„Jugendtag der Religionen“ in Ludwigshafen
Ludwigshafen. Gegenseitiges Verständnis schaffen und Vorurteile abbauen sind Ziele des „Jugendtags der Religionen – Was glaubst du denn?“. Rund 60 Schülerinnen und Schüler aus drei Ludwigshafener Schulen haben sich für diese Veranstaltung interessiert. Sie setzten sich intensiv mit den sogenannten abrahamischen Religionen auseinander: Judentum, Christentum und Islam. Sie hatten viel zu sagen und ebenso viele Fragen.
Wäre eine Welt ohne Religion friedlicher? Über diese und andere Fragen haben die Mädchen und Jungen nachgedacht. „Nein, denn Religion gibt mir Frieden“, hat jemand auf das Papier geschrieben, das auf dem Tisch liegt. Andere meinten „Ja, ohne religiösen Extremismus“. Zusammenarbeit war angesagt: Muslim Suheyb Aslandur moderierte die Gruppenarbeit. Rabbi Amnon Seelig stand neben dem Tisch, hörte zu und gab zu bedenken, dass es bei Kriegen um Macht geht und Religionen nur als Vorwand genutzt werden.
Die Frage nach Religion und Frieden hat es in sich, aber auch andere, wie: Was würde meine Familie sagen, wenn ich eine (andere) Religion annehme? Wäre es in Ordnung, wenn in der Schule mehrere Religionen gemeinsam Gottesdienst feiern? Welche Themen in der Welt sollten Religionen gemeinsam anpacken? Die Meinungen der Jugendlichen waren gefragt in der Protestantischen Jugendkirche Ludwigshafen.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Zu Beginn lernten die Schülerinnen und Schüler, dass Judentum, Christentum und Islam eine gemeinsame Wurzel besitzen und manche Personen gleichermaßen kennen – darunter Abraham, den Namensgeber der abrahamischen Religionen. Die Mädchen und Jungen schlüpften in Rollen dieser Figuren und hatten die Aufgabe, untereinander „Familienangehörige“ zu finden. Danach hörten sie in Workshops, wie Gläubige ihre jeweilige Religion im Alltag leben. Gerade das fanden viele interessant, wie sie zurückmeldeten. Nach dem World-Religions-Café mit den Diskussionen über die verschiedenen Fragen verabschiedeten sich Vertreterinnen und Vertreter der drei Religionen mit einem interreligiösen Segen.
Solch ein Studien- und Erlebnistag fand zum dritten Mal statt. Nach zwei Terminen in den Jahren 2016 und 2018 musste der Turnus Corona-bedingt unterbrochen werden. Der „Jugendtag der Religionen“ soll interreligiöse Kompetenz, Toleranz und Akzeptanz fördern und zum friedlichen Zusammenleben in einer multireligiösen und multikulturellen Stadt und Gesellschaft beitragen. ps/bas
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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