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Winterhilfe-Mittagessen

Eine Stunde Herzenswärme | Foto: Brigitte Melder
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Ludwigshafen. Immer montags (außer am 30.12.) bis zum 31. März 2025 laden die Pfarrei Hll. Petrus und Paulus und das Caritas-Zentrum Ludwigshafen zu einem gemeinschaftlichen und kostenfreien Mittagessen ein. Bedürftige Menschen bekommen ein warmes nahrhaftes Essen und Getränke in geselliger und wertschätzender Atmosphäre. Jeden Montag von 13 bis 14 Uhr (außer am 30.12.24) kann im Prälat-Walzer-Haus in der Wredestraße 24 „geschlemmt“ werden. Bei der Winterhilfe geht es nicht nur um das Essen, sondern um die Herzenswärme in der Wärmestube im Erdgeschoß für Gehbehinderte und im 1. OG der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus.

Ich war am 9. Dezember auf Einladung von Diplom-Pflegewirt Thorsten Müller vor Ort und konnte Einblick nehmen in so ein Winterhilfe-Mittagessen in einer Zeit, wo es draußen kalt und trist ist. Sowohl im Erdgeschoß als auch im Obergeschoß waren so gut wie alle der 110 Plätze besetzt. Heute stand auf dem Speiseplan Bratwurst, Sauerkraut und Kartoffelbrei und auch noch ein Dessert, nämlich Panna Cotta mit Himbeersoße. Wer wollte, konnte anschließend noch Kaffee/Tee/kalte Getränke und gespendeten Kuchen zu sich nehmen.

Da es diese Aktion schon in der dritten Auflage gibt, war es noch nie der Fall, dass jemand stehen musste, denn in dieser einen Stunde kam der eine früher und der andere später. Selbst wenn man sich nicht kennt, lernte man sich ganz schnell kennen. An jedem Tisch fanden rege Gespräche statt. Es roch appetitlich nach Sauerkraut, nach Pfalz und ihren traditionellen Gerichten und alle Teller waren „leer geputzt“. Jeder Tisch hat einen ehrenamtlichen Helfer oder eine Helferin, die die Menschen first class bedienten. Das sei so geregelt, damit kein Durcheinander an der Ausgabe herrscht und strukturiert vor sich geht. Mit der Zeit entsteht auch zwischen den Gästen und Helfern eine zwischenmenschliche Beziehung. Man tauscht sich aus und erkundigt sich nach diesem und jenem.

Nach dem ersten Eindruck im Obergeschoß, wo sich unter den ca. 25 helfenden Händen auch Karin und Thorsten Müller aufhielten, ging es ins Erdgeschoß, wo die Gemeindereferentin und Verantwortliche in Kooperation mit dem Caritas-Zentrum Simone Hartner Ansprechpartnerin war. Sie erzählte, dass sie das Essen immer von dem Cateringservice „Vesperecke“ angeliefert bekommen. Normalerweise gehe Frau Möller-Mahnke vom Caritaszentrum durch die Reihen und erkundige sich bei den einzelnen Gästen nach Problemen, da sie jedoch krank war, oblag diese Aufgabe Frau Oberfrank. Hier werden die Menschen ernstgenommen und man versucht ihnen zu helfen, wenn sie aufgrund irgendeines Schicksalsschlags in Not geraten sind und Hilfe brauchen. Nicht alle hier sind aus Ludwigshafen und manchmal muss man herumtelefonieren, wo wer für welches Problem zuständig ist. Egal, ob mit oder ohne Sozialhilfeschein darf jeder zum Essen und Austauschen kommen und ist willkommen; dieses kundzutun läge Frau Hartner am Herzen. Die Menschen sollen ihre Würde zurückbekommen, denn alle haben Schicksalsschläge hinter sich, die sie in die soziale Notlage brachten. Sie sind mit ihren Sorgen nicht alleine, denn überall seien SozialarbeiterInnen und SeelsorgerInnen Ansprechpartner. Listen mit allen notwendigen Telefonnummern und Adressen wurden verteilt, egal ob Arzt, Schuldenberatung, Energiekostenberatung, Drogenhilfe, weitere Essensangebote, Second-Hand-Bekleidung und -Möbel.

Und bevor wieder jeder seines Weges ging bekam er für den Weg noch eine süße Wegzehrung von diesen mitfühlenden Menschen. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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