Notunterkünfte für Asylsuchende in der Wollstraße werden vorbereitet
Ludwigshafen. Die Stadt rechnet damit, in diesem Jahr viele neue Asylsuchende unterbringen zu müssen. Allein für das erste Halbjahr 2023 könnten laut Prognosen des Landes rund 450 Asylbewerber der Stadt zugewiesen werden. Daher bereitet sie zwei Notunterkünfte in der Wollstraße vor.
Die bisherigen Unterkünfte sind seit Anfang März voll belegt. Seitdem muss die Stadt ihre zugewiesenen Asylsuchende in einer Notunterkunft in der Wattstraße unterbringen. Die dortige Notunterkunft – eine ehemalige Lagerhalle – kam 2015 und 2016 schon einmal zum Einsatz. Sie bietet derzeit Platz für etwa 130 Menschen.
In der Wollstraße auf einem Grundstück des Wirtschaftsbetriebs (WBL) hat die Stadt 2016 zwei Notunterkünfte errichtet. Es handelt sich dabei um zwei Hallen in Stahlbauweise mit einer Grundfläche von 60 mal 25 Metern. Sie wurden für bis zu 240 Menschen pro Halle konzipiert. Ab Mai werden die ersten Menschen in die erste Halle einziehen müssen.
Die beiden Hallen sind so konzipiert, dass sie alternativ dem WBL oder der Feuerwehr und der Abteilung Asyl als Lagerräume dienen können.
„Große Notunterkünfte wie unsere Hallen oder in Sporthallen sind Notlösungen der Kommunen. Wir sind als Kommune zur Unterbringung der Schutzsuchenden verpflichtet und kommen dieser Pflicht nach. Natürlich würde ich mir eine andere Unterbringungssituation für die Menschen wünschen. Es sind allerdings in Deutschland immer mehr und mehr Menschen, die versorgt werden müssen. Daher kommen wir ohne Notlösungen derzeit nicht aus. Ich erwarte und fordere zudem, dass der Bund uns Kommunen stärker entlastet“, sagte Steeg.
Fast 190 Zuweisungen
Der Stadt wurden seit Beginn des Jahres 2023 bereits mehr als 220 Menschen neu zugewiesen. Die Zuweisung an die Kommunen richtet sich im jeweiligen Bundesland nach einem bestimmten Verteilschlüssel. Je größer eine Stadt, umso mehr Geflüchtete muss sie aufnehmen. Ludwigshafen nimmt 4,5 Prozent der Geflüchteten aus Rheinland-Pfalz nach diesem Modell auf. Die Verteilung vom Bund auf die Bundesländer richtet sich nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel.
Im Jahr 2022 wurden der Stadt insgesamt rund 1.160 Personen zugewiesen, davon 836 aus der Ukraine. Nur wenige der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mussten durch die Stadtverwaltung mit Wohnraum versorgt werden. Viele Ukrainer sind privat bei Verwandten untergekommen oder haben Wohnungen gemietet. Für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gilt eine erleichtere Aufnahme, sie müssen keinen Asylantrag stellen. Aus rechtlichen Gründen werden sie nach ihrer Registrierung in einer Gemeinde dieser Gemeinde offiziell zugewiesen. Insgesamt sind von der Abteilung Asyl in verschiedenen Unterkünften und Wohnungen aktuell rund 1.400 Personen untergebracht. Es handelt sich dabei um Asylbewerber im Verfahren, um bereits anerkannte Asylbewerber, Menschen aus der Ukraine sowie geduldete Personen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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