Pesch-Siedlung: Modernes Wohnprojekt durch baugenossenschaftliche Finanzierung

Blick auf das Baufeld der Heinrich-Pesch-Siedlung | Foto: Pesch-Siedlung
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Ludwigshafen. In der Heinrich-Pesch-Siedlung (HPS) in Ludwigshafen entsteht ein Teil der Wohnungen durch eine Baugenossenschaft. Beim Infoabend Ende Januar im Heinrich-Pesch-Haus standen Finanzierungmodelle und die Vorteile genossenschaftlichen Wohnens im Fokus.

Wohnprojekte der Zukunft

„Genossenschaften sind heute moderner denn je und in allen Bereichen der Wirtschaft verbreitet“, sagte Heike Guerra von der VR Bank Rhein-Neckar. „Immer mehr Menschen ziehen nach Ludwigshafen, gleichzeitig steigen die Mietpreise.“ Wie überall, denn das entspricht den aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt.

Deutlich niedrigere Mietkosten

Joachim Bettinger, Botschafter der Oekogeno Baugenossenschaft stellte die Idee der Kostenmiete vor. Mit dieser sollen die laufenden Aufwendungen und die Finanzierungskosten einer Genossenschaft gedeckt werden. „Die Kostenmiete entkoppelt sich relativ schnell von der Marktmiete und bleibt immer deutlich unter der Marktmiete“, erklärte er. Wenn die Genossenschaft nach einer Anlaufphase einen Überschuss erwirtschafte, könne dieser an die Genossen zurückfließen oder als Dividende für die Fördergenossen, die das Projekt finanziell unterstützt haben, ausgezahlt werden.

Gemeinschaftswohnprojekte, wie eines in der Pesch-Siedlung entsteht, gelten als zeitgemäß, weil sie der Individualisierung und Anonymisierung in der Gesellschaft mit ganz neuen Wohnformen begegnen. „Die Genossen entscheiden sich für eine neue Lebensform, für eine neue Form von gemeinschaftlichem Wohnen“, betonte er.

Wohnungsplanung und Finanzierung

Projektsteuerer Michael Böhmer und Sebastian Kloster informierten über die konkrete Umsetzung: Die Genossenschaft plant mit circa 70 Genossen und circa 46 unterschiedlich großen Wohnungen von 30 bis 120 Quadratmetern auf Baufeld 2. Ein Drittel könnte bei Befürwortung durch die Genossen auch sozial geförderter Wohnraum sein.

Die Genossenschaft muss den Bau finanzieren und das Eigenkapital der Genossenschaft, wird durch die Genossen eingezahlt. Dies wurde in einem Rechenbeispiel vorläufig mit einem relativ hohen Eigenkapital von 35 Prozent der Baukosten dargestellt. Die Projektsteuerer zeigten die Finanzierung und die Kosten für die Genossen auf: „Die begrenzte KfW-Förderung mit aktuell 0,55 Prozent Zinssatz und einem Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent auf ein Darlehen für jeden Genossen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro helfen dem Genossen zwar, verlangen jedoch von ihm trotzdem einen deutlichen Betrag an Eigenkapital“, erläuterte Michael Böhmer. „Dafür wohnt der Genosse auf Dauer gesichert und wird auf Dauer auch eine Miete zahlen, die nach der Anlaufphase unter dem Marktpreis liegen wird. Bei Ausscheiden erhält der Genosse sein eingebrachtes Eigenkapital wieder zurück.“

Nächste Schritte

Ab sofort sind Interessensbekundungen an der Bau-Genossenschaft möglich. Die Interessenten werden weiter informiert. Eine vorläufige Mitgliedschaftserklärung ermöglicht die Teilnahme an Workshops im 1. Halbjahr 2025. „Neue Interessenten -– insbesondere auch jüngere Menschen sind herzlich willkommen, sich zu informieren und Teil der Genossenschaft zu werden“, so Michael Böhmer. jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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