Kirchen-Abriss in Ludwigshafen-West
Wohin mit dem Kreuz?

Die weitere Verwendung des Kreuzes ist offen. Pfarrer Geiger „weiß um die Gefühle der Leute“ und nimmt diese ernst.  Foto: Kath. Dekanat
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Ludwigshafen. Seit 1962 hat es den Gläubigen in Ludwigshafen-West den Weg gewiesen: das Kreuz auf dem 30 Meter hohen Turm der ehemaligen Kirche Heilig Kreuz. Nach dem Abriss der Kirche soll das Kreuz eine neue Verwendung finden und an das Gotteshaus erinnern. Mehrere Möglichkeiten sind denkbar.

Die Kirche mit rund 350 Sitzplätzen wurde am 30. September 1962 geweiht und war der Mittelpunkt einer bereits 1958 gegründet Pfarrei. 2006 wurde das Gotteshaus geschlossen und blieb danach ungenutzt. Die Aufhebung als Sakralbau folgte 2010. Jetzt wird die Kirche abgerissen, an ihrer Stelle entsteht eine Wohnanlage mit 35 Wohnungen.

Auch wenn die Schließung nun schon 15 Jahre her ist – für die Menschen in West bleibt das Gebäude „unsere Kirche“. „Es stellt sich die Frage, wie wir generell mit ehemaligen Kirchen umgehen“, sagt Pfarrer Dominik Geiger auf der Baustelle. Hinter ihm ragt die große Christusfigur aus den Trümmern – ein Bild, mit dem manch einer nicht fertig wird. „Da kommen Gefühle hoch. Viele Menschen identifizieren sich mit „ihrer´ Kirche“, weiß Pfarrer Geiger. Viele Gläubige wünschen sich, dass an das ehemalige Gotteshaus an erinnert wird, dass die große Christus-Figur und auch das Kreuz vom Turm einen neuen Platz finden.

„Ich weiß um die Gefühle der Leute und nehme sie ernst. Ich lasse sie nicht auf dem Boden liegen wie das Kreuz“, sagt er und zeigt auf das schlichte Kreuz, das auf dem Boden der Baustelle liegt und auf seine weitere Verwendung wartet. Die Pfarrei sei nicht untätig, berichtet der Pfarrer, in dessen Pfarrei Heilige Cäcilia die ehemalige Kirche Heilig Kreuz liegt. Momentan gebe es drei Optionen für das Kreuz: So könne es im Garten der Kirche Heilige Cäcilia einen neuen Platz finden, oder in einer angedachten Gedenkstätte für die Corona-Toten der Stadt. Die dritte Möglichkeit sei eine Aufstellung auf dem Hauptfriedhof bei den Priestergräbern. „Bei den beiden letzten Optionen liegt die Entscheidung bei der Stadt“, erläutert er und bittet um etwas Geduld und Vertrauen, dass für das Kreuz eine zukunftsweisende Verwendung gefunden wird.

Bei dem großen Christus-Korpus hingegen sieht eine weitere Verwendung schwierig aus: „Der Korpus ist aus Beton-Eternit – und das ist ein hochgiftiges Material“, erklärt er. Eine Sanierung könne die Pfarrei nicht leisten. „So schwer es uns fällt – die Figur wird wohl auf dem Bauschutt enden“, bedauert er. Aber auch hier sei das letzte Wort noch nicht gesprochen: Eine Frau aus der Gemeinde wolle den Kopf retten, sanieren und dann der Pfarrei zur Verfügung stellen.

Zwei Erinnerungen an das einstige Gotteshaus gibt es bereits: Denn eine der ehemals sechs Glocken der Kirche lädt die Gläubigen der benachbarten griechisch-orthodoxen Gemeinde St. Maria zum Gottesdienst ein – und zwei weitere Glocken wurden eingeschmolzen und zu einer neuen gegossen, die seit 2017 als Glocke „Heilig Kreuz“ auf dem Turm von St. Dreifaltigkeit im Hemshof läutet. kim/ps

Die weitere Verwendung des Kreuzes ist offen. Pfarrer Geiger „weiß um die Gefühle der Leute“ und nimmt diese ernst.  Foto: Kath. Dekanat
Pfarrer Dominik Geiger vor dem Kreuz  Foto: Kath. Dekanat
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Kim Rileit aus Ludwigshafen

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