Im Zeichen europäischer Geschichte
Schülerreise der Partnerlandkreise des Rhein-Pfalz-Kreises

Besuch im Europarlament  Foto: PS

Limburgerhof. Es bringt wenig, wenn sich alle paar Jahre die Vertreter der Landkreise treffen und die Hände schütteln. Echte Beziehungen und Freundschaften entstehen auf einer anderen Ebene. Und um diese Freundschaften aufzubauen, initiierte Landrat Clemens Körner ein Freundschaftstreffen mit Schülern der Partner-Landkreise aus Südtirol, Oppeln in Polen und der Rudolf-Wihr Realschule plus Limburgerhof.

Paul Platz, der Kulturbeauftragte des Rhein-Pfalz-Kreises, organisierte Anfang Juni in Niederbronn-les-Bains einen fünftägigen Aufenthalt, bei dem jeweils acht Schüler zwischen 15 und 17 Jahren der drei Partnerlandkreise sich trafen.
Die anfängliche Zurückhaltung gab sich schnell. Gruppen umwanderten die Gegend rund um die Burg Fleckenstein, ein Mekka auch für Kletterer. Die durften sich im Klettersport versuchen und erlebte die Gemeinschaft in Spielen.

Unterkunft war die „Internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Albert Schweitzer“, die 1994 direkt neben der Kriegsgräberstätte errichtet wurde. Dort liegen fast 16.000 Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg begraben liegen. Die Jugendbegegnungsstätte macht es sich zur Aufgabe, mittels Dokumenten, Briefen und Fotos der dort begrabenen Personen zu zeigen, warum es zu den vielen Toten in dieser Zeit kam.

„Besonders beeindruckend und erschreckend zugleich, waren die sogenannten „Letzten Briefe“ vieler Gefallener. Einige glaubten bis zum Schluss an den Wahnsinn des NS-Regimes. Andere schilderten in ihren Briefen die Angst vor dem Tod, den grauenvollen Kriegsalltag und ihre Abneigung gegen die Nazis“, erzählt Jens Schröder, Lehrer an der Realschule plus in Limburgerhof. „Wohin dieser NS-Wahnsinn letztlich führte, erlebten wir im KZ Natzweiler-Struthof. Bei einer Führung wurde das ganze Grauen, das die Gefangenen erleiden mussten, greifbar.“

Das Europaparlament beeindruckte durch seine Größe, die Vielfalt der Nationalitäten und Sprachen. „Die Kontraste der Reise, Weltkrieg und KZ einerseits und die Europastadt Straßburg andererseits, zeigen letztlich, dass wir Menschen in Europa auch friedlich zusammenleben können, wenn wir aufeinander zugehen und uns offen begegnen“, erklärt Schröder. „Die fünf Tage im Elsass haben wesentlich dazu beigetragen.“ jg/ps

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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