Umgestaltung des Ebertparks: Bepflanzung wird kostensparender und klimaangepasst
Ludwigshafen. Der Ebertpark lockt nicht nur Nahtouristen, sondern auch Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet an. Man schätzt ihn wegen der Vielfalt seiner Gärten. Der Bereich Grünflächen des Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) pflegt den Park mit einem neuen nachhaltigen Konzept angesichts immer heißerer Temperaturen. Es soll zudem die Ästhetik des grünen Wunderwerks bewahren.
Die Steigerung der Artenvielfalt auf dem 24 Hektar großen Areal liegt dabei im Fokus sowie die Begrenzung des Pflegeaufwands in den immer heißeren Sommermonaten: Denn die Mittel und personellen Ressourcen sind begrenzt, auch für die Saisonalbeete im Ebertpark, die zwei Mal im Jahr neu bepflanzt werden.
„Bei der Bepflanzung können gleichzeitig Kosten für den Pflanzeneinkauf und für die Pflege verringert sowie der Wasserverbrauch für die Bewässerung gesenkt werden. Im Einklang damit lässt sich trotzdem die Biodiversität erhöhen“, betont Bereichsleiterin Gabriele Bindert. „Diese Überlegungen erstrecken sich auf den gesamten Park.“ Gleichzeitig sollten sich die Anpassungen ästhetisch ins Gesamtbild einfügen.
Dabei setzt Ebertpark-Chefgärtner Harald Sauer eigene Pläne um. Er erhielt für die Staudenbepflanzungen im Ebertpark die Karl-Foerster-Anerkennung. Sauer erklärt: “Der Eingangsbereichs ist zeitgemäß gestaltet, wo auf dem Vorplatz zehn zirka zwei Meter breite Beete in unterschiedlichen Längen entstanden sind und zwölf Blaseneschen beim Entrée Schatten spenden.“
Parterrefläche
Für die Parterrefläche am Turmrestaurant ist vorgesehen, den Pflanzenanteil, der nur einige Monate verbleibt, den sogenannten Wechselfloranteil, auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür integriert Gärtnermeister Sauer in die Pflanzungen Höhenverläufe von Stauden, Gräsern und Gehölzen, die nicht ausgetauscht werden müssen. Die Bepflanzung weist eine hohe Biodiverstität auf.
Um das Turmrestaurant gruppieren sich minimalistische Beete, bei denen auf kostspieligen Wechselflor verzichten wird. Diese Beete sind nahezu das ganze Jahr optisch ansprechend und benötigen deutlich weniger Pflege. Hinzu kommen experimentelle Beete. Dazu zählen Trockenbeete (Steinhügelbeete), Staudenpflanzungen mit Wechselflorakzenten und eine Bepflanzung aus einer Kombination von Unkraut- und Staudenbeet. Damit lässt sich Herausforderung begegnen, die Hitze- und Trockenperioden an die Gärtner stellen.
Rosengarten
Der Rosengarten wurde umgestaltet. Der rund 2.000 Quadratmeter große Kern des alten Rosengartens erhielt einen Teilaufbau der Pergola-Struktur, die Rosen im Zusammenspiel mit Stauden- und Ziergräsern präsentiert. Um den Rosengarten wurden Flächen mit Bäumen angelegt, was die jährlichen Betriebskosten von 60.000 Euro um ein Drittel reduziert.
Erhalten geblieben sind die Säulen, die als gestalterische Elemente dem Rosengarten Struktur geben und mit Kletterpflanzen wie der Kletterrose Libertas berankt werden. In Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Hack-Museum zieren unter anderem Teile der Mauern des ursprünglichen Rosengartens künstlerisch gestaltete Street-Art-Motive. Die Rosen sind nun eingefügt in eine Konzept aus Stauden, Gräsern und wirken naturnaher.
Quellgarten
Auch der Quellgarten wurde zeitgemäßer gestaltet, nachdem der Bund dafür 200.000 Euro bereitstellte. Der Blick der Besucher wandert umher: Höhere Blütenstände und Gräser wechseln sich mit Gehölzen und Wiesen ab. 2019 wurde eine Waldwiese angelegt, die von Platanen beschattet wird. Der Geheime Garten versteckt sich hinter dem Turmrestaurant. Das verwunschene Flair macht den Reiz dieses Ortes aus, vor allem morgens und abends, wenn die Sonne tief steht und ein sanftes Licht über die Pflanzen fällt, zeigt sich die Ruhe und Unberührtheit des ehemaligen Kräutergartens, der im Halbschatten von Bäumen steht.
Die Platanen, die schon im Gründungsjahr 1925 gepflanzt wurden, sind die ältesten Bäume des Parks. Schattige Bereiche werden in der Planung von Grünanlagen immer wichtiger, weil heißere Temperaturen durch den Klimawandel vorliegen. Auch die Pflege wurde umgestellt: Das Laub wird nun auf den Beeten belassen. Da Wind Platanenlaub stark verweht und Bodenlebewesen es besser zersetzen können, wenn es kleiner ist, wird das Laub einmal im Jahr nach dem Laubfall aus den Beeten entfernt, gehäckselt und zerkleinert wieder in den Pflanzungen ausgebracht. Die geschlossene Bodendecke wirkt als zusätzlicher Schutz vor Verdunstung. In der Mulchschicht finden viele Bodenlebewesen einen Lebensraum. Basaric-Steinhübl
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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