KKH-Apotheker rät zu rückfettenden Seifen
Handpflege in Zeiten von Corona

Foto: ivabalk auf Pixabay

Gesundheit. Die Deutschen haben sich vermutlich noch nie so häufig und gründlich die Hände gewaschen wie in diesen Wochen – aus Angst vor einer Infektion mit dem Corona-Virus. „Alles richtig und sogar notwendig“, bestätigt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Doch leider belastet das regelmäßige Waschen der Hände die Haut sehr stark: Sie wird trocken, spröde und rissig. Außerdem neigt sie zu Entzündungen oder der Bildung von Ekzemen. Desinfektionsmittel verstärken die Symptome durch die alkoholischen Inhaltsstoffe noch zusätzlich.“

Die derzeitige Kälte und die trockene Heizungsluft in Wohnungen und Büros setzen den Händen außerdem zu: Unter solchen Bedingungen verliert die Haut körpereigene Fettanteile und ihren natürlichen Säureschutzmantel besonders schnell. Um das zu verhindern, rät Seißelberg zu einigen Maßnahmen:

Die Hände sollten mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Die Behauptung, heißes Wasser reinige besser und keimtötender, ist ein Irrglaube – es schadet der Haut eher. Außerdem sollte eine Seife oder eine Waschsubstanz mit rückfettenden Inhaltsstoffen wie beispielsweise pflanzlichen Ölen verwendet werden. Sie sollte idealerweise pH-neutral sein oder einen pH-Wert von etwa fünf haben.
Im Haushalt sollte möglichst mit Handschuhen geputzt werden, damit die in Wasch- und Putzmitteln enthaltenen Chemikalien vor allem empfindliche Haut nicht noch zusätzlich angreifen.

Zur Handhygiene gehört auch das gründliche Reinigen der Fingernägel, gegebenenfalls auch mit einer speziellen Nagelbürste. Nägel sollten momentan eher etwas kürzer gehalten werden, damit sich erst gar kein Schmutz und keine Keime festsetzen können. Vor allem sollten die Hände nach dem Waschen regelmäßig mit einer guten Handcreme eingecremt werden. Diese sollte vor allem reich an hochwertigen Fetten sein, statt an feuchtigkeitsspendenden Inhalten wie Urea oder Glycerin. Cremes auf Mineralölbasis sollten besser nicht zum Einsatz kommen, weil sie die Haut versiegeln und die Poren verstopfen. Wer möchte, kann seinen Händen zusätzlich am Abend ein Ölbad aus lauwarmem Wasser und einigen Tropfen Jojoba-, Oliven- oder Mandelöl gönnen. Die Hände sollen für rund 15 Minuten eingetaucht und anschließend großzügig mit einer fetthaltigen Creme eingerieben werden. Leichte Baumwollhandschuhe über Nacht lassen diese Pflege besonders intensiv wirken. ps

Autor:

Caroline Trapp aus Ludwigshafen

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