RPK / Ludwigshafen / Frankenthal / Speyer
Infektionen in Altenheimen und Krankenhäusern
Update vom 3. Dezember 2020
Ludwigshafen. Seit einigen Tagen ist die Zahl der neuen bestätigten Covid-19-Fälle im Gebiet des Gesundheitsamts Rhein-Pfalz-Kreis sehr hoch. Nach Aussage einer Sprecherin des Gesundheitsamts gibt es in diversen Altenheimen Corona-Ausbrüche und auch einige Krankenhäusern sind mit hohen Infektionszahlen betroffen. Hinzu kämen viele Einzelfälle, deren Infektionszahlen zurzeit stagnieren, jedoch kaum sinken. Insgesamt gesehen sei also kaum eine Entspannung der Situation zu erkennen.
Lage laut RKI weiter sehr angespannt
Um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu bekommen, muss aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der neuen Corona-Fälle deutlich stärker gesenkt werden. „Die Zahlen sind immer noch zu hoch,“ so RKI-Chef Lothar Wieler heute (Donnerstag, 3. Dezember 2020). Er verdeutlichte: „Die Lage bleibt weiter sehr angespannt.“
Die Gesundheitsämter seien zunehmend erschöpft. Sie schafften es nicht mehr zu ermitteln, wo sie Betroffene angesteckt haben. Es gäbe mehr Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. In einigen Regionen stoßen Krankenhäuser an Belastungsgrenzen, Operationen und Behandlungen müssen verschoben werden. Die Zahl der schweren Verläufe steige von Woche zu Woche. „Wir müssen mit vielen weiteren Fällen rechnen,“ führte Wieler weiter aus. Diese Entwicklung käme nicht überraschend, bei anhaltend hohen Fallzahlen hatte man dies befürchtet.
In den letzten Wochen seien auch junge Erwachsene sehr stark betroffen gewesen. „Das Virus zirkuliert in der jüngeren Bevölkerung und wird von dort zu den Älteren getragen,“ erläutert der RKI-Chef. Daher müsse die Inzidenz in allen Altersgruppen und in allen Regionen zurückgehen.
An Schulen gäbe es immer mehr Ausbrüche. Wieler betonte, dass Schnelltests in Schulen Sinn machen – aber nur, wenn sie in die Gesamtstrategie laut den Empfehlungen des RKI eingebettet seien. Diese Empfehlungen, wie beispielsweise Wechselunterricht bei einer 7-Tage-Inzidenz ab 200, wurden bisher von den Bundesländern nicht umgesetzt.
Wieler betonte weiter, dass man die Zahlen auf ein Level bringen müsse, mit dem das Gesundheitssystem, die Gesundheitsämter und Krankenhäuser, zurechtkommen. Der RIK-Chef weiter: „Diese Trendwende muss geschafft werden. Wir sind diesem Virus nicht ausgeliefert. Wir können viele Infektionen verhindern.“ Er verwies darauf, wie wichtig die Einhaltung der Regeln zu Abstand, Hygiene, Alltagsmasken und Lüften ist. „Beherzigen Sie das immer und überall: Am Arbeitsplatz, in der Schule, beim Einkauf, aber auch zuhause, wenn der Nachbar kurz vorbeikommt. Wir können uns überall dort anstecken, wo Menschen zusammenkommen. Die konsequente Umsetzung der Maßnahmen ist der beste Schutz.“ bas
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Ludwigshafen. Am Mittwoch, 2. Dezember 2020, sind für Ludwigshafen, den Rhein-Pfalz-Kreis, Speyer und Frankenthal seit Dienstag (1. Dezember 2020) 293 neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Ludwigshafen, dem Rhein-Pfalz-Kreis, Speyer und Frankenthal jeweils über 200 - es sind die einzigen Orte beziehungsweise Kreise mit einem Wert von über 200 in ganz Rheinland-Pfalz.
Vier weitere Todesfälle sind zu verzeichnen, damit sind es bis heute insgesamt 42 Personen, die an oder mit Covid-19 verstorben sind. Nach Abzug der zwischenzeitlich als genesen gemeldeten Personen, sind aktuell 3306 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Im gesamten Gebiet befinden sich laut Intensivregister heute (2. Dezember 2020) 45 Personen (Montag: 46) in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 28 (Montag: 32) invasiv beatmet. bas
Zahlen von Mittwoch, 2. Dezember 2020
Frankenthal:
560 Fälle, davon neu: +15; Todesfälle 6 (+1), Genesen: 237; aktuell infiziert: 317
Gemeldete letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 231,7
Intensivmedizinische Behandlung: 4 Personen, davon invasiv beatmet: 3 Person
Anteil COVID-19 Patient*innen/Gesamtzahl der Intensivbetten: 26,67 Prozent
Ludwigshafen:
2880 Fälle, davon neu: +151; Todesfälle 16, Genesen: 1442; aktuell infiziert: 1422
Gemeldete letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 241,50
Intensivmedizinische Behandlung: 30 Personen, davon invasiv beatmet: 20 Personen;
Anteil COVID-19 Patient*innen/Gesamtzahl der Intensivbetten: 24,39 Prozent.
Speyer:
891 Fälle, davon neu: +27, Todesfälle 6 (+1), Genesen: 329; aktuell infiziert: 556
Gemeldete letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 272,9
Intensivmedizinische Behandlung: 11 Personen, davon invasiv beatmet: 5 Personen
Anteil COVID-19 Patient*innen/Gesamtzahl der Intensivbetten: 42,31 Prozent
Rhein-Pfalz-Kreis:
1820 Fälle, davon neu: +100, Todesfälle 14 (+2), Genesen: 795; aktuell infiziert: 1011
Gemeldete letzte 7 Tage pro 100.000 Einwohner: 212,1
Insgesamt:
6151 Fälle, davon neu: +293; Todesfälle 42 (+4), Genesen: 2803; aktuell infiziert: 3306
Quellen:
www.msagd.rlp.de; Stand 2. Dezember 2020, 14.10 Uhr
www.intensivregister.de; Stand 2. Dezember 2020, 12.19 Uhr
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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