Dreitägiges Festival der Theatergruppen der Schulen in Ludwigshafen
Schultheatercamp setzt neue Akzente
LU-Mitte. Neue Wege in Sachen Schultheater beschreitet das Kulturbüro der Stadt Ludwigshafen. Mit neuer Ausrichtung im neuen Format und folgerichtig auch mit einem neuen Namen übersiedelte die einstige Ludwigshafener Schultheaterwoche als Projekt der Jungen Szene Ludwigshafen wieder in das Kulturzentrum dasHaus. Gleich zu Anfang des Jahres 2019 präsentiert das Schultheatercamp vom 30. Januar bis 1. Februar mit einem dreitägigen Festival seinen ersten Abschluss und Höhepunkt. Zur Teilnahme eingeladen waren sämtliche Theatergruppen der Schulen und anderer Einrichtungen in Ludwigshafen. Aus den 15 eingegangenen Bewerbungen wurden acht Gruppen ausgewählt. Bis zur Aufführungsreife wurden die Schultheatergruppen durch professionelle Theaterschaffende der freien Kinder- und Jugendtheater künstlerisch begleitetet.
Das Schultheatercamp setzt neue Akzente: Nun werden die Stücke im Kulturzentrum dasHaus aufgeführt und angesehen, es wird Manöverkritik geübt, in Workshops Neues ausprobiert und bei der Festival-After-Party abgerockt. So bietet das Schultheatercamp neben der Vorstellung der eigenen Arbeit auch fachkundige Unterstützung für das ambitionierte Theaterspiel und eine Vielzahl von Freizeitangeboten.
„Mit einem eigenen Theaterstück auf einer professionellen Bühne auftreten, unvergessliches Theater in all seinen Facetten erleben, aber auch wertvolle Impulse für die eigene künstlerische Arbeit zu erhalten – all diese Aspekte umfasst das Schultheatercamp“, erläuterte der Leiter des Bereichs Kultur der Stadt, Dietrich Skibelski. Dabei gibt das Festival einen kaleidoskopartigen Überblick über die Themen und Geschichten, die die junge Generation bewegen und vermittelt, welche Stilmittel sie wählt, um ihre Anliegen auf der Bühne auszudrücken. Fabeln von Aesop und Mobbing von heute – quer durch die Zeiten spannen sich die Themen. Auf die Bühne kommen Eigenproduktionen, Textbearbeitungen von klassischen Stücken, fertige Inszenierungen und Werkschauen. Zur Eröffnung am Mittwoch, 30. Januar, um 10 Uhr präsentieren die Theaterensembles der Jungen Szene Ludwigshafen Ausschnitte aus ihrem aktuellen Repertoire: das AdRem Jugendtheater zeigt seine Variante von Alice im Wunderland, das NANOtheater „Warten auf Godot im Nanoformat“. Das Themenspektrum der anschließenden gruppengemischten Workshops ist groß. Ob bei Modern Dance, Chorischem Sprechen, Charakterarbeit, Poetry Slam oder Dramatischem Escape-Room Abenteuer im Heizungskeller des Kulturzentrums, hier werden neue darstellerische Formen erprobt und Freundschaftsbande können geknüpft werden. „Schweigen und Wahnsinn“ lautet der Titel der ersten Schulaufführung zum Ausklang des Eröffnungstages. Nach Motiven der grotesken Komödie „Die Burgunderprinzessin“ zeigt die Oberstufen-Theatergruppe des Geschwister-Scholl Gymnasiums Ausschnitte aus ihrer Stückadaption. „Der Irrsinn der Küche“, frei nach Arnold Wesker ist am darauffolgenden Abend als ganze Inszenierung zu sehen (Theater-AG des Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasiums).
Alle anderen Aufführungen sind Eigenproduktionen der Schultheatergruppen. Die Spielerinnen der Erdnuss-Flips (Schloss-Schule Oggersheim) beschäftigten sich mit ihren eigenen Wünschen und Ängsten. In „Wishes“ führen sie am Donnerstag, 31. Januar, um 10 Uhr ihre theatrale Umsetzung auf. Auch in „Meine Geschichte“ der Theatergruppe Tam-Tam der Jugendfreizeitstätte Ruchheim spielen persönliche Erfahrungsbereiche hinein. Die Hauptfigur Emma erzählt von Demütigungen im Internet und wie sie wieder herausgekommen ist. Mobbing und Liebes-Treue wird in „Beliebt sein ist nicht alles!“ des Kurses Darstellendes Spiel 12 der Anna-Freud-Schule behandelt.
Zwei Theatergruppen ließen sich von den großen Themen des Aufbrechens und Neuanfangs inspirieren. „SFHZ“ steht für „Schule früher - heute – in der Zukunft“ – der Stücktitel der EKS Kids der Erich Kästner-Grundschule. Wo führt der Weg hin, gibt es ein Ziel? sind die Fragen der etwas älteren Spielerinnen und Spieler der Integrierten Gesamtschule Ludwigshafen Gartenstadt. Ihre Darbietung haben sie als Collage arrangiert. „Wer küsst das Urtier“ (Gräfenauer Theater-AG der Grundschule Gräfenau) wartet als Crossover zwischen Bildender und Dramatischer Kunst auf. Ein Riesendrache à la Albrecht Dürer rettet die vornehmen Hasen vor den Gefahren der Wildnis. In der offenen Festival-Druckwerkstatt haben die Kinder und Jugendlichen während des Festivals die Möglichkeit, in einer mobilen Druckwerkstatt T-Shirts und andere Textilien individuell im Festival-Look zu designen. Der Bereich Jugendförderung und Erziehungsberatung füllt die Pausen zwischen den Theaterstücken mit diversen Spielangeboten. Verköstigt werden die Festivalteilnehmenden vom angrenzenden Hausboot. Der Eintritt in alle Vorstellungen ist kostenfrei. Um Reservierung wird gebeten.
Kontakt: Monika Schill, E-Mail monika.schill@ludwigshafen.de, Telefon 0621-504 2943. Das vollständige Programm gibt es als Download unter www.kulturbuero-lu.de. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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