Wunderbares Ludwigshafen: Blindenmission dankt für 13.305 Augen-OPs
Bensheim/Ludwigshafen. Wenn ein Mensch nach langer Zeit plötzlich wieder sehen kann, ist das wie ein Wunder. Solche Wunder haben die Bürger von Ludwigshafen allein im vergangenen Jahr 13.305 Mal bewirkt. Insgesamt 399.160 Euro haben sie an die Christoffel-Blindenmission (CBM) gespendet. Mit diesem Geld kann die CBM Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika Augenlicht schenken und 13.305 Operationen am Grauen Star durchführen. Denn der Eingriff kostet in den Projekten der CBM durchschnittlich 30 Euro, bei Kindern wegen der benötigten Vollnarkose 125 Euro. Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten können.
Weltweit sind 17,01 Millionen Menschen durch Grauen Star erblindet, einer Trübung der Augenlinse. Um diese Trübung zu beseitigen, braucht es nur rund 15 Minuten. Unglaublich? Ein Arzt oder eine Ärztin und Menschen wie die 1.091 Spenderinnen und Spender in Ludwigshafen können das Unglaubliche wahr machen.
So war es auch bei Hadija Kimati aus Tansania. Die 70-jährige Frau lebt zusammen mit ihrem Mann in einer ländlichen Region am Fuße des Kilimandscharo. Sie kümmern sich um ihre vier kleinen Enkel, die nach dem Tod der Mutter als Waisen zurückblieben. Von den Erträgen ihrer kleinen Farm aber können Hadija und ihr Mann die Kinder nicht ernähren. Deshalb verdienen sich die beiden zusätzlich als Hutflechter etwas Geld hinzu. In den letzten Jahren jedoch hat Hadija zunehmend ihr Augenlicht verloren. Zum Schluss war sie vollkommen blind. Hadija verließ kaum mehr ihr Haus. Sie war ganz auf die Hilfe anderer angewiesen und konnte nicht einmal ihr eigenes Essen zubereiten. Dann geschah das Wunder, das Hadija sich so sehr gewünscht hatte: Sie traf auf Menschen, die ihr helfen konnten. Denn irgendwann erfuhr sie, dass in einer nahe gelegenen Gesundheitsstation kostenlos Augenuntersuchungen durchgeführt wurden. Dort stellte man fest, dass Hadija Grauen Star hatte. Die Frau wurde in das CBM-geförderte Kilimandscharo-Krankenhaus (KCMC) überwiesen, wo Hadija dank der Spenderinnen und Spender operiert werden konnte. Ein kurzer Eingriff, der ihr Leben nachhaltig verändert hat: „Es war ein überwältigendes Gefühl, als ich meine Familie nach all den Jahren zum ersten Mal wieder mit eigenen Augen sehen konnte“, erzählt die Frau strahlend. „Inzwischen kann ich wieder alles alleine machen – sogar Hüte flechten. So verdiene ich auch wieder genug Geld, damit wir alle in der Familie zu essen haben“, berichtet sie stolz. Nie hätte sie gedacht, dass ihre Krankheit heilbar ist. So wie Hadija geht es vielen Menschen in ihrer Region.jg/red
Autor:Julia Glöckner aus Ludwigshafen |
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