Was kostet uns (kein) Klimaschutz? Kleine Verhaltensänderungen wirken
Ludwigshafen. Jeder Mensch produziert durch sein Verhalten direkt und indirekt Treibhausgase, die man als individuellen CO2-Fußabdruck bezeichnen kann. Mit dem durchschnittlichen CO2-Fußabdruck von etwa 11 Tonnen pro Jahr und Person liegen die Deutschen weit über dem globalen Durchschnitt von etwa 6,7 Tonnen. Gemeint sind hier alle Treibhausgase, also die CO2-Äquivalente. Deutschland liegt im weltweiten Vergleich der Summe aller „reinen“ CO2-Emissionen, also der sogenannten „Klimaschulden“, auf Platz 6.
Um Umwelt und Klima auch für kommende Generationen zu schützen und die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen, liegt die Richtschnur bei unter einer Tonne Kohlendioxid jährlich pro Kopf. Der Fußabdruck ist abhängig davon, wie wir wohnen, uns fortbewegen, ernähren und konsumieren. „In erster Linie sind Politik und Wirtschaft gefordert, den Klimawandel zu begrenzen“, so Bernadett Glosch, Referentin Klimaschutz bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Aber auch jede und jeder Einzelne kann durch kleine Maßnahmen im Alltag seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
Die Verbraucherzentrale hat recherchiert, wie sich geringfügige Verhaltensänderungen in den Bereichen Mobilität, Ernährung und Wohnen auf den Fußabdruck auswirken. In vielen Fällen lassen sich sowohl CO2 als auch Kosten sparen. Die Hälfte des individuellen CO2- Ausstoßes kann durch sieben so genannte Big Points vermieden werden. Dazu gehören unter anderem die Nutzung eines Sparduschkopfes, ein moderater Verzicht auf Flüge, eine pflanzenbetonte Ernährung und Alternativen beim Autofahren.
Beispielmaßnahmen
Die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Der Ersatz der täglichen „Kurz-PKW-Fahrten“ durch Fahrradfahrten würde zu CO2-Einsparungen von ca. 0,7 Tonnen pro Person und Jahr führen. Auch mit Fahrgemeinschaften lässt sich nicht nur CO2, sondern auch Geld sparen.
Überwiegend pflanzlich ernähren: Wenn Fleisch, Wurst und Milchprodukte sehr viel seltener auf dem Speiseplan stehen und die Fleischmahlzeit wie beim früheren Sonntagsbraten zur Ausnahme wird, ist viel für den Klimaschutz getan. Ein weltweit verändertes Essverhalten mit einem Verzicht auf Fleisch würde sogar dazu führen, dass sich die Treibhausgasemissionen insgesamt um 63 Prozent senken, eine vegane Welt sogar um 70 Prozent.
Weniger fliegen: Der Verzicht auf eine Fernreise pro Jahr spart zirka fünf Tonnen CO2 pro Person und Jahr.
Auch die Wohnfläche hat einen großen Einfluss auf den CO2 -Fußabdruck. Deshalb lohnt es sich durchaus, beispielsweise über die Teilung eines viel zu groß gewordenen Einfamilienhauses nachzudenken. jg/red
Weitere Informationen:
Tipps hat die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite „Was kostet uns (kein) Klimaschutz?“ unter www.klimaschutz-rlp.de zusammengestellt.
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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