„Stadtgrün trifft Ernteglück“
Kleingartenanlage Brückelgraben vertritt RLP in Berlin
Ludwigshafen/Berlin. Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! Die Stimmung ist hervorragend in der Kleingartenanlage am Brückelgraben. Denn die Anlage der Siedlergemeinschaft BASF-Notwende vertritt das Land Rheinland-Pfalz beim 25. Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ unter dem Motto „Stadtgrün trifft Ernteglück“. Am Mittwoch, 29. Juni, besuchte eine Jury die Wohlfühloase in der Oggersheimer Notwende.
Von Kim Rileit
Begrüßt wurde die Delegation vom ersten Vorsitzenden Matthias Meier und Kleingarten-Chef Mirko Bock, zweiter Vorsitzender. Die Lokalpolitik unterstützte in Person von Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck die Siedlergemeinschaft ebenfalls. Neben Steinruck war auch der ehemalige Vorsitzende des Landesverbands der Kleingärten, Rüdiger Frank, sowie dessen Nachfolger Mathias Taormina, anwesend. Brigitte Karge vertrat den Stadtverband der Kleingärtner Ludwigshafens. Die Jury unter Leitung von Thomas Kleinworth war mit hochrangigen Expertinnen und Experten besetzt.
Mirko Bock führte zunächst in einer kurzen Präsentation und anschließend während eines Rundganges durch die Anlage. Besonders angetan war die Jury von der Verpflegung durch die Kleingärtner: Allerlei Früchte der KGA wurden als Fingerfood gereicht. Die Jurymitglieder entdeckten immer wieder Besonderheiten der Anlage: Seltene Pflanzen, Insekten und besondere Handwerkskunst ließen die Gruppe immer wieder verweilen. Auch der vom ökumenischen Gemeinschaftswerk und den Kleingärtnern gemeinsam gepflegte Garten direkt an der Pergola, der als Ort der Begegnung dient, weckte großes Interesse. Am Garten von Joseph zeigte Bock eine Blütenoase und die Möglichkeit zur Selbstversorgung in einer Parzelle.
„Das Kleingartenwesen hat bei uns einen hohen Stellenwert. 13 Kleingartenanlagen mit 2006 Parzellen und einer Gesamtfläche von 85 Hektar werden von der Stadtverwaltung verantwortet“, so Steinruck. Besonderes Lob gab es für Stadtverband der Kleingärtner und dessen Vorsitzende Brigitte Karge sowie für Matthias Meier und Mirko Bock, stellvertretend für die Siedlergemeinschaft. Steinruck betonte die Geschichte der KGA am Brückelgraben: Es gibt auf der Fläche von 4,2 Hektar 87 Parzellen, die in vier Bauabschnitten zwischen 1985 und 1997 entstanden. „2018 haben wir ein weiteres, 1.360 Quadratmeter großes Grundstück erworben. Es ist für drei zusätzliche Gartenparzellen und für einen Imkergarten vorgesehen“, kündigte Steinruck an. „Hervorzuheben ist der Projekt-Garten für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung“, dankte die Oberbürgermeisterin dem Verein.
Nachdem die Delegation aus Berlin ihre Deutschland-Tournee abgeschlossen hat, wird im Winter die Entscheidung verkündet und die schönste Kleingartenanlage prämiert. Hierfür wurde eine Delegation der Siedlergemeinschaft zur Bekanntgabe nach Berlin eingeladen.
Um die letzten Prozentpunkte aus der KGA herauszukitzeln, engagierten sich einige Helfer außerordentlich und freiwillig in den Wochen vor der Begehung.
Bedeutung von Kleingärten
Bei dem Wettbewerb werden Städte, Gemeinden und deren Kleingärten für besonders innovative und nachhaltige Ideen sowie deren Umsetzung ausgezeichnet. Ein weiteres Ziel des Wettbewerbs ist, Aufmerksamkeit für die gesellschaftliche Bedeutung der Anlagen zu schaffen. Denn Kleingärten tragen zur Erfüllung wichtiger sozialer, ökologischer und auch städtebaulicher Ziele bei, wie es in der Auslobung heißt. „Als Bestandteil qualitativ hochwertigen Stadtgrüns dienen sie dem Erhalt der biologischen Vielfalt und der Naturerfahrung“, so der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde.
Weiterhin sind Kleingartenanlagen Orte der Begegnung für Gärtner und Anwohner, die Anlagen dienen der Naherholung. Die Siedlergemeinschaft kooperiert mit dem Ökumenischen Gemeinschaftswerk Pfalz, um Menschen mit Behinderung die Teilhabe zu ermöglichen. Der Kleingartenverein übernimmt die Pacht der Parzelle, die vom Gemeinschaftswerk gepflegt wird. „In unserem Projekt-Garten begegnen sich Menschen mit Behinderung, Pächter und ehemalige Pächter, die aus Altersgründen keinen Garten unterhalten können“, so Mirko Bock.
Für die Bewertung der Anlagen im Bundeswettbewerb werden unter anderem auch die städtebauliche Einordnung, der Beitrag zu Umwelt- und Naturschutz sowie die Gestaltung der Anlage und der einzelnen Gärten herangezogen.
Weitere Informationen:
Unter dem Motto „Kleingärten: „Stadtgrün trifft Ernteglück“, lobt das Bundesministerium des Innern für Bau und für Heimat gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) bereits zum 25. Mal den Preis aus. Die meisten Bundesländer führen einen Vorentscheid durch und schicken je eine Anlage ins Rennen um den Bundessieg.
Bildergalerie: Besuch von Jutta Steinruck und der Jury des Bundesverbandes der Gartenfreunde:
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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