Stadt schafft mit neuem Eidechsenhabitat auch grünen Naherholungsraum
Gartenstadt. Auf den Grünflächen östlich des Ernst-Reuter-Parks und südlich des Fügener Wegs wird ein Eidechsenhabitat auf einer bereits bestehenden und streng geschützten Wiesenfläche geschaffen. Auf dem rund 25.000 Quadratmeter großen Areal entsteht ein Lebensraum, der speziell den Bedürfnisse von Reptilien – vor allem Eidechsen – genügt. Aktuell werden die Bauarbeiten durchgeführt.
Beim künftigen Habitat handelt es sich um eine Ausgleichsfläche, die die Stadt Ludwigshafen im Zuge des Abrisses der Hochstraße Nord und des Baus der Helmut-Kohl-Allee für die Umsiedlung von Eidechsen bereitstellt. Da die Fläche bisher schon als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) ausgewiesen ist und nun "doppelt" genutzt werden kann, müssen keine neuen Flächen in Anspruch genommen werden. Das Projekt wird voraussichtlich noch in diesem Frühjahr abgeschlossen sein.
Am Rand des künftigen Habitats wurden bereits Brombeerbüsche entfernt und darauf geachtet, einheimische Laubgehölze zu erhalten. Ferner sind sogenannte Steinriegel geplant, also künstlich angelegte typische Lebensräume. Neben den Steinriegeln ergänzen Sandflächen, so genannte Sandlinsen, Totholzhaufen und Sträucher das Habitat.
Zwischen den Einzelhabitaten und verbleibenden Trampelpfaden werden Gehölzreihen aus den Pflanzen Gewöhnliche Felsenbirne, Berberitze, Sauerdorn, Besenginster, Schlehe, Ohr-Weide, Hundrose und Gemeiner Schneeball gepflanzt. Insgesamt sollen dabei mehr als 700 Einzelpflanzungen dieser einheimischen Arten erfolgen.
"Mit dem neu geschaffenen Lebensraum, dessen Gestaltung an den natürlichen Habitaten für Eidechsen orientiert, unterstützt die Stadt maßgeblich den Erhalt dieser Tierart", erklärt Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt. "Idealerweise lässt sich dieser Eidechsen-Lebensraum in ein bereits bestehendes FFH-Gebiet einbetten, so dass ein verfügbares Gelände nur entsprechend angepasst werden muss."
Der Beigeordnete erläutert, dass die Nutzung der Wege entlang des Geländes weiterhin und kaum verändert möglich ist. "Im Vorfeld wurden bereits neue Wegebeziehungen entlang der Schutzfläche vorbereitet, die es möglich machen, sich im Grünen aufzuhalten und Spaziergänge bis zu den nahegelegenen Feldern zu unternehmen. Durch die Vielfalt der Fläche werden sich in allen Jahreszeiten interessante Begegnungen mit Tieren aber auch mit verschiedensten Pflanzen ergeben. Das wird eine deutliche Aufwertung des Wohnumfeldes bedeuten", sagt Thewalt. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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