Elektroauto-Ladestation zuhause: Mit Wallbox und Solardach Geld sparen

Mit einer Elektroauto-Ladestation zuhause und einem Solardach lässt sich richtig viel Geld sparen.  | Foto: Julia Glöckner
  • Mit einer Elektroauto-Ladestation zuhause und einem Solardach lässt sich richtig viel Geld sparen.
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Jeder setzt bei der privaten Elektroauto-Ladestation zuhause andere Prioritäten. Vielfahrer wollen ihr E-Auto schnell laden. Bei Pendlerfahrern wird das sparsame Laden an der eigenen Ladestation immer wichtiger. Andere wollen ihr E-Auto an der heimischen Ladestation nachhaltig laden, weil sie klimabewusst leben. Je nach Bedürfnis der E-Auto-Nutzer gibt es für jeden die passende Ladestation in der Garage oder am Haus.

Eins steht fest: Das Laden eines Elektroautos zuhause ist in jedem Fall günstiger als das Aufladen an mobilen Ladestationen unterwegs und das Benzintanken. Besonders wirtschaftlich ist es, wenn der Kauf einer Ladestation, also einer Wallbox, mit der Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage einhergeht - zumal hier gleich weitere E-Auto-Förderungen sowie Förderprogramme rund um die E-Mobilität greifen.

Schnelles und sicheres Laden: Nur mit Elektroauto-Ladestation zuhause

Wenn Sie Ihr E-Auto zuhause laden wollen, sollten Sie einiges beachten: Die besten Wallbox-Modelle sind heute die gefragtesten. Das Laden des Elektroautos mit dem Schuko-Steckdose, also der gewöhnlichen Haushaltssteckdose, sollte nur für absolute Notfälle bestimmt sein. Denn der Schuko-Stecker sowie auch die Leitungen im Haus sind nicht für hohe Dauerbelastungen ausgelegt, die sich beim Laden ergebe. Lädt man das Auto an der Haushaltssteckdose oft, steigt damit das Risiko für einen Kabelbrand. Meiden Sie daher das Laden an der Haushalts-Steckdose.

Das Laden am fachmännischen installierten Ladepunkt, also an der passenden Wallbox, ist nicht nur sicherer, sondern geht auch viel schneller. Wie schnell Sie zuhause laden können, hängt von der Ladestation, von der sogenannten Wallbox ab, also von der Steckdose in ihrer Garage. Zudem hängt die Ladezeit auch von der Zuleitung zur Wallbox ab. Sind die Zuleitungen auf 11 Kilowattstunden (Kwh) ausgelegt, können sie damit keine höheren Ladeleistungen beim E-Auto erreichen: Diese liegen mittlerweile zwischen 22 oder 40 (Kwh). Mit einer Zuleitung von 11 Kilowattstunden (Kwh) können Sie eben auch nur eine Ladeleistung von 11 Kwh beim Aufladen erreichen.

Das Laden des Elektroautos an der eigenen Ladestation ist immer günstiger und bequemer als an den Ladesäulen der E-Tankstelle, denn der Kwh-Preis liegt an öffentlichen Ladestationen derzeit meist über dem normalen Netztarif. Wer nicht dauernd unterwegs ist, für den lohnt sich eine private Ladestation also langfristig in jedem Fall, egal ob man zuhause langsam oder schnell das Elektroauto auflädt.

Elektroauto Ladestation zuhause: Auswahl der richtigen Wallbox

Die gängigste Wallbox ist der Typo-2-Stecker. Er gilt als EU-Standardstecker. Man kann einphasig oder dreiphasig laden: Somit schwankt die Ladeleistung abhängig von Produkt und Typ zwischen 22 und maximal 53 Kwh. Eine Ladeleistungen über den EU-Standard von 22 Kwh hinaus erreicht man aber nur mir gleichstromfähigen Typ-2-Steckern. Generell gilt: Das Laden mit Gleichstrom an den AC-Ladestationen geht immer schneller als an DC-Ladestationen oder DC-Ladesäulen, die Wechselstrom aus dem Netz ins Auto leiten. Dieser wird mit einem Wechsler in Gleichstrom umgewandelt, weil die Batterie nur Gleichstrom speichert.

Häufig wird auch der CCS-Stecker genutzt. Er ist eine erweiterte Version des Steckers vom Typ 2 mit zwei zusätzlichen Stromkontakten zum Schnellladen, weshalb er auch den Namen Combo-Stecker trägt. Er hat eine Ladeleistung von bis zu 170 Kwh.

Daneben gibt es den gleichstromfähigen CHAdeMo-Stecker mit einer Ladeleistung von 62 Kwh. Er wurde vom Energiekonzern Tepco zusammen mit Toyota, Nissan, Mitsubishi entwickelt. Der Stecker kann auch für Elektroautos von Honda, Kia, Citroen und Peugeot und Tesla genutzt werden.

Achten Sie bei der Auswahl der Wallbox darauf, dass der Stecker auch mit Ihrem Auto kompatibel ist. Die Lade-Geschwindigkeit hängt zudem vom E-Auto selbst ab, also vom Frontboard-Ladegerät im Fahrzeug. Schon bei der Bestellung des Fahrzeugs hat man die Wahl zwischen einer stärkeren oder einer kleineren Ladeleistung dieses Ladegeräts im Auto. Wallbox-Tests ergeben: Die ausschlaggebende Größe in der gesamten Kette zwischen Ladepunkt und Auto: Die Zahl der Phasen des Kabels.

Flexibel ist man mit dem Typ-2-Stecker: Denn mit der Steckdose vom Typ 2 können alle Fahrzeuge 11 kW Ladeleistung aufladen. Die Wallbox muss zudem immer beim Netzbetreiber angemeldet werden. Dies wird für die Wallbox-Förderung von BAFA und KfW vorgeschrieben. Informieren Sie sich im Vorfeld über die Anmeldekosten beim Netzbetreiber. Auch wenn der Vor-Ort-Check der Anmeldung durch die KfW nur stichprobenartig erfolgt, kann im schlimmsten Fall dadurch der Zuschuss zur Wallbox verweigert werden oder das öffentliche Netz überlastet sein. Von vernachlässigbarer Bedeutung sind Typ-1-Stecker, denn diese Ladestationen haben nur eine Leistung von 7,4 kW. Die wenigsten E-Auto-Fahrer nutzen sie heute noch fürs Aufladen.

KfW-Förderung für die Elektroauto-Ladestation zuhause

Die gängigen Wallboxen kosten zwischen 700 und 1.500 Euro. Hinzu kommet noch die Wallbox-Installation, also das Verlegen von Kabel und Steckdose. Diese höheren Kosten können niedrig ausfallen, wenn die neue Ladestation in Nähe des Stromkastens liegt oder teurer, wenn etwa ein Kabel zum Carport-Ladepunkt oder zur Ladestation am Stellplatz verlegt werden muss.

Die KfW fördert Wallboxen von Privathaushalten seit 2023 mit 900 Euro pro Ladestation. Will man mehrere Ladestationen anschaffen, steht einem dieser Betrag pro Ladepunkt zu. Seit 2023 gelten gleichzeitig einige neue Voraussetzungen für die Zuschüsse: Die KfW fördert nur noch Wallboxen mit einer geringen Ladeleistung von 11 Kwh, die zudem eine Steuerung haben, sogenannte intelligente Ladestationen. Denn die Steuerung ermöglicht, dass die Ladeleistung an den Verbrauch anderer Geräte angepasst wird. Damit passt sich der Ladestrom an der heimischen Ladestation etwa der aktuellen Stromerzeugung der Photovoltaikanlage an. Erzeugt sie gerade 11 Kwh, dann speist die Wallbox auch 11 Kwh ins Elektroauto ein. Erzeugt sich dagegen gerade nur 6 am späten Abend, sind es nur 6 Kwh.

Das macht unter Nachhaltigkeits- und Sparaspekten vor allem bei einem Photovoltaik-Dach Sinn: Denn bei nicht-steuerbarem, konstant hohem Ladestrom müsste ein Großteil des Stroms teuer hinzugekauft werden müssen, wenn die Solaranlage auf dem Dach gerade nicht genug für Haus, Wärmepumpe und Auto produziert. So kann möglichst viel des billigen Eigenstroms an der eigenen Ladestation genutzt werden. Smart Home ist die Zukunft.

Als Bedingung für die KfW Förderung der Wallbox kommt hinzu, dass über die neue Ladestation nur Strom aus erneuerbaren Energien ins E-Auto fließt. Dies ist sowohl bei Bezug von Ökostrom als auch bei einer vorhandenen Solaranlage auf dem Dach gegeben. Sinn macht hier ein Vergleich der Ökostrom-Tarife.

Daneben gibt es einige weitere Förderprogramme für die neuen Ladestationen. Über diese kann man sich beim Energieberater der Städte und Kommunen sowie bei lokalen Energieversorgern informieren, um Voraussetzungen zu erfüllen und Fördergelder rechtzeitig vor Kauf zu beantragen. Eins hier schon mal vorweg: Nicht nur für die heimische Wallbox, auch fürs Elektroauto selbst gibt es Zuschüsse.

So spart man beim Laden über eine Photovoltaik-Anlage richtig Geld

Mit einer Solardachfläche von etwa 18 Quadratmetern, etwa auf einem Car-Port, kann man so viel Strom ernten, um ein E-Auto mit einer jährlichen Reichweite von 15.000 bis 20.000 Kilometern zu versorgen. Allerdings sollte man schon vorab einiges überdenken: Fürs Laden Ihres Elektroautos mit Solar sollte es tagsüber oder nachts für einige Stunden zuhause stehen. Dies ist etwa bei Pendlerautos oder Zweitwagen der Fall. Vorsicht: Die Reichweite von Elektroautos ist kleiner als bei Benzinern, in der Kälte noch viel mehr. Denken Sie nicht erst über das nächste Laden nach, wenn die LED-Anzeige anzeigt, dass sie eine teure Ladestation auf der Autobahn anfahren müssen.

Daher der Tipp: Führen Sie ein Fahrtenbuch, um zu ermitteln, ob es für sie überhaupt infrage kommt, ein E-Auto zuhause zu laden und das zudem mit Solarstrom. Denn wie bereits gesagt: Langsames Laden ist Voraussetzung, damit die neue private Wallbox überhaupt KfW-förderfähig bleibt. Die neue Ladestation darf maximal mit 11 kW Leistung laden, damit die neue kW Wallbox über das KfW-Zuschussportal überhaupt erstattungsfähig ist.

Erzeugt die PV-Anlage mehr Strom, als gerade im eigenen Haus oder der eigenen Garage genutzt wird, wird der Rest ins öffentliche Netz eingespeist. Wir dagegen mehr Strom zuhause gebraucht, als gerade erzeugt werden kann, wird das Minus aus dem öffentlichen Netz dazu gekauft. Eine gewisse Erzeugungsleistung der Dachanlage ist also nötig, damit im Haus und an der Ladestation Energie verfügbar ist.

Die Anlagen sind nach ihrer Spitzenleistung genormt: Ein Modul hat eine maximale Leistung von 1 KW-Peak. Dies entspricht der Stromerzeugungsleistung bei optimaler Lichteinstrahlung. Experten raten im Haushalt zu einer Anlage mit 1 KW-Peak pro 1.000 Kwh jährlichem Verbrauch.

Im Schnitt benötigt ein Haushalt 3.000 KWh im Jahr. Die Anlagen kosten zwischen 1.200 und 2.000 Euro pro Kwh-Peak. Für einen Durchschnittshaushalt mit 3.000 Kwh Verbrauch ist also mit mindestens 6.000 Euro Anschaffungskosten zu rechnen. Größere Verbraucher wie E-Auto, Wärmepumpe, Warmwasseraufbereitung etc. müssen hinzugerechnet werden. Demnach ergibt sich ein Preis für jede Kwh Strom vom Dach, der zwischen 8 und 14 Cent liegt ̶ er schwankt abhängig davon, wie effizient die Anlage in Zusammenhang mit der Lichteinstrahlung auf dem Dach sein kann. Achtung: Die Einspeisevergütung pro Kwh liegt derzeit bei 8 Cent. Durchs Einspeisen macht mal also kein Plus.

Vielmehr steigt die Wirtschaftlichkeit mit der Eigennutzung vom Dach: Angesichts der aktuellen Strombezugspreise, der weit über 14 Cent Erzeugungskosten liegt, gilt es also, möglichst viel Energie vom Dach zu nutzen, auch an der eigenen Ladestation zuhause. Ob das gelingt, hängt vom persönlichen Verbrauch und der Leistungsfähigkeit der Anlage ab: Mit dem Solarrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen lässt sich überschlagen, wie viel Energie Sie künftig aus ihrer Solaranlage im Haushalt und fürs E-Auto nutzen können. Grob gesagt gilt: Sie können mehr Energie vom Solardach nutzen und müssen weniger teuer hinzukaufen, wenn Sie ihr Auto langsamer laden oder etwa nachts, wenn keine anderen Geräte in Betrieb sind. 

Vorausgesetzt das Elektroauto kann durch längere Parkzeiten am privaten Stellplatz am Haus langsam mit Solarstrom vom Dach betankt werden, so lässt sich nach einem Rechenbeispiel für einen Durchschnittshaushalt mit dieser App der Verbraucherzentrale davon ausgehen, dass rund ein Viertel der E-Auto-Ladung vom Dach kommt. Der Rest muss hinzugekauft werden. Denn rund 20 Prozent der Energie vom Dach braucht man allein im Haus. Größere Aufdachanlagen sind rentabler: Denn je größer sie ist, umso besser die Autarkie-Situation, also die Eigenversorgung, auch für Wallbox und Elektroauto.

Ein Speicher, in dem der Strom fürs Elektroauto eingespeichert werden kann, erhöht und verbessert die Wirtschaftlichkeit sowie auch die Autarkie-Situation. Experten empfehlen hier derzeit eine Akku-Kapazität von 1,5 Kw pro 1.000 Kw Stromverbrauch. Speicher mit größerer Kapazität sind unverhältnismäßig teurer und die Kosten für den Kauf holt man mit den eingesparten Energiekosten oft nicht wieder rein.

E-Mobilität lohnt sich: Was Sie mit einer Ladestation zuhause sparen

Mit eigener Ladestation sparen Sie mit neuem Elektroauto zuhause richtig Geld. Denn Benzin wird immer teurer. Angenommen, man hat einen Benziner mit 15.000 km Jahresleistung und einem Verbrauch von 7 Litern und legt einen Benzinpreis von 2 Euro zugrunde, kommt man auf jährliche Benzinkosten von 2.100 Euro. Bei einem Stromverbrauch eines Elektroautos von 20 kwh pro 100 Kilometern kommt man bei der gleichen Fahrstrecke auf 1.200 Euro. Der Vorteil geht erst verloren, wenn man an öffentlichen Ladestationen, E-Tankstellen, Ladesäulen und Schnell-Ladesäulen Strom tankt, wenn die Kwh dort 60 bis 70 Cent kostet. Tankt man an der privaten Ladesäule teils Sonne vom Dach und lädt das Elektroauto nicht nur mit Energie aus dem Netz zum speziellen Stromtarif auf, so spart man zwischen 1.000 und 2.000 Euro im Jahr - Kosten für Investition und Instandhaltung der PV-Anlage mit eingerechnet.

Förderprogramme rund ums Elektroauto

Nicht nur die Wallboxen sind förderfähig, auch für Ihr Elektroauto bekommen Sie einen Zuschuss vom Staat. Das hängt ab von den Kosten fürs neue E-Fahrzeug: Kostet es bis zu 40.000 Euro, erhält man einen Zuschuss von 4.500 Euro. Bis zu einem Preis von 65.000 Euro wird der Kauf Ihres Elektroautos mit 3.000 Euro bezuschusst. Plug-in-Hybride sind nicht länger förderfähig. Auch junge gebrauchte Elektroautos erhalten den Bonus, wenn Voraussetzungen erfüllt sind: www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/kaufen/gebrauchte-e-autos-foerderung. Wenn die Erstzulassung Ihres Elektroautos bis 2025 erfolgt, sind Sie komplett von der KfZ-Steuer befreit. Elektroauto-Besitzer erwartet zudem die E-Auto-Prämie, auch THG-Prämie, die zwischen 250 und 375 Euro pro Jahr liegt. Durchs Laden Ihres E-Autos am Stellplatz, also beim Aufladen des E-Autos zuhause an der eigenen Wallbox, was zudem bequem ist, sparen Sie zusätzlich Geld.

Viele Zuschüsse und Kredite gibt es nur, wenn Sie sich vorab von einem Energieberater beraten lassen. Kontakte zu guten und förderfähigen Energieberatungen finden Sie unter https://www.energie-effizienz-experten.de. jg

Weitere Informationen fürs Laden an der privaten Ladestation (Wallbox):
Der ADAC-Test vergleicht für künftige E-Autofahrer wichtige Größen verschiedener E-Auto-Modelle: So etwa Preis-Leistungsverhältnis und Reichweite bei E-Fahrzeugen.
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Autor:

Julia Glöckner aus Ludwigshafen

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