Nach fünf Jahren „Arbeitskreis Geflüchtete in Oggersheim“
Neues Leitungsteam zum Jubiläum
Ludwigshafen. Im Frühjahr vor fünf Jahren bildete sich auf Initiative von Pfarrerin Reinhild Burgdörfer der Arbeitskreis „Geflüchtete in Oggersheim“. Nach ihrem Wechsel an die Uniklinik Homburg hat sich ein neuer Leitungskreis gebildet.
Café Welcome
Als sich der Arbeitskreis im Frühjahr 2015 bildete, ging es um die unmittelbare Betreuung der wachsenden Zahl neuer Geflüchteter in Oggersheim: Die Mitglieder des Arbeitskreises begrüßten die Neuankömmlinge, stellten Kontakte zu den Bewohnern der mittlerweile geschlossenen Unterkunft „Alter Bahnhof“ her und boten praktische Hilfen an. Schon wenige Wochen später konnte im Mai das „Café Welcome“ im kleinen Saal des Comeniuszentrums in Oggersheim eröffnet werden. Rasch entwickelte es sich zur zentralen Begegnungsmöglichkeit für Geflüchtete, Einheimische und Hilfeanbietende. Bereits Ende Juli 2015 zog das Café ins Pfarrzentrum Adolph Kolping umziehen.
Sprachkurse, Fahrradwerkstatt und Einzelhilfe
Anfangs waren die fehlenden Deutschkenntnisse die größte Herausforderung für die Geflüchteten. So boten Arbeitskreis-Mitglieder Sprachlerngruppen an, aber es gab auch reguläre Sprachkurse von Diakonie und Caritas direkt vor Ort. Bis heute sind Mitglieder des Arbeitskreises auch einzelnen Migranten und Familien bei der Wohnungs- und Jobsuche, beim Ausfüllen von Formularen oder bei Behördengängen behilflich. Manche nahmen unbegleitete Minderjährige oder Einzelpersonen für einige Zeit bei sich auf. Mehrere Jahre betrieb der Arbeitskreis im Rahmen des Projekts „Rad und Tat“ eine Fahrradwerkstatt, in der fast 500 Fahrräder vermittelt, teilweise verkehrstauglich gemacht und unter fachkundiger Aufsicht von Geflüchteten repariert wurden. Auch die Geflüchteten in der Unterkunft „Mannheimer Straße“ werden vom AK Geflüchtete betreut.
Seit Mitte März ist das Café Welcome wegen Corona geschlossen. Nach reiflichen Überlegungen wird sich daran vorerst zum Schutz der Aktiven, die größtenteils der Risikogruppe angehören, nichts ändern. Aus gleichem Grund entfallen auch die Konversationstrainings. Dafür werden die mittlerweile wieder angelaufenen Gruppen im Heinrich-Pesch-Haus personell unterstützt. Diese finden meist im Freien statt und werden dankbar von Geflüchteten und Migranten angenommen.
Gut vernetzt
In den vergangenen fünf Jahren gab es immer wieder Gespräche des Arbeitskreises mit Vertretern der Politik und der Stadtverwaltung, den Vereinen oder den örtlichen Wirtschaftsbetrieben und Gewerbetreibenden. Über den Stadtteil hinaus wurden auch gute Kontakte zu anderen Arbeitskreisen, zum „Runden Tisch Ehrenamt“ und dem Verein „Respekt: Menschen!“ geknüpft. „Auch wenn vieles oftmals zäh und bürokratisch erscheint, lassen sich die Engagierten nicht entmutigen und schauen stolz auf die vielen kleineren und größeren Erfolge in dieser Zeit zurück“, sagt der Sprecher des AK, Bernhard Werner.
Neues Leitungsteam
2015 hatte die Oggersheimer Pfarrerin Reinhild Burgdörfer den Arbeitskreis ins Leben gerufen und sich als dessen Sprecherin unermüdlich engagiert. Mit ihrem Wechsel an die Homburger Uniklinik musste sich das Leitungsteam jetzt neu konstituieren.
Ihr Nachfolger als Sprecher ist Bernhard Werner, der als Gemeindereferent der Pfarrei Hl. Franz von Assisi schon von Anfang an, zusammen mit Dr. Matthias Rugel SJ, Bildungsreferent im Heinrich Pesch Haus, dem erweiterten Leitungsteam des Arbeitskreises angehörte. Dieses wurde nun mit Ulrike Schröder ergänzt, die als Ehrenamtliche in den vergangenen Jahren vielfältig in der Oggersheimer Flüchtlingsarbeit engagiert war. Um den Kontakt zum Verein „Respekt: Menschen!“ kümmert sich Walter Scülfort, die Vertretung beim pfälzischen Arbeitskreis Flucht übernehmen Angela Ernsting und Doris Joos. Beim „Runden Tisch Ehrenamt“ auf Stadtebene sind die Vertreter weiterhin Matthias Rugel, Walter Scülfort und Bernhard Werner. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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