Rheinland-Pfalz belegt den dritten Platz im Ländervergleich
Hochschulabsolventen ohne Abitur
Bildung. Rheinland-Pfalz verteidigt seine Position im Ländervergleich bei den Hochschulabsolvierenden ohne Abitur. Das ergaben Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), denen zufolge sich Rheinland-Pfalz bei der Anzahl an Absolventen ohne Abitur sogar verbesserte. Damit liegt Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich auf dem dritten Platz hinter Hamburg und Berlin. Schlossen 2017 noch 1,95 Prozent ihr Studium ohne ein vorheriges Abitur ab, steigerte sich der Anteil 2018 auf 2,17 Prozent der Gesamtabsolventen.
„Es freut mich, dass wir im Bundesvergleich mit einem Spitzenplatz aufwarten können. Durch einfache und weitgehende Zugangsregelungen ermöglichen wir es qualifizierten Berufstätigen ohne Abitur oder Fachhochschulreife, ein Studium in Rheinland-Pfalz zu beginnen und auch erfolgreich abzuschließen. Ich möchte die Türen der Hochschulen auch in Zukunft weiter öffnen und passende Angebote schaffen. So sieht die Novelle des neuen Hochschulgesetzes vor, dass zukünftig beruflich Qualifizierte auch ohne zweijährige Berufstätigkeit ein Studium beginnen können. Das ist ein weiterer Schritt, mehr Chancengerechtigkeit zu schaffen“, betonte Wissenschaftsminister Konrad Wolf.
Auch in den Bereichen Studienanfänger sowie Studierende ohne Abitur behielt das Bundesland seine Platzierung im Spitzenfeld und konnte die prozentualen Anteile verbessern. So waren 3,67 Prozent der Erstsemester ohne Abitur ins Studium gestartet. Bei den eingeschriebenen Studierenden ohne Abitur baute Rheinland-Pfalz seinen Anteil von 2,48 Prozent (2017) auf 2,71 Prozent aus. Im bundesweiten Vergleich platzierte sich die rheinland-pfälzische Hochschule Koblenz auf dem dritten Platz der staatlichen Hochschulen und verbesserte sich somit um eine Position. Im Jahr 2018 hatten dort die meisten Studienanfänger ohne Abitur ihr Studium in Rheinland-Pfalz begonnen. Auf dem zweiten Platz in Rheinland-Pfalz liegt die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und auf dem dritten die Universität Koblenz-Landau.
„Die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung wird vorangebracht, wie die gestiegenen Zahlen zeigen. Immer mehr junge Menschen nutzen die offenen Hochschulen, um eine akademische Qualifikation zu erreichen. Um Rheinland-Pfalz als Zukunftsstandort weiter voranzubringen, brauchen wir qualifizierte, gut ausgebildete Fachkräfte. Hier bietet sich durch den erweiterten Hochschulzugang großes Potenzial“, so Wolf.
Regelungen zum Einstieg beruflich Qualifizierter in ein Studium sind in Rheinland-Pfalz bereits seit 1996 gesetzlich verankert. Damit war Rheinland-Pfalz eines der ersten Bundesländer, das den Zugang für beruflich Qualifizierte zu einem Studium ermöglicht hat. Ziel war es, die rheinland-pfälzischen Hochschulen für Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung zu öffnen und damit die Durchlässigkeit des Studiums zu erhöhen. Dabei geht das Land mit seinen Zugangsregelungen auch deutlich über den von der Kultusministerkonferenz gesetzten Rahmen hinaus und nimmt damit bundesweit eine Vorreiterrolle ein.
Der Hochschulzugang kann in Deutschland seit rund zehn Jahren durch Berufserfahrung ermöglicht werden. 2018 studierten so viele Menschen ohne Abitur wie noch nie an einer deutschen Hochschule. Damit wird der Anstieg der letzten Jahre fortgesetzt. Bereits seit 21 Jahren gibt es einen Wachstumstrend bei den Studienanfängern ohne allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife. 2018 begannen deutschlandweit 14.837 Erstsemester ohne Abitur ihr Studium. Das sind neunmal so viele Studierende wie noch 1997. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Berechnungen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Zugrunde gelegt wurden die Zahlen des Berichtsjahres 2018. ps
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zum Studium ohne Abitur in Rheinland-Pfalz finden sich auf der Plattform www.studium-ohne-abitur-rlp.de
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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