Lebenslanges Lernen: Wie nebenberufliche Weiterbildung gelingt
Ludwigshafen. Am Samstag, 8. Juni, findet der Tag der Weiterbildung 2024 der Graduate School Rhein-Neckar am Hochschulinfotag der Hochschule Ludwigshafen statt.
Täglich ermöglichen uns neue Technologien flexibleres Arbeiten. Gleichzeitig erfordern sie aber auch neue Kompetenzen und verdrängen alte, vertraute Abläufe. Tätigkeiten verschwinden, neue Berufe entstehen. Will man als Arbeitnehmer den Anforderungen des Arbeitsmarktes gewachsen sein und konkurrenzfähig bleiben, hilft es sich weiterzubilden. Dies gilt für Personen jeden Alters. Veraltetes Wissen verlangsamt die Arbeit und steigert die Unzufriedenheit. Weiterbildung wird daher stark gefördert und diskutiert.
Manche Themen kann man sich mit Tutorials, Webinaren oder Podcasts selbstgesteuert beibringen. Geht es jedoch darum, eine Kompetenz oder einen Titel zu erlangen, ist eine passende Weiterbildung notwendig. Allerdings lässt bereits der Alltag von Beruf und Privatleben kaum Freiräume. Aus Sorge sich zu überfordern oder die Investition könnte sich nicht lohnen, scheuen sich viele vor der Entscheidung für eine Weiterbildung. Laut einer Studie des Statistischen Bundesamtes haben im Jahr 2022 in Deutschland nur 8 Prozent der 25- bis 64-jährigen an einer Bildungs- oder Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen.
Andererseits belegen Studien, dass eine Weiterbildung nicht nur die Jobperspektiven steigert, sondern auch die Zufriedenheit im Beruf und das Selbstvertrauen. „Man muss diese Entscheidung für sich treffen. Dann findet sich auch ein Weg“, sagt Bianca Richer. Die 53-jährige SAP Logistik Beraterin hat sich vor drei Jahren entschieden berufsbegleitend einen Master of Business Administration in Ludwigshafen zu beginnen. Anfangs hat ihr Umfeld – beruflich wie privat – sie belächelt und den Sinn des Studiums bezweifelt. Das hat es nicht erleichtert. Aber inzwischen hat sie ihren Abschluss und wird als kompetente Gesprächspartnerin wahrgenommen. Ihr Netzwerk hat sich erweitert und sie fühlt sich am Puls der Zeit. Daher will sie anderen Mut machen.
„Wichtig ist es auch, sich vor der Entscheidung zu einer Weiterbildung, gut zu informieren. Tipps einzuholen, sie finanziell und zeitlich zu planen, sich mit Studierenden auszutauschen.“ fordert Ralf Blasek auf. Er ist Geschäftsführer der Graduate School Rhein-Neckar (GSRN), die die berufsbegleitenden Weiterbildungen der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft bündelt. Er war zuvor viele Jahre in der Führungskräfteentwicklung bei IBM tätig. Dass Unternehmen langfristig von der Investition in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden profitieren, hat er immer wieder feststellen können.
Das persönliche Gleichgewicht zwischen Beruf, Privatleben und Lernen gekonnt zu steuern, ist daher der Schwerpunkt des Tages der Weiterbildung der GSRN am 8. Juni in Ludwigshafen. Von 10 bis 14 Uhr lädt sie alle Interessierten ein, Tipps und Argumente von Arbeitgebern, Studierenden und Absolventen einzuholen und selbst an Probevorlesungen im Rahmen des Hochschulinfotages der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen teilzunehmen. Neben der Absolventin Bianca Richer wird auch Björn Becker dabei sein. Statt eines Erststudiums hat sich der Bankbetriebswirt über seine Berufsausbildung und –erfahrung für einen Masterstudiengang qualifiziert und im Fernstudium seinen MBA abgeschlossen. Das Lernen neben Beruf und Privatleben hat beide Absolventen nicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Im Gegenteil: Sie haben sich beruflich wie persönlich weiterentwickelt.
Campusführungen, Vorträge und weitere Aktionen der Hochschule zu allen Arten von Bachelor- und Masterstudiengängen finden ebenfalls auf dem neuen Campus statt. jg/red
Das Programm beider Veranstaltungen gibt es unter https://gsrn.de/veranstaltungen/2024_06_08-tag-der-weiterbildung_2024/ und https://www.veranstaltungen.hwg-lu.de/event/hit2024
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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