Rita Bergtholdt. Durch frühe Ernte, Transport und Lagerung von Supermarktgemüse zerfällt ein Teil der Vitamine und Mineralien.
Die Bergtholds sammeln derzeit die Anmeldungen, bis in den kommenden Wochen das Saatgut bestellt und in die Erde eingebracht wird. „In den ersten Wochen lässt sich beobachten, wie die Saat sich entwickelt. Um mit dem Gärtnern anfangen zu können, braucht man etwas Geduld. Die kleinen Pflänzchen sollte man nicht weghacken“, sagt Rita Bergtholdt. Sie freut sich darauf, dass die Saisongärten bald zum Treffpunkt für Freizeitgärtner werden. jg
Weitere Informationen:
Interessierte können sich für einen Saisongarten bei den Bergtholdts in Assenheim unter 0171 2855543 oder per E-Mail an bergtholdt-sonnenhof@bergtholdt.de anmelden und Infos erhalten
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.