Umfrage: Autofahrten im Stadtgebiet sinken/Radverkehr nimmt zu

Foto: Günter Albers/stock.adobe.com

Ludwigshafen. Den Ergebnissen der Mobilitätsbefragung fürs Jahr 2023 zufolge ist die Mobilität der Wohnbevölkerung gegenüber den Vorjahren leicht rückgängig. Während 2018 noch 3,5 Wege am Tag gezählt wurden, sank die Zahl 2023 auf 3,2 Wege. Gründe sind die Zunahme des mobilen Arbeitens und der Boom des Onlinehandels. 19 Prozent arbeiteten am Befragungstag zuhause. Während 2018 29 Prozent der Befragten als Zweck des Weges das Einkaufen nannten, waren es 2023 nur noch 25 Prozent. Demgegenüber hat der Anteil der Wege mit dem Zweck "Freizeit" leicht zugenommen.

Fuß- und Radverkehr nimmt zu

Die Nutzung des Autos ging deutlich zurück. Während 2018 noch 48 Prozent aller Wege mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt wurden, waren es 2023 nur noch 40 Prozent. Dabei sank besonders der Anteil der Wege mit dem Auto, die innerhalb des Stadtgebiets gemacht wurden, und zwar von 42 auf 34 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2018. Also wurden 60 Prozent der Wege insgesamt umweltfreundlich zurückgelegt.

Vor allem der Fuß- und Radverkehr nahm zu. Öffentliche Verkehrsmittel wurden 2018 und 2023 etwa gleichbleibend oft genutzt. Wege, die mit dem Rad gemacht wurden, stiegen insgesamt von 15 auf 20 Prozent. Auf Wegen innerhalb des Stadtgebiets zeigt sich dieser Trend bei der Radnutzung noch deutlicher: Sie stiegen seit 2018 von 18 auf 23 Prozent. Der Fußverkehr nahm ähnlich stark zu, vor allem auf Wegen innerhalb des Stadtgebiets: So wurden statt vorher 31 Prozent 2023 36 Prozent der Wege zu Fuß zurückgelegt.

"Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung und wir kommen unserem Ziel einer Stärkung des Umweltverbundes näher", so Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt. "Insbesondere mit Blick auf die Steigerung des Radverkehrsanteils sind wir auf einem guten Weg. Ziel muss es sein, diesen positiven Trend in Zukunft weiter zu fördern.“ Grund könnten Corona-bedingte Gewöhnungseffekte sein, denn Zufußgehen oder Radfahren waren in den Pandemiejahren eine willkommen Abwechslung. Auch die Baustellen in der Stadt könnten der Grund sein. Zudem gibt es Hinweise auf Strukturveränderungen, die auffällig bei der Altersgruppe der 17- bis 45-Jährigen ist: Zehn Prozent weniger Männer in dieser Alterskohorte und 4 Prozent weniger Frauen haben keinen Führerschein.
Die Anzahl der Pkw pro Haushalt ist über die Jahre konstant bei etwa 1,1 geblieben, während die Anzahl der Fahrräder von 1,7 auf 2 gestiegen ist.

Die Verfügbarkeit eines E-Bikes ist von etwa 6 Prozent auf 13 Prozent gestiegen, was auch zu einer Zunahme der Fahrradnutzung bei längeren Strecken führte. Die uneingeschränkte Verfügbarkeit über einen Pkw ist über alle Personengruppen hinweg, unabhängig von Geschlecht oder Erwerbstätigkeit, zurückgegangen, zum Beispiel bei Erwerbstätigen von 87 Prozent auf 80 Prozent.

Die Verfügbarkeit einer ÖPNV-Zeitkarte ist dagegen über die Jahre angestiegen, zum Beispiel bei Erwerbstätigen von
17 Prozent auf 25 Prozent. Dies ist zurückzuführen auf die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023.

Fußgänger*innen am zufriedensten

Erstmalig wurde nach der Zufriedenheit hinsichtlich der Verkehrssituation vor Ort gefragt. Die höchste Zufriedenheit erzielte der Fußverkehr. Rund zwei Drittel würden hier die Schulnoten Eins und Zwei vergeben.

Anders ist dagegen die Beurteilung des ÖPNV. 43 Prozent der Befragten würden dem Angebot die Noten Eins und Zwei geben. Dementsprechend fahren auch nur 45 Prozent der Ludwigshafener gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gilt, gemeinsam mit den Verkehrsbetrieben und der Deutschen Bahn Maßnahmen zu ergreifen, damit auch hier die Zufriedenheit steigt.

Jeweils 71 Prozent der Befragten fahren gerne mit Auto und Fahrrad, aber nur rund jeweils ein Drittel würde bezüglich der allgemeinen Verkehrssituation hier eine gute oder sehr gute Benotung abgeben. Hinsichtlich des Ziels einer Stärkung des Umweltverbundes ergibt sich hieraus, dass das Angebot für den Radverkehr verbessert werden muss. Ludwigshafen will auch an der nächsten Verkehrserhebung der TU Darmstadt teilnehmen. Die Ergebnis-Steckbriefe für die Untersuchungen in den Jahren 2013, 2018 und 2023 stehen im Internet auf der städtischen Seite unter www.ludwigshafen.de bereit. jg/red

Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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