Frauenwerkstatt mit Malu Dreyer
Frauenrechte sind zentral für demokratische Gesellschaften
Rheinland-Pfalz. „In den vergangenen Monaten haben wir wieder erlebt, wie Wut und Verzweiflung über das Heute, aber auch Hoffnung für ein besseres Morgen Menschen auf die Straße gebracht haben. Und wie so oft in der Geschichte waren es Frauen, die dabei eine zentrale Rolle spielten“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Frauenwerkstatt, die aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfinden musste.
Bei ihrer Begrüßung stellte die Ministerpräsidentin die Proteste in den USA, in Belarus und in Polen heraus, die Mut machten, weil sie die Macht des friedlichen Protestes und des gemeinsam erhobenen Wortes zeigten: „Sie machen die Kraft deutlich, mit der sich Menschen für ihre Freiheit und die Demokratie einsetzen. Und sie erinnern uns daran, dass Frauenrechte zentral für unsere demokratischen Gesellschaften sind.“ Die Ministerpräsidentin betonte ihre Freude darüber, dass die USA mit Kamala Harris erstmals eine Vizepräsidentin haben werden. Sie habe durch ihre weiße Kleidung eine Verbeugung vor den Suffragetten gemacht. Und sie habe betont, dass sie zwar die erste, aber nicht die letzte Vizepräsidentin sein werde.
Auch in der deutschen Geschichte und Politik seien gesellschaftliche Veränderungen sehr oft von Frauen vorangetrieben worden. Als Beispiele nannte die Ministerpräsidentin Politikerinnen wie Marie Juchacz, Elisabeth Selbert, Lore-Marie Peschel-Gutzeit oder auch die Suffragetten.
Auch wenn es Mitstreiter unter den Männern gegeben habe, ohne eine starke Frauenbewegung hätten wir keine Gleichstellung erreicht. Am Ziel sei man noch lange nicht, das zeige der geringe Frauenanteil in vielen Parlamenten und in Chefetagen. Das sei eine Mahnung dafür, das Erreichte nicht als selbstverständlich zu betrachten. „Wir müssen es bewahren und verteidigen. Und vor allem müssen wir ihre Vision einer tatsächlich gleichberechtigten Gesellschaft verwirklichen. Dabei können wir heute auf eine sehr große Anzahl an Stellschrauben zurückgreifen. Was aber weiterhin wichtig bleibt, ist die Präsenz und das Wort“, betonte die Ministerpräsidentin.
Dieses Mal bot die Frauenwerkstatt Raum für Gespräche und Diskussionen mit Petra Gerster, die seit 1998 die heute-Nachrichten präsentiert, und ihrer Tochter Livia Gerster, Journalistin bei der FAZ-Sonntagszeitung. Beide seien Frauen, die mit Sprache und ihrer Präsenz in den Medien für Gleichstellung wirkten, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Moderiert wurde das Gespräch im Rahmen der Frauenwerkstatt von Dr. Susanne Becker aus der Kulturredaktion des ZDF. ps
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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