Stadt empfängt 350 Ukraine-Flüchtlinge
Verwaltung und Kultur bemühen sich um schnelle Integration
Ludwigshafen. Die Ausländerbehörde hat inzwischen 350 Menschen aus der Ukraine registriert. Im Stadthaus Nord haben bei der Abteilung Asyl insgesamt 243 Menschen, Erwachsen wie Kinder, vorgesprochen und erhalten nun finanzielle Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Von den 243 Geflüchteten sind 151 älter als 18 Jahre.
Das Land hat bislang 15 Geflüchtete aus der Ukraine der Stadt zugewiesen, die nun in städtischen Unterkünften leben. Sozialdezernentin Beate Steeg dankte Ehrenamtlichen wie engagierten Mitarbeitern. „Sie alle knüpfen ein sicheres Netz, das die geflüchteten Menschen auffängt“, betont Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck.
43 Schüler aus der Ukraine sind an Ludwigshafener Schulen aufgenommen worden, davon 20 an Grundschulen. Das Land Rheinland-Pfalz hat auf seiner Internetseite ukraine.rlp.de Informationen zum Schulbesuch zusammengestellt. Nach wie vor sind Teams der Stadtverwaltung unterwegs, um Wohnungen und größere Objekte zu begutachten, die Privatleute zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine anbieten. Die Stadtverwaltung bereitet derzeit die ersten Mietverträge vor.
Kultur engagiert sich
Von Computerarbeitsplätzen für Geflüchtete bis hin zur Künstlerresidenz für ukrainische Künstler reicht das Engagement der Kultureinrichtungen der Stadt für Geflüchtete aus der Ukraine. Zudem bieten die Einrichtungen Benefizveranstaltungen im Kulturzentrum dasHaus an. Das Stadtarchiv Vorträge zur Geschichte der Ukraine. Die Stadtbibliothek bietet ein Starter-Paket mit Druck- und Getränkegutschein, das den ukrainischen Nutzern den Zugang zur Mediennutzung im Haus in ihrer Landessprache erklärt. In der Musikschule können die Instrumenten-Unterrichtsräume am Vormittag als Computerarbeitsplätze genutzt werden, beispielsweise um dem ukrainischen Online-Schulunterricht zu folgen. Das Kulturbüro bietet eine Künstlerresidenz, registriert bei https://artistsatrisk.org/, einen Proberaum sowie ebenso Arbeitsplätze mit WLAN.
Mit diesen Angeboten möchte die Stadtverwaltung informieren und helfen. „Wir können nichts von dem zurückgeben, was die Menschen auf ihrer Flucht zurücklassen mussten, aber wir können ihnen sichere Räume, Infrastruktur und unsere Zeit anbieten, damit sie zur Ruhe kommen, Kontakt zu Verwandten und Schulen halten oder die deutsche Sprache lernen können. Das geschieht nicht nur in den Sozialeinrichtungen, den Schulen und Kindertagesstätten, sondern auch in den Kultureinrichtungen der Stadt“, erklärt Professor Cornelia Reifenberg. Interessierte, die die Angebote nutzen möchten, können sich an die jeweilige Kulturinstitution wenden. jg/ps
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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