Tatoostechen, Tanzen, Bauprojekte: Außergewöhnliche Projekte beim Freiwilligentag "Wir schaffen was" 2024
Ludwigshafen.Beim Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar packen wieder 1.400 Freiwillige alleine in Ludwigshafen mit an. Sie renovieren Schulen und Kitas, pflegen städtische Grünflächen und setzen Artenschutz im Maudacher Bruch um. An diesem Tag zeigt sich: Vieles in unserer Gesellschaft wird auch vom Ehrenamt getragen, wie Soziales, Schutz von Klima und Umwelt, Bauprojekte und Gemeinschaft.
Neu ist, dass die Freiwilligen nicht nur an einem einzigen Tag helfen können. Stattdessen laufen manche der Projekte auch über mehrere Tage. Bei allen Projekten ist der Name „Wir schaffen was“ Programm. 70 Projekte sind zwischen 21. und 30. September geplant.
2024 gibt es besonders ausgefallene Initiativen: Ein vielversprechendes Projekt ist in diesem Jahr das Stecken von Tulpenzwiebeln, unter anderem im Ebertpark, im Hospiz Elias und im Stadtteil Süd. Die Tulpen werden Jahr für Jahr neu austreiben und ein Blumenmeer auf den Grünflächen schaffen. Das geplante Tulpenmeer ist ein Projekt der IHK und der Nachbarschaftsinitiative.
An diesen Tagen zeigt sich einmal mehr, wie viel in der Gesellschaft durchs Ehrenamt getragen wird. Die Projekte ermöglichen die Renovierung von öffentlichen Gebäuden, des Wildparkgeheges, 63 der über 70 Projekte in Ludwigshafen sind Bauprojekte. Viele davon werden von der Firma Hornbach je mit einem Gutschein über 200 Euro unterstützt. "Was dieses Mal an mehreren Tagen bei den verschiedenen Aktionen geschaffen wird, hat auf Jahre hinaus Bestand. Darauf können beteiligte Ehrenamtler, Firmen und Sponsoren stolz sein", sagte die OB beim Pressegespräch.
Die Bandbreite der Projekte ist wie immer groß. Auch der Softwarekonzern SAP und der Chemieriese BASF engagieren sich mit Mitarbeiter:innen. Beim Anpack-Tag der BASF tauschen die 105 Freiwilligen die vernachlässigten Zäune im Wildpark aus. Zudem überdacht das BASF-Team ein Areal, damit Kinder und Besucher auch draußen lernen können. Ulrike Wilson vom gesellschaftlichen Engagement der BASF erklärte: "Unter anderem wird unser Team Überdachungen für einen außerschulischen Lernort bauen, Zäune erneuern und Spielgeräte installieren.“ BASF ist gleichzeitig auch Hauptsponsor der Freiwilligentage.
Bevor die Mitarbeiter der BASF in Aktion treten, sollen in einem weiteren Projekt alte Zäune wieder in Schuss gebracht werden. Für dieses Projekt sucht Gabriele Bindert, Leiterin des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe, noch Mitstreiter:innen.
Fünf Projekte widmen sich im Maudacher Bruch dem Vogel- und Naturschutz. Der vielfach mit Naturschutzpreisen ausgezeichnete Hobby-Vogelforscher Klaus Eisele vom Orbea-Arbeitskreis stellt gleich vier Projekte vor: Bei "Arbeiten rund um den Schellerweiher" wird das Waldgrundstück gereinigt. Es werden Behausungen für Waldbewohner und Insekten geschaffen. Geplant ist, auch die Teiche an der Vogelstation zu reinigen und dort Wasserpflanzen einzusetzen. Eine Benjeshecke sowie eine Sandsteinmauer für Eidechsen sollen bei dem Projekt "Aufwertung der Streuobstwiese" angelegt werden. Außerdem wird ein Unterstand für Schubkarren und rostempfindliches Arbeitsmaterial gebaut.
Im Trassenwäldchen in Friesenheim wird die Bürgerinitiative, die sich um das Wäldchen kümmert, die Hecken schneiden. Das Team um Vorsitzenden Thomas Sanner sichert dort die Benjeshecke mit Stückpfeilern. Der Behinderten-und Rehasport-Verband Ludwigshafen mit dem Behindertenbeauftragten der Stadtverwaltung, Peter Stahl, sucht noch Freiwillige. Der Verband will das Vereinsgelände in Altrip aufräumen, Rückschnittarbeiten erledigen und neue Pflanzen setzen.
Es gibt zudem ein Tanzangebot. Der TC Ludwigshafen/Wachenheim Rot-Gold lädt Interessierte ein, mit Tanzlehrern den Wiener Walzer rund um den Sternbrunnen zu üben. Getanzt wird mit der Tanzschule Weile und dem Ortsvorsteher von Mundenheim auch im Zedwitzpark. Dort dreht sich alles um Disco-Fox, Salsa und Merengue. Eva Weile gibt den Tänzer:innen dazu Hinweise.
Besonders außergewöhnlich: Das Tattoo-Studio Black Birds mit Inhaber Stravros Paraskevaedis aus Süd zeigt sich mit einem Projekt, das in der Gesellschaft große Wellen schlug, so dass selbst der Bundestag das Thema aufgriff. Freiwillige können sich bei dieser Aktion kostenlos das Organspende-Tattoo stechen lassen. So kann man etwa dem Personal in Kliniken einen ersten Hinweis geben, dass man nach dem Tod zur Organspende bereit ist. jg
Weitere Informationen:
Alle Freiwilligen erhalten als Dankeschön ein T-Shirt der Metropolregion mit dem "Wir schaffen was"-Logo und einen Gutschein der Bäckerei Görtz GmbH. Die Koordination der Projekte in Ludwigshafen übernimmt Susanne Ziegler, Bereichsleiterin Sport und Ehrenamt sowie Ehrenamtsbeauftragte der Stadt. Alle Projekte, die noch Bedarf an einzelnen Helfer:innen haben, sind im Internet zu finden unter https://www.ludwigshafen.de/nachhaltig/engagement/wir-schaffen-was. Für weitere Informationen oder zur Klärung von Fragen ist Susanne Ziegler telefonisch unter 0621 5042007 oder per E-Mail an susanne.ziegler@ludwigshafen.de erreichbar.
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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