Corona-Regeln in Rheinland-Pfalz
Neue Lockerungen ab Mittwoch
Corona Rheinland-Pfalz.Die Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz sind deutlich gesunken, es gibt kaum noch Landkreise und Städte, die über einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen an sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern liegen, lediglich Ludwigshafen, Worms, Mainz und Kaiserslautern liegen darüber. Der durchschnittliche Inzidenzwert in Rheinland-Pfalz liegt heute bei 32,3. Der Fortschritt bei den Impfungen, das konsequente Testen und die sinkenden Inzidenzen haben in Rheinland-Pfalz vorsichtige Lockerungen möglich gemacht. Dafür hatte die Landesregierung ein dreistufiges Öffnungskonzept entwickelt. Am Mittwoch, 2. Juni soll mit der 22. Bekämpfungsverordnung Öffnungsschritt 3 in Kraft treten, der größer ausfällt als zunächst vorgesehen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Gesundheitsminister Clemens Hoch haben nach der heutigen Ministerratssitzung über den nächsten Öffnungsschritt in Rheinland-Pfalz informiert.
Neue Corona-Bestimmungen in Rheinland-Pfalz ab 2. Juni
- Kontaktbeschränkung wird auf fünf Personen aus fünf Hausständen erweitert. Kinder bis einschließlich 14 Jahre und Geimpfte sowie Genesene werden nicht gezählt.
- Bei Außenaktivitäten entfällt die Testpflicht grundsätzlich bei möglichst digitaler Kontakterfassung
In der Gastronomie: Auch bei Inzidenz zwischen 50 und 100 im Innenbereich geöffnet; Wegfall der Testpflicht im Freien, Möglichkeit der Abholung von Speisen/Getränken an der Theke (Selbstbedienung)
Öffnung von Freizeiteinrichtungen, wie beispielsweise Minigolfplätze und Freizeitparks im Freien (mit Maske, wo immer möglich sowie Kontakterfassung; zusätzlich Vorausbuchungspflicht im Freizeitpark)
Im Sport:
bei Inzidenz unter 100: Training (inklusive Kontaktsport) im Freien in der 10er Gruppe mit Trainer plus Geimpfte und Genesene, für Kinder bis 14 Jahre auch Kontaktsport draußen mit bis zu 25 Kindern
bei Inzidenz unter 50: Training inklusive Kontaktsport im Freien mit 20 Personen nebst Trainer plus Geimpfte und Genesene innen mit zehn Personen (kontaktfrei und mit Trainer plus Geimpfte und Genesene) und 25 Kinder mit Kontakt auch innen
Sportveranstaltungen: bei Inzidenz unter 50 sind 250 (statt 100) Zuschauer im Außenbereich möglich
Öffnung der Freibäder und Badeseen mit Kapazitätsbeschränkung auf 50 Prozent und weiteren Schutzmaßnahmen
Saunen können öffnen mit Test und maximal 50 Prozent Belegung - In den Hotels: Bewirtung der Gäste innen und außen, Frühstück auch als Buffet zulässig; Saunaöffnung zulässig, Wellnessangebote, auch Kosmetikanwendungen, und Hallenbadnutzung unter Auflagen für die Hotelgäste möglich im Rahmen der Kontaktbeschränkung
- In der Kirche: Gemeindegesang im Freien möglich, Musik und Gesang in der Kirche durch kleinere Ensembles möglich, Kommunion-, Konfirmations- und Firmunterricht ist zulässig
- Kultureinrichtungen wie beispielsweise Theater und Kinos sind innen und im Freien für 100 Zuschauer, bei Inzidenz unter 50 sind im Freien 250 Zuschauer möglich
Proben in der Laienkultur im Rahmen der Kontaktbeschränkungen nebst Anleitungsperson, wobei Geimpfte und Genese nicht zählen, innen mit Testpflicht; im Freien mit bis zu zehn Personen nebst Anleitungsperson, wobei Geimpfte und Genese nicht zählen; Kinder draußen in Gruppen mit 25 Kindern - Im Bereich außerschulische Bildung sind Angebote mit einer Person pro angefangene zehn Quadratmeter (statt 20), ebenso im Bereich des Musik- und Kunstunterricht möglich; weitere Erleichterung für Musik- und Kunstunterricht für Kinder in Gruppen bis zu 25 Kindern
Mitte Juni soll ein weiterer Perspektivplan für Rheinland-Pfalz ab Juli erarbeitet und vorgestellt werden. "Die Brautpaare im Land beispielsweise verdienen es genauso wie die Veranstaltungsbranche, an den Öffnungsschritten im Sommer teilhaben zu können“, erläutert Malu Dreyer. Gleiches werde dann unter anderem auch für Kontaktsport, Fachmessen und Flohmärkte sowie Bus- und Schiffsreisen in Erwägung gezogen.
Impfung: Personen aus Priogruppen sollen sich bis 7. Juni registrieren
Gesundheitsminister Clemens Hoch hob den Fortschritt bei der Impfkampagne im Land hervor. Die guten Zahlen und das damit verbundene Abarbeiten der Priogruppen 1 und 2 führten dazu, dass sehr bald auch in der Priogruppe 3 mehr Tempo in die Terminvergabe kommen könne. „So sollen alle Personen über 60 Jahre, die sich vor dem 18. April registriert haben, bis Anfang nächster Woche einen Termin mitgeteilt bekommen“, erläuterte der Gesundheitsminister. „Klar ist leider, dass wir mit den zugesagten Impfstoffmengen nicht alle Personen der Priogruppe 3 bis zum 7. Juni mit einem Impfangebot versehen werden können“, sagte Hoch.
Zwei Drittel des Impfstoffs geht an Ärzte
„Der limitierende Faktor für Menge und Tempo der Impfungen ist der vom Bund gelieferte Impfstoff. Hier bleibt der Bund in der Pflicht, seine Ankündigungen in die Tat umzusetzen.“ Hoch legte daher erneut allen Rheinland-Pfälzern, die aktuell für eine Impfung priorisiert sind, nahe, die Möglichkeit zu nutzen, sich bis zum 7. Juni im Rahmen der Priorisierung zu registrieren. „Diese Registrierten werden dann auch nach dem 7. Juni ihren Impftermin prioritär gegenüber den Personen erhalten, die sich erst nach dem 7. Juni registriert haben“, sagte Hoch. In Rheinland-Pfalz bleibe der Platz im Wartepool bei Aufhebung der Priorisierung durch den Bund gesichert. Zugleich erläuterte Hoch, dass der im Juni gelieferte Impfstoff zu zwei Dritteln an die niedergelassenen Ärzte und die Betriebsärzte gehe. Dort sei die Wahrscheinlichkeit einen Termin zu bekommen also höher als beim Land.
Noch keine Empfehlung der Stiko für Impfung von Kindern
Mit Blick auf die noch ausstehende Empfehlung der Ständigen Impfkommision (Stiko) zu den Impfungen von Jugendlichen über 12 Jahren erläuterte Hoch erneut die angedachte Impfstrategie des Landes für diese Gruppe. „Eine Registrierung über die Impfzentren wird ab dem 7. Juni nur möglich sein, wenn eine Empfehlung der Stiko bis dahin mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf vorliegt und diese Empfehlung uneingeschränkt ist. Sollte die Stiko die Impfungen nur bei speziellen Indikationen empfehlen, setzen wir in Absprache mit der Ärzteschaft auf Impfungen grundsätzlich über die Haus-, Kinder- und Jugendärzte, die die Kinder oftmals schon über Jahre kennen“, sagte Hoch. Lediglich bei Bedarf könnte es darüber hinaus dann Sondertermine bei den Impfzentren geben. laub/ps
Hier geht es zu den aktuellen Corona-Zahlen in Deutschland und allen Bundesländern:
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
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