Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April
Kinder müssen gehört werden
![Kinder müssen gehört werden. | Foto: Ulrike Mai/Pixabay](https://media04.wochenblatt-reporter.de/article/2019/04/25/1/152671_L.jpg?1556572507)
- Kinder müssen gehört werden.
- Foto: Ulrike Mai/Pixabay
- hochgeladen von Laura Braunbach
Gegen Gewalt. Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am Dienstag, 30. April, fordert der Kinderschutzbund Ludwigshafen, Kinder jeden Alters bei Anzeichen von Gewalt- und Missbrauchserfahrungen anzuhören und ernst zu nehmen.
„Gewalt hat viele Gesichter. Kinder und Jugendliche können körperliche, seelische oder sexualisierte Gewalt erleiden, das fängt schon mit dem berühmten Klaps an. Auch Vernachlässigung und mangelnde Unterstützung sind eine passive Form von Gewalt“, sagt Marion Schneid vom Ortsverband Ludwigshafen. „In all diesen Bereichen gibt es hohe Dunkelziffern. Wir müssen davon ausgehen, dass schätzungsweise jedes vierte Kind im Laufe des Heranwachsens Gewalt erlebt – in unterschiedlicher Intensität und Dauer.“
Kinder und Jugendliche haben seit dem Jahr 2000 das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig. Dennoch erleben viel zu viele Kinder weiterhin verschiedene Formen von Gewalt, in der Familie, im sozialen Umfeld, in Kitas, Schulen oder anderen Einrichtungen. „Deshalb ist es weiterhin wichtig, dass Jugendämter, Polizei und Staatsanwaltschaft allen Hinweisen auf Gewalterfahrungen von Kindern allen Altersstufen schnell und sensibel nachgehen“, erklärt Schneid.
Das Recht des Kindes auf Gehör und Meinungsäußerung ist auch bei der Teilnahme an Gerichtsverfahren von maßgeblicher Bedeutung. Der Kinderschutzbund-Bundesverband hat die AG „Kindgerechte Justiz“ gegründet, die der Frage nachgeht, wie den Kinderrechten im Justizsystem besser Geltung verschafft werden kann, und Kinder in Verfahren, die ihre Angelegenheiten betreffen, stärker beteiligt werden können.
Der Tag der gewaltfreien Erziehung wird in Deutschland seit 2004 begangen. Er soll daran erinnern, dass die gesamte Gesellschaft die Verantwortung für das gewaltfreie Aufwachsen von Kindern trägt. Zudem soll er Eltern ermutigen, ihr Ideal einer gewaltfreien Erziehung Wirklichkeit werden zu lassen. ps
Autor:Laura Braunbach aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.