Die Bechsteinfledermaus
Kleiner Jäger mit großen Ohren ist stark gefährdet

Der Lebensraum der Bechsteinfledermaus sind Laubmischwälder | Foto: Oliver Graumnitz/Pixabay
  • Der Lebensraum der Bechsteinfledermaus sind Laubmischwälder
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Tierwelt. Die biologische Vielfalt befindet sich in einer tiefen Krise. Viele Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stellt in seiner Serie „Art des Monats“ im März die Bechsteinfledermaus vor: Sie ist eine Meisterin des Flugs und der Jagd. Sie jagt nicht nur Fluginsekten, sondern sammelt diese auch in gekonnten Flugmanövern von Blättern und vom Boden ab.

Insgesamt 25 Fledermausarten gibt es in Deutschland, und die Bechsteinfledermaus ist eine ganz besondere unter ihnen. Mit 25 bis 30 Zentimetern Spannweite und sieben bis zwölf Gramm Gewicht zwar nur eine mittelgroße Fledermaus, allerdings hat sie ziemlich großen Ohren. Die hat sie nicht ohne Grund: Denn zur Jagd nutzt sie nicht nur den hochauflösenden Ultraschall, sondern empfängt mit ihren Ohren auch tieferfrequente akustische Reize, wie zum Beispiel das Krabbelgeräusch von Spinnen oder Käfern. So kann die Bechsteinfledermaus ihre Beute nah an der Vegetation fliegend vom Blattwerk und auch vom Boden absammeln.

Aufgrund ihrer kurzen und breiten Flügel zeigt diese Fledermausart einen langsamen, manövrierfähigen Flug - dies ist die perfekte Anpassung an ihre Jagdweise in dichter Vegetation. Die Bechsteinfledermaus ist die wohl am stärksten an den Lebensraum Wald gebundene einheimische Fledermausart. Für ihr Überleben braucht sie naturnahe Buchen- oder Laubmischwälder mit viel Alt- und Totholz. Sie braucht überdurchschnittlich hohe Baumhöhlendichten. Diese findet sie jedoch aufgrund der vielerorts intensiven Nutzung der Altholzbestände durch uns Menschen immer seltener vor. Auch der mit dem Pestizideinsatz in der Land- und Forstwirtschaft einhergehende Insektenschwund und die Zerstückelung der Wälder durch Straßen machen ihr zu schaffen. Die kleine Bechsteinfledermaus gilt in Deutschland als stark gefährdet und ist nach europäischem Recht streng geschützt.
Nicola Uhde, BUND-Expertin für Waldpolitik: „Fledermäuse wie die Bechsteinfledermaus sind als Insektenfresser ein wichtiger Baustein im Ökosystem unserer Wälder. Wer Fledermäuse schützt, stärkt den Wald im Ganzen. Umgekehrt gilt: Nur ein alter, naturnaher Laubmischwald ohne Pestizideinsatz bietet Fledermäusen einen Lebensraum. Deshalb ist entscheidend, dass Bund und Länder endlich mehr Naturwälder ausweisen, in denen kein Baum mehr gefällt wird und der Wald sich frei entwickeln und alt werden kann. Der BUND fordert Naturwälder auf mindestens zehn Prozent der hiesigen Waldfläche. Aber auch in unseren Wirtschaftswäldern gilt es, dafür zu sorgen, dass Säugetiere, Vögel und Insekten hier eine Heimat finden können. Dafür brauchen wir robuste ökologische Mindeststandards im neuen Bundeswaldgesetz und finanzielle Unterstützung für private und kommunale Waldbesitzende, die mehr Natur in ihren Wäldern zulassen wollen. Der Einsatz von Pestiziden im Wald muss dringend verboten werden, denn sonst haben Bechsteinfledermaus, Gartenschläfer und Co. immer weniger zu fressen. Zusätzlich sollten Artenhilfsprogramme Fledermäuse dort gezielt unterstützen, wo die Möglichkeiten des Lebensraumschutzes an ihre Grenzen stoßen.“ps

Weitere Informationen:
Weitere Informationen findet man unter: www.bund.net/bechsteinfledermaus

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Autor:

Jessica Bader aus Mannheim

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