Trockenheit und Hochwasser setzen Bäumen zu: Kontrollen auf Standhaftigkeit werden Pflicht
Ludwigshafen. Die Abteilung Landschaftspflege beim Wirtschaftsbetrieb behält im Stadtgebiet mehr als 140.000 Bäume im Blick. Die Mitarbeiter stellen sicher , ob sie sicher und standfest stehen, sie nicht erkranken oder Trockenheitsschäden nehmen, wodurch sie kippen oder Äste verlieren können.
Sowohl bei den rund 31.000 Straßenbäumen als auch bei den zirka 110.000 weiteren Bäumen in Ludwigshafen wird die Garantie der Standsicherheit immer wichtiger. Denn Trockenheit und Hitze in heißen Sommern setzen dem Holz zu. Auch Krankheiten unter den Bäumen verbreiten sich. Außerdem können auch Überschwemmungen die Bäume zum Kippen bringen oder Äste morsch machen.
Vor wenigen Wochen sorgte Anfang Juni das Hochwasser für die Sperrung des Stadtparks. Es bestand die Gefahr, dass die Baumwurzeln auf der Parkinsel und entlang der Rheinpromenade nicht mehr für ausreichend Stabilität sorgen. Dadurch war das Szenario denkbar, dass sie im aufgeweichten Erdreich Halt verlieren und umstürzen. Dies ist den jeweils betroffenen Bäumen nicht ohne Weiteres anzusehen und die Gefahr des Umkippens kann nach wie vor bestehen, auch wenn sich das Wasser bereits weitgehend zurückgezogen hat, wie die Verwaltung mitteilt. Um Schäden von Menschen und Sachwerten abzuwenden, erfolgt die Kontrolle und Pflege der Bäume nach solchen Ereignissen mit großer Sorgfalt.
Regelmäßige Kontrollen
Die WBL-Mitarbeiter kontrollieren die Bäume im Stadtgebiet regelmäßig auf sichtbare Schäden. „Die Kontrollintervalle richten sich nach dem Standort, dem Alter, den Schadmerkmalen, die ein Baum aufweist. Sie richten sich auch nach der Baumart sowie den typischen Krankheiten“, erklärt Gabriele Bindert, Leiterin des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe. „Wenn der Standort eines Baumes etwa nicht für die Verkehrssicherheit relevant ist, bedarf er keiner engmaschigen Kontrollen im Vergleich zu Gehölzen, die etwa an häufig frequentierten Plätzen stehen." Die Kontrollintervalle liegen zwischen drei Monaten und drei Jahren und die Kontrollen werden gerichtsfest dokumentiert.
Die Standsicherheit der einzelnen Bäume lässt sich nur sehr aufwendig prüfen. Elmar Schniedermeier, Leiter der Abteilung Landschaftspflege Bäume und Wildpark, berichtet: "Daher werden die Bäume im gesamten Stadtgebiet in regelmäßigen Abständen per Augenschein kontrolliert. Auch die aktuelle Rechtsprechung gibt vor, dass Bäume visuell auf äußere Schäden überprüft werden. Falls es Bedenken oder Unklarheiten zum Gesundheitszustand beziehungsweise zur Standsicherheit gibt, werden die Bäume weitergehend untersucht.“
Umfangreiches Aufgabenspektrum bei Baumkontrollen zu beachten
Die Aufgaben bei der Prüfung sind vielfältig. Neben der Sicherheitsbewertung der Bäume ist bei Bedarf Baumpflege zu machen, damit der Baum wieder als verkehrssicher gilt. Daran schließt sich ein Gutachten über die Verkehrssicherheit an sowie über die Schäden und den geschätzten Wert der Bäume. Zudem ist die Erhaltungswürdigkeit der Bäume einzuschätzen.
Bei den Kontrollen kommen verschiedene Werkzeuge zum Einsatz. Ein Schonhammer dient etwa dazu, anhand des Klangs des Stammes festzustellen, ob sich im Inneren Höhlungen befinden. Bei offenen Faulstellen und Höhlungen wird die noch vorhandene Restwandstärke mittels einer Sondierstange gemessen. Mit einem Fernglas können Äste und Vergabelungen in der Krone genauer in Augenschein genommen werden.
Bäume sind wesentlich für die Ökosysteme und für uns, denn sie binden und senken große Mengen CO2. Ihr Erhalt und ihre Pflege ist wichtig. Die Stadt kann bei Verlusten Bäume rechtzeitig nachpflanzen. jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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