Caritas bittet um Spenden für Wohnungslose
„Luxusartikel“: Kaffee und Süßigkeiten
Ludwigshafen. Das Caritas-Förderzentrum St. Martin bittet um Sach- und Geldspenden für die Wohnungslosenhilfe. Zwar ist für die Grundversorgung der 32 Bewohner des Förderzentrums mit Wohnraum und Essen gesorgt, aber sie freuen sich über Spenden wie Kaffee, auch löslichen Kaffee, Süßigkeiten wie Knabberzeug und Schokolade und auch über Hygieneartikel. Shampoo, Duschzeug, Rasierseife und Rasierklingen, Deo, Creme und Waschmittel sind für Wohnungslose aus den Regelsätzen kaum bezahlbar. Ebenso kann man den fünf wohnungslosen Frauen aus dem dezentralen Wohnprojekt des Caritas-Förderzentrums ein Lächeln ins Gesicht zaubern mit gespendeten Hygieneartikeln und anderen Dingen, die für sie fast Luxusprodukte sind, wie Kaffee, Tee, Kekse, ein Gutschein vom Friseur, eine Hand- oder Tagescreme und Waschmittel.
Das Förderzentrum ist auch Anlaufstelle für sogenannte Durchreisende. Deshalb sind gespendete Rucksäcke, Schlafsäcke, Isomatten, Mützen und Schals, Winterkleidung und warmen Schuhe immer willkommen. Aus Geldspenden kann das Förderzentrum die benötigten Sachen auch selbst anschaffen.
Deutsche Staatsphilharmonie hilft
Am 9. Oktober waren der Intendant der Staatsphilharmonie Beat Fehlmann und der Trompeter Jochen Keller zu Gast, um eine Spende von 600 Euro zu übergeben und Pläne für die Zukunft zu schmieden. „Die Blechbläser und der Schlagzeuger haben ein Konzert gespielt und einen Großteil ihrer Gage gespendet“, erklärt Jochen Keller. Er ist einer der Musiker, die schon seit Jahren ehrenamtlich auf der Weihnachtsfeier der Bewohner des Hauses St. Martin musizieren. 2010 habe es schon einmal ein großes Benefizkonzert zugunsten des Förderzentrums gegeben, bei dem eine größere Summe zur Mitfinanzierung der Heizung gespendet wurde. Von der aktuellen Spende sollen Medikamentenzuzahlungen oder Brillen für die Bewohner finanziert werden.
Peter Lehmann, kommissarischer Leiter des Förderzentrums, und Caritas-Mitarbeiter Klaus Wagner dankten für die großzügige Spende. Wohnungslosigkeit sei ein brennendes Problem, sie könne jeden treffen.
„Manche waren in der Gesellschaft ganz oben, waren Professor oder Studienrat. Doch es kann ganz schnell gehen“, spricht Lehmann aus langjähriger Erfahrung. Die Menschen würden dann rasch abgestempelt und es sei schwer, aus dieser Lage wieder heraus zu kommen, so Lehmann.
Resozialisierungsmaßnahmen
Doch genau das möchte das Förderzentrum erreichen. 24 wohnungslose Männer nehmen an einer Resozialisierungsmaßnahme teil. Sie sollen wieder Fuß fassen, Job und Wohnraum finden.
Außerdem werden acht Männer in Langzeithilfen betreut. Zusätzlich gibt es fünf Plätze für Frauen, die dezentral untergebracht sind.
Berührungsängste abbauen
Außerdem lud Intendant Fehlmann die Bewohner zum Konzertbesuch ein. Berührungsängste, die wie Klaus Wagner erklärt, bei den Bewohnern oft da sind, möchten beide Seiten abbauen. Eine gute Gelegenheit, Berührungsängste abzubauen, hat auch jeder, der helfen möchte: Bei der Abgabe von Spenden hat man die Möglichkeit, das Haus und die Menschen, die dort leben, kennenzulernen und sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. bas/ps
Weitere Informationen:
Sachspenden können abgegeben werden im Caritas-Förderzentrum St. Martin, Unteres Rheinufer 55, Ludwigshafen. Wer sich erkundigen möchte, was noch gebraucht wird oder Nachfragen hat, kann anrufen unter 0621 5200640. Unter www.st-martin-ludwigshafen.de kann man sich weiter informieren, unter anderem zu Geldspenden.
Autor:Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen |
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