Ficus-Arten für die Wohnung
Die perfekten Zimmerbäume sorgen für gute Luft
Rheinland-Pfalz. Wenn man einen echten Feigenbaum im Garten und eine Birkenfeige im Zimmer nebeneinander betrachtet, kann man kaum glauben, dass sie eng miteinander verwandt sind. Es handelt sich bei beiden um Ficus-Arten, die wiederum zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae) gehören. Bekanntester Vertreter ist die Echte Feige (Ficus carica) mit ihren essbaren Früchten und großen, gelappten Blättern. Gerade in den kälteren Jahreszeiten sind die anderen aber viel interessanter: Ficus bietet eine echte Bandbreite an Arten und Wuchsformen, die sich perfekt als Zimmerbäume eignen. Die Pflanzenexperten von „Blumen - 1000 gute Gründe“ haben dazu einige Informationen zusammengestellt.
Grundsätzlich stammen alle Ficus-Arten aus südlicheren Gefilden und fühlen sich daher im ganzjährig warmen Haus recht wohl. Ideal ist für sie ein heller Platz ohne direkte Mittagssonne. Die Erde sollte man mäßig feucht halten, und die Oberfläche immer wieder gut abtrocknen lassen, denn Staunässe vertragen sie nicht gut, wie die meisten Zimmerpflanzen im Topf. Gedüngt wird ab April und im Sommer mit einem Zimmerpflanzendünger gemäß Dosierungsanleitung.
In einer Hinsicht sind viele Ficus-Arten allerdings empfindlich: Auf Standortwechsel, Zugluft oder andere plötzliche Veränderungen reagieren sie gerne mit Blattabwurf. Für eine Zimmerpflanze dagegen sehr praktisch: Ficus-Bäume lassen sich einfach zurückschneiden und treiben wieder gut aus. Aber Achtung, wie alle Maulbeergewächse geben auch die Ficus-Arten bei Verletzungen einen Latex-Saft ab. Dieser lässt sich einerseits von Kleidung oder Stoffen nur schwer entfernen und kann andererseits bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Viele Arten sind darüber hinaus in allen Teilen schwach giftig, man sollte hier mit Kleinkindern und Haustieren etwas vorsichtig sein.
Perfekte Mitbewohner sind sie aber nicht nur wegen ihres Aussehens: Alle Ficus-Arten sind gute Luftreiniger, die Schadstoffe aus der Luft filtern und sie mit Sauerstoff anreichern. Sie haben eine entsprechend große Blattmasse dafür - entweder weniger, aber besonders große Blätter oder zahlreiche kleinere. Einige Ficus-Arten sind echte Klassiker unter den Zimmerpflanzen, andere sieht man gerade in allen Wohnzeitschriften und Lifestyle-Blogs. Die Pflanzenexperten von „Blumen - 1000 gute Gründe“ nennen die fünf Ficus-Arten fürs Zimmer, die man kennen sollte:
Eine Birkenfeige (Ficus benjamina) hatte wohl jeder schon im Zimmer oder Büro. Kein Wunder: Sie wächst als schöner Strauch oder Bäumchen, hat zahlreiche Blätter, ist pflegeleicht und wüchsig.
Der Gummibaum (Ficus elastica) war ebenfalls in den 1980ern überall präsent, inzwischen kommt er wieder in Mode. Für ihn sprechen vor allem die großen, grünen Blätter und seine Genügsamkeit: Er mag es eher mäßig feucht.
Der aktuelle Liebling der Lifestyle-Communitys ist die Geigenfeige (Ficus lyrata). Sie schmückt sich mit sattgrünen, geigenkastenförmigen Blättern, die bis zu einem halben Meter lang werden können. Ein weiterer Vorteil der Geigenfeige: Sie muss nicht ganz so hell stehen.
Die Lorbeerfeige (Ficus microcarpa), auch unter Ficus Ginseng geführt, wird meist als Bonsai gezogen, ein besonderer Hingucker ist hier der oft bizarr wachsende Stamm, bei dem es sich eigentlich um Luftwurzeln handelt. Empfindlich ist die Pflanze beim Gießen: Die Erde sollte stets leicht feucht sein.
Die Kletterfeige (Ficus pumila) ist besonders vielseitig: Man kann sie als Kletterpflanze an Rankstäben fast wie einen Strauch ziehen, sie mit ihren mehrere Meter langen Trieben dekorativ hängen lassen oder zur Unterpflanzung verwenden. Die Kletterfeige mag eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit, am besten besprüht man sie ab und an mit Wasser.
Gemeinsam sind allen Ficus-Arten die unauffälligen Blüten. Ohne große Blütenblätter und bunte Farben sind sie eher wie kleine Kugeln oder Becher geformt. Winzige Insekten müssen durch einen schmalen Gang ins Innere hineinkriechen.
Vor allem die nur rund zwei Millimeter große Feigengallwespe, die hierzulande aber nicht vorkommt, übernimmt die Bestäubung der Blüten. Dann entwickeln sich daraus die meist grünen Feigenfrüchte. In der Zimmerkultur gelangen die Bäume allerdings so gut wie nie zur Blüte, wobei die Früchte der anderen Arten ohnehin ungenießbar sind.ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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