Digitale Unterstützung in der Pflege
Gedankliche Hürde oder längst akzeptiert?

Foto: Gundula Vogel/Pixabay

Digitalisierung. Und er bewegt sich doch: der Sozial- und Gesundheitssektor. Aktuell steht die Digitalisierung der Branche in Politik und öffentlicher Diskussion hoch im Kurs. Ob Apps auf Rezept, E-Patientenakte oder Virtual Reality für Demenzkranke, effektive Anwendungsfelder für digitale Technologien gibt es viele. Kürzlich beschloss das Bundeskabinett das Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation (DVG). „Wieder ein Schritt mehr in Richtung digitalisierter Prozesse. Endlich kommen die Dinge in Bewegung, wenn auch mehr als spät“, so Karsten Glied, Geschäftsführer der Techniklotsen. Doch ist diese Entwicklung in der Bevölkerung überhaupt akzeptiert und gewünscht? Oder finden sich noch viele Barrieren in den Köpfen? Herrscht die Angst vor dem Unbekannten oder erkennt die breite Masse die Chancen?

Positive Stimmung

Grundsätzlich glauben die Deutschen an die digitale Zukunft der Pflege. Mehr als die Hälfte der Befragten einer Studie aus 2018 wünscht sich sogar den verstärkten Einsatz von digitalen Anwendungen. Vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels sehen sieben von zehn die Digitalisierung als große Chance. Und das auch, weil fast 80 Prozent die Belastung des Pflegepersonals im Gesundheitswesen als sehr hoch einschätzen. „Ein klares Zeichen dafür, dass die Erkenntnis der Überbelastung des Sozial- und Gesundheitswesens nun auch in der breiten Bevölkerung angekommen ist und die Digitalisierung als mögliche Lösung identifiziert wird“, betont Glied. Über die Hälfte vertritt die Meinung, dass ein Pflegekollaps sich nur vermeiden ließe, wenn die Digitalisierung in den Gesundheitssektor einzieht und so den Notstand mildert. Sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege können smarte Prozesse wertvolle Dienste leisten und in einer immer älter werdenden Gesellschaft zugleich auch der Schlüssel für ein langes Leben in den eigenen vier Wänden sein. Denn digitale Technologien können und sollen das Personal nicht ersetzen, sondern sinnvoll unterstützen, um die Qualität der Pflege langfristig zu verbessern. Das sehen auch über 62 Prozent der Befragten so: Wenn sie die Wahl hätten, ins Pflegeheim zu gehen oder sich zu Hause durch intelligente digitale Anwendungen überwachen und helfen zu lassen, würden sie mehrheitlich die smarte Unterstützung wählen. Drei Viertel zeigen sich überzeugt, dass das Pflegepersonal dank smarter Anwendungen körperliche Entlastung erfährt und mehr Zeit für die eigentliche Betreuung hätte. Genauso viele sehen in der Digitalisierung eine große Chance auf ein länger selbstbestimmtes Leben. „Nicht die Otto Normalverbraucher sind das Hindernis, mit dem die Digitalisierung kämpft. Denn sie haben die technologische Entwicklung längst akzeptiert und als Chance begriffen. Leider verkeilen sich die Verantwortungsträger immer wieder aufgrund divergierender Interessen“, stellt Glied heraus.

Restzweifel vorhanden

Für die größte Problematik bei der Umstellung auf digitale Anwendungen hält die Hälfte der Bürger die Gewährleistung von Datenschutz und -sicherheit. Auch die Angst vor weniger menschlicher Pflege und vor einer Isolation der Pflegebedürftigen ist vorhanden. Trotzdem zeigt sich deutlich, dass die Befragten optimistisch in die Zukunft blicken, wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Denn 85 Prozent meinen, dass es in zehn Jahren gang und gäbe sein wird, dass Angehörige in Notfällen wie etwa bei einem Sturz automatisch via Smartphone eine Benachrichtigung erhalten. Etwa genauso viele glauben, dass sich die GPS-Ortung von Pflegebedürftigen, wie Demenzerkrankten, zum Standard entwickelt. Auch der elektronischen Patientenakte (E-Akte) und der Telemedizin prophezeien drei Viertel langfristig einen flächendeckenden Einsatz. „Es überwiegt eindeutig die positive Stimmung – ein gutes Zeichen für die Zukunft der Pflege“, so Glied.

Reicht das Mittelfeld?

Wenn es nach den Befragten geht, liegt noch ein weiter Weg vor der Bundesrepublik: So sagen 41 Prozent, dass der Staat beim Thema Digitalisierung der Pflege nur im Mittelfeld rangiert. Über ein Viertel sieht Deutschland bereits als Nachzügler und jeder Fünfte hält die Entwicklung hierzulande für abgeschlagen. „Diese Einschätzungen sind durchaus realistisch, wenn auch fast noch zu optimistisch. Denn die Branche befindet sich bei dem Thema, obwohl die technischen Voraussetzungen und das Know-How gegeben wären, etwa zehn Jahre im Hintertreffen“, berichtet Glied. „Was das Sozial- und Gesundheitswesen braucht, das sind durchgehend digitale Prozesse: angefangen beim elektronischen Rezept und der smarten Überweisung bis hin zur E-Akte. Offensichtlich stehen die Bundesbürger der vermehrten Digitalisierung in der Sozial- und Gesundheitsbranche nämlich gar nicht so skeptisch gegenüber. Im Gegenteil: Die Notwendigkeit digitaler Prozesse ist bereits in vielen Köpfen angekommen, zumindest theoretisch. Jetzt müssen die Verantwortlichen nur noch an einem Strang ziehen, damit E-Health flächendeckend in der Bundesrepublik ankommen kann und sich von einem Modeprojekt zur essenziellen Selbstverständlichkeit entwickelt“, fasst der Geschäftsführer zusammen. ps

Ausgehen & Genießen
Alles neu: Der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen überrascht mit neuer Weihnachtspyramide und neuem Riesenrad | Foto: Lukom / Martina Wörz
36 Bilder

Volle City: Die schönsten Fotos vom Weihnachtsmarkt Ludwigshafen

Ludwigshafen. Dass der Weihnachtsmarkt Ludwigshafen bei den Stadtbewohnern und Menschen aus dem Umland gut ankommt, war schon am ersten Samstagabend zu erleben: Um 18 Uhr füllte sich das Adventsdorf langsam, um 19 Uhr kamen die großen Besucherströme. Und ab 20 Uhr gab es den bisherigen Höchstwert mit rund 4000 Gästen im Jahr 2024, der bis 21.30 Uhr anhielt. Egal, wen man an diesem Abend fragte, von Ausstellern und Publikum erhielt man immer die dieselbe Antwort. Die Besucher zählen den...

Autor:

Kim Rileit aus Ludwigshafen

Webseite von Kim Rileit
Kim Rileit auf Facebook
Kim Rileit auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

40 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

RatgeberAnzeige
Im Trauerfall benötigen Familie und Freunde des Verstorbenen Beistand und Fürsorge - auch in Form von Trauerbegleitung bei der Planung einer Bestattung oder Beerdigung.  | Foto: Africa Studio/stock.adobe.com
2 Bilder

Bestatter Ludwigshafen: Einfühlsame Begleitung im Trauerfall

Bestatter Ludwigshafen. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, stehen Angehörige vor großen Herausforderungen mitten in ihrer Trauer. Wie plant man eine Bestattung in Ludwigshafen am Rhein, welche Beisetzungsformen gibt es und welche Dokumente werden benötigt? Das Bestattungsinstitut Trauerhilfe Göck begleitet Menschen in dieser schweren Lebensphase individuell und persönlich. So kann man sich aufs Abschied nehmen konzentrieren und alle Formalitäten in vertrauensvollen Hände geben.  Die Belastung...

Wirtschaft & HandelAnzeige
App für Finanzen: Monatliche Einnahmen und Ausgaben im Überblick behalten und ganz einfach Überweisungen tätigen? Das alles kann die Finanz-App der Sparkasse | Foto: Maria Vitkovska/stock.adobe.com
4 Bilder

App für Finanzen: So behalten Sie Ihr Geld ganz leicht im Blick

App für Finanzen. Immer die Übersicht über die eigenen Finanzen bewahren, von überall Überweisungen tätigen und ganz einfach Rechnungen mit dem Handy bezahlen – das geht mit der preisgekrönten App der Sparkasse. Anschauliche Übersicht: Kontostand, Überweisungen, Einnahmen und Ausgaben auf einen BlickMit der Finanz App der Sparkasse kann man sich den Weg in die Filiale oder den Gang an den Rechner sparen. Überweisungen ausführen sowie Kontostand und Umsätze prüfen – das geht immer und überall....

RatgeberAnzeige
KFZ-Versicherung wechseln: Der Wechsel der Autoversicherung kann sich richtig lohnen. Mit einem Tarifvergleich findet man schnell und kostenfrei die beste Versicherung für die eigenen Ansprüche. | Foto: AntonioDiaz/stock.adobe.com
3 Bilder

Kfz-Versicherung wechseln: So sichern Sie sich die besten Konditionen

Kfz-Versicherung wechseln: Sie sind unzufrieden mit dem Preis oder der Leistung Ihrer Kfz-Versicherung? Dann lohnt es sich, über einen Wechsel nachzudenken. Den besten und günstigsten Tarif zu finden, ist mithilfe eines Vergleichsportals nicht aufwendig und auch der Versicherungswechsel selbst funktioniert hier schnell und unkompliziert.  Kfz-Versicherung wechseln: Darum lohnt es sich genau jetzt  Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Kfz-Versicherung zu wechseln oder eine neue Versicherung...

Ausgehen & GenießenAnzeige
Kreuzfahrt als Gruppenreise erleben: Gemeinsam mit den Kreuzfahrtfreunden aus der Pfalz kann man die schönsten und interessantesten Ziele der Welt entdecken. Rundum betreut und sicher.  | Foto: stock.adobe.com/ Pav-Pro Photography
2 Bilder

Kreuzfahrt als Gruppenreise: Entdecken Sie die schönsten Reiseziele

Kreuzfahrt als Gruppenreise. Gemeinsam mit Gleichgesinnten einzigartige und unvergessliche Erfahrungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffs erleben und die schönsten Reiseziele der Welt in einer entspannten und intensiven Art erkunden. Lassen Sie sich von traumhaften Orten beeindrucken und erleben Sie faszinierende Landschaften, kulturelle Begegnungen und abenteuerliche Ausflüge als deutschsprachige Gruppenreise gemeinsam mit dem Kreuzfahrtfreunden.  Warum eine Kreuzfahrt in der Gruppe buchen?Seit...

Wirtschaft & HandelAnzeige
BWL Mannheim: Neben dem Job an der VWA studieren und mit diesem Booster für die Karriere: ins Management durchstarten. Die Studiengänge beginnen jeweils zum Wintersemester und zum Sommersemester. | Foto: VWA Rhein-Neckar
4 Bilder

BWL Mannheim: Betriebswirt, Bachelor und Master erlangen

BWL. Studium in Mannheim. Motto: „Wir lehren Wirtschaft." Mit der VWA Rhein-Neckar zum Bachelor und Master in Betriebswirtschaftslehre. Die VWA bereitet Studierende auf ihre Karriere vor - ob sie gerade aus der Schule kommen oder eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und im Berufsleben stehen. Wer sich für einen Studiengang bei dem Mannheimer Bildungspartner für Verwaltung und Wirtschaft entscheidet, studiert in der Regel berufsbegleitend neben dem Job. BWL Mannheim ist auch in...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Digital Sales Manager Ludwigshafen: Die Vermarktungsexperten für Medialösungen der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ und der Wochenzeitung WOCHENBLATT vertrauen auf gute Beziehungen zu ihren Kunden. | Foto: JKLoma/stock.adobe.com

Digital Sales Manager Ludwigshafen: Bei Mediawerk Südwest

Digital Sales Manager Ludwigshafen. Das Team der MWS Mediawerk Südwest GmbH heißt regelmäßig neue Kollegen willkommen. Es lohnt sich, sich zu bewerben - nach der Schule um eine Ausbildung oder als Berufserfahrener um eine Anstellung. Die Vertriebsmitarbeiter entwickeln im Austausch mit ihren Kunden maßgeschneiderte Strategien, um mit den innovativen Medialösungen den Service,  die Produkte oder die Technologie der Unternehmen erfolgreich in den Blickpunkt relevanter Personengruppen zu rücken....

Online-Prospekte aus Ludwigshafen und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.