2024 ist ein Schaltjahr - Wie kommt es zu dem zusätzlichen Tag im Februar?
Schaltjahr. Im kommenden Kalenderjahr 2024 gibt es einen zusätzlichen Tag im Monat Februar, den 29. Februar. Das letzte Schaltjahr war 2020.
Doch warum gibt es das Schaltjahr? Warum muss die Zeit angepasst werden? Wann ist ein Jahr ein Schaltjahr? Wie berechnen wir ein Schaltjahr?
Unsere Tage richten sich nach der Rotation der Erde um sich selbst in circa 24 Stunden. Eine Drehung der Erde um die Sonne entspricht in etwa einem Jahr. Jedoch passen die 365 Tage nicht genau, da die Drehungen nicht vollständig gleichmäßig sind. Mit der Abweichung von knapp 6 Stunden pro Jahr durch die zusätzlichen 48 Minuten und 46 Sekunden, die ein Jahr länger dauert, braucht es einen Ausgleich in Form der Schaltjahre mit einem zusätzlichen Tag.
Dies erfolgt durch eine Korrektur alle vier Jahre mit dem zusätzlichen Schalttag 29. Februar, daher hat das Jahr nicht 365 sondern 366 Tage. So ein Jahr mit einem zusätzlichen Tag wird Schaltjahr genannt.
Geschichte der Einführung des Schaltjahres: Julianischer Kalender, Gregorianischer Kalender und Islamischer Kalender
Bereits im julianischen Kalender, der erstmals im Jahre 45 vor Christus in Kraft trat, war regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr vorgesehen. Der Julianische Kalender vereinheitlichte auch die Längen aller Monate auf 30 oder 31 Tage - Ausnahme der 2. Monat im Jahr: der Februar.
Durch eine Ende des 16. Jahrhundert durchgeführte Reform des julianischen Kalenders entstand der gregorianische Kalender. Papst Gregor XIII dekreierte diesen 1582 mit der päpstliche Bulle Inter gravissimas.
Der islamische Kalender besteht aus 12 Mondmonaten mit je 29 oder 30 Tagen, ist ein Mondkalender und das Jahr zwischen 354 oder 355 Tage lang. 10 bis 12 Tage kürzer als die 365 beziehungsweise in einem Schaltjahr 366 Tage dauernden Sonnenjahre der christlichen Zeitrechnung. Benutzt werden die islamische Zeitrechnung und der islamische Kalender in der heutigen Zeit vorwiegend für religiöse Zwecke.
Wie erfolgt die Berechnung eines Schaltjahres?
Dafür gibt es eine Formel mit drei Regeln für ein Kalenderjahr.
Regel 1 Die Jahreszahl ist durch vier teilbar – dann ist es ein Schaltjahr.
Regel 2 Ist die Jahreszahl jedoch durch 100 teilbar, dann ist es kein Schaltjahr.
Regel 3 Ist die Jahreszahl aber durch 400 teilbar, dann ist es trotzdem ein Schaltjahr.
Damit waren die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine Schaltjahre. Das Jahr 2000 ist durch 400 teilbar, damit war dies trotzdem ein Schaltjahr, weil die 3. Regel greift. Die kommenden Jahre, die durch 100 teilbar sind, 2100, 2200, 2300 sind jedoch nicht durch 400 teilbar, werden damit keine Schaltjahre sein. Erst 2400, zwar durch 100 teilbar und damit eigentlich nach Regel 2 kein Schaltjahr, aber auch durch 400 teilbar, somit greift Regel 3 und nach der Schaltjahr-Berechnung ist 2400 ein Schaltjahr mit dem Schalttag im Februar.
Wann feiern Geburtstagskinder mit Geburtsdatum am Schalttag 29. Februar ihren Geburtstag an Nichtschaltjahren?
Laut den Paragrafen 187 Abs. 2 Satz 2 und 188 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) wird in Deutschland ein Lebensjahr nach Ablauf des Tages vor dem Jahrestag vollendet. Somit ist der offizielle Geburtstag für Schalttagkinder in den drei Nicht-Schalttag-Monaten des Februars eine Kalenderjahres der 1. März. Weltweit sind nach Schätzungen etwa 5 Millionen Menschen, in Deutschland sollen etwa 55.000 an einem Schalttag 29. Februar geboren sein. Für das Schaltjahr 2024 werden vermutlich um die 2040 Babys das Licht der Welt am Donnerstag, 29. Februar, erblicken.
Berühmte Geburtstagskinder, die an einem 29. Februar geboren sind:
Fußballspieler Benedikt Höwedes, das Model Lena Gercke und auch Papst Paul III. oder der italienische Komponist Gioachino Rossini können beziehungsweise konnten in Schaltjahren ihren Geburtstag an ihrem tatsächlichen Geburtsdatum am 29. Februar feiern. Auch der Schweizer Schriftsteller Martin Suter ist ein Schaltjahrkind, ebenso der Autor Benedict Wells und Dana Schweiger sind Geburtstagskinder mit diesem speziellen Datum.
Was sind Schaltsekunden?
Außerdem wurde der Zeit in den letzten Jahrzehnten hin und wieder eine Extra-Sekunde hinzugefügt. 1972 wurden diese Schaltsekunden eingeführt, um die Universalzeit (UTC), die mit Atomuhren bestimmt wird, wieder an die astronomische Zeit anzugleichen, die an die Erdrotation gebunden ist. Die Geschwindigkeit der Erdumdrehungen ist nicht vorhersehbar, da Bewegungen im Inneren der Erde, der Mond, das Klima und Erdbeben sich auswirken. Daher konnten Schaltsekunden nur rund ein halbes Jahr vorher angekündigt werden.
Allerdings wurde Ende 2022 bei einer internationalen Konferenz beschlossen, die Schaltsekunden ab 2025 abzuschaffen. Weil diese Schaltsekunden nicht planbar sind, stellten diese zusätzlichen Sekunden immense technische und organisatorische Probleme für die Technikunternehmen wie Google oder meta. Die nächsten 100 Jahren wird es daher keine Schaltsekunden mehr geben. Bemerken werden wir die Abschaffung der Schaltsekunden nicht. Rund eine Minute wird in diesen 100 Jahren die Differenz zwischen der astronomischen Zeit und der Universalzeit (UTC) betragen und neue Herausforderungen schaffen, deren Lösungen bisher noch nicht bekannt sind.
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
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