Startschuss für Startchancen-Programm: Alle Kinder in Rheinland-pfalz sollen gleiche Bildungschancen haben

Alle Kinder in Rheinland-Pfalz sollen gleiche Bildungschancen haben / Symbolfoto | Foto: Fotowerk/stock.adobe.com
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Rheinland-Pfalz. Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig haben am Donnerstag, 29. August, den offiziellen Startschuss für das Startchancen-Programm in Rheinland-Pfalz gegeben. „Der Geldbeutel der Eltern darf nicht über die Bildung der Kinder entscheiden. Wir wollen allen Kindern einen guten Bildungsstart ermöglichen. Ich freue mich sehr, dass wir heute in Rheinland-Pfalz ein riesiges bundesweites Programm starten, das genau hier ansetzt. Mit insgesamt 20 Milliarden Euro ist es das größte gemeinsame Vorhaben, das Bund und Länder im Bildungsbereich jemals auf den Weg gebracht haben. Diese Mittel werden nicht per Gießkanne verteilt, sondern gehen dorthin, wo die strukturelle Benachteiligung am größten ist. Dass dieser Paradigmenwechsel im Konsens aller Länder erreicht werden konnte, ist auch der Verdienst von Rheinland-Pfalz“, sagte der Ministerpräsident bei der Eröffnungsveranstaltung mit allen Schulleiterinnen und Schulleitern der teilnehmenden Schulen.

„Bildungsgerechtigkeit von der frühkindlichen Bildung über die Schule bis hin zu lebensbegleitendem Lernen war in Rheinland-Pfalz immer der Schwerpunkt, über und mit dem wir das Aufstiegsversprechen einlösen. Damit haben wir bereits vor einigen Jahren mit dem Programm S⁴ begonnen. Deswegen kann Rheinland-Pfalz seine Kompetenzen in die Entwicklung des Startchancen-Programms von Bund und Ländern konstruktiv einbringen. Darauf bauen wir jetzt auf. Als Landesregierung investieren wir sehr viel Geld in die Bildung. Das tun wir gerne, denn alle Kinder sollen die bestmögliche Bildung erhalten“, betonten Schweitzer und Hubig. Insgesamt sind das in Rheinland-Pfalz 200 Schulen, darunter 120 Grundschulen, 46 Realschulen plus, 12 berufsbildende Schulen, 11 Integrierte Gesamtschulen (IGS), acht Realschulen plus mit Fachoberschule, zwei Grund- und Realschulen plus, eine Grund- und Hauptschule, jeweils mit einem hohen Anteil an benachteiligten Kindern und Jugendlichen.

Der Ministerpräsident dankte den Schulleitungen und Lehrkräften, die mit ihrem Engagement in den Schulen jeden Tag Großartiges leisten, um Kinder zu motivieren und zu fördern. „Die Schule alleine kann jedoch nicht alle Bedürfnisse abdecken und die Probleme in einer Welt lösen, die immer herausfordernder wird. Hier kommt die Gemeinschaft ins Spiel. Genau dafür gibt uns das Startchancen-Programm einen Rahmen, um gemeinschaftlich diese große Herausforderung anzugehen. Es geht bewusst über die Schule hinaus und bindet den Sozialraum mit ein, also Familie, Vereine, Institutionen. Sie als Schulleitungen können auf eine breite Unterstützung setzen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer.

Mit dem Startchancen–Programm wollen Bund und Länder bundesweit den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen. Dabei geht es nicht einfach nur um finanzielle Unterstützung, sondern auch um systemische Veränderungen und eine Stärkung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens. Das Programm ist auf zehn Jahre angelegt und soll mit der langen Laufzeit Planungssicherheit geben sowie der Langfristigkeit von Veränderungsprozessen im Bildungswesen Rechnung tragen.

„Schülerinnen und Schüler sollen in den Basiskompetenzen gestärkt, Unterrichts- und Schulentwicklung signifikant verbessert und das Zusammenwirken der verschiedenen Institutionen und Professionen weiterentwickelt werden. An den Startchancen-Schulen wird in eine bessere Infrastruktur und Ausstattung investiert, aber auch individuelle Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung und multiprofessionelle Teams werden gezielt gefördert“, erläuterte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. „Unsere Erfahrungen aus Vorläuferprogrammen wie S⁴ oder den Familiengrundschulzentren ermöglichen uns zugleich, schneller als andere Länder passende Unterstützung für die Schulen und so einen Baukasten anzubieten, aus dem die Schulen sich bedienen können – wissenschaftlich fundiert, von Schulen erprobt und von Schulleitungen positiv evaluiert. So kommen die Gelder schnell und zielgerichtet dort an, wo sie unseren Kindern und der Schulgemeinschaft den größten Nutzen bringen können“, sagte sie weiter. Der Bund fördert das Programm bundesweit mit einer Milliarde Euro pro Jahr. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. Das Land Rheinland-Pfalz erhält vom Bund jährlich 49,4 Millionen Euro und gibt Mittel in gleicher Höhe dazu. Somit stehen in Rheinland-Pfalz knapp 100 Millionen Euro pro Jahr für die nächsten zehn Jahre bereit.red

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Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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