Non-Profit Initiative zur Rettung kleiner Unternehmen
Lokal.help
Pfalz. Unter der bewusst einfach gehaltenen Internet-Adresse lokal.help – diese kann einfach so in die Adresszeile des Browsers eingegeben werden – ist letzte Woche eine non-Profit-Initiative zur Unterstützung kleiner Unternehmen, zunächst in der Pfalz, gestartet.
Der Hintergrund: Viele kleine Gastronomie- und Dienstleistungsunternehmen sind komplett geschlossen und werden die kommenden Wochen oder vielleicht sogar Monate ohne Hilfe kaum überleben. Aus dieser Situation wurde nach dem Motto „hilf dir selbst dann hilft dir Gott“ die Idee geboren, einen Beitrag zur Existenzsicherung der betroffenen Betriebe zu leisten.
Das Prinzip ist simpel
Bürger die ihren Unternehmen vor Ort helfen wollen, finden auf lokal.help Unternehmen die betroffen sind. Auf der Website können dann sehr einfach über einen online-Bezahldienst oder durch einen Anruf Gutscheine für deren Leistungen erworben, und nach „der Krise“ eingelöst werden. Wer also vor Ort kleine Geschäfte unterstützen möchte, braucht nichts anderes zu tun als eine ohnehin geplante Anschaffung, einen Haarschnitt oder ein gutes Essen, ein paar Wochen im Voraus zu bezahlen.
Solidarität Das Gebot der Stunde
Die Initialzündung für das Projekt erfolgte in der Südpfalz. Unter dem Maxime „rette deinen Lieblingsort“, haben dort der Entrepreneur Christian Herbert Riesenberger und die Agentur yumeda in Zusammenarbeit mit der Stadt Annweiler lokal.help ins Leben gerufen. Technisch umgesetzt und designed wurde die Plattform von yumeda innerhalb von 24 Stunden. „Ein Kraftakt“, wie die Brüder Felix und Lukas Anstädt, Inhaber der Agentur, zu berichten wissen.
Wie dabei Solidarität schon in der Entstehungsphase gelebt wurde, bringt Riesenberger mit den Worten „die beiden schönsten Erfahrungen in diesem Projekt sind zum einen die vielen positiven, herzlichen Rückmeldung seitens der Betriebe und zum anderen der unglaubliche Spirit eines komplett neuen Teams, das in den letzten Tagen enger zusammengewachsen ist als manches Unternehmen in vielen Jahren“ auf den Punkt.
Einfache Abläufe
Die Abläufe für Unternehmen und interessierte Unterstützer sind denkbar einfach. Sobald sich in einer Stadt ein sogenannter Initiator gefunden hat, können sich Unternehmen auf der Website eintragen lassen. Dazu reichen wenige Klicks im entsprechenden Bereich der Website. Als Initiatoren können sich Privatleute, Unternehmen oder auch Institutionen wie lokale Wirtschaftsförderungen oder Marketing-Vereinigungen agieren. Die Initialkosten von wenigen Euro werden von einem lokalen Unterstützer getragen. Danach können sich betroffene Betriebe durch eine einfache E-Mail an registrieren@lokal.help auf der Website auflisten lassen. Wichtig war es den Initiatoren auch keine „digitalen Hürden“ aufzubauen. Zwar ist die Abwicklung über einen online-Bezahldienst einfacher, aber wer möchte, kann in den Geschäften auch einfach anrufen.
Starker Zuspruch in kürzester Zeit
Innerhalb von wenigen Tagen nach dem Launch der Plattform kamen elf Städte und Gemeinden sowie über 100 Unternehmen hinzu. Der bisher generierte Gesamtbetrag zur Unterstützung der kleinen Betriebe lässt sich nur durch Rückmeldungen schätzen, da sich die Plattform gezielt gegen eine eigene Zahlungsabwicklung entschieden hat - das Engagement der Initiatoren ist rein ehrenamtlich. Allerdings lassen die vielen positiven Rückmeldungen von kleinen Betrieben auf Erfolg schließen.
Aus der Pfalz. Für die Pfalz. Von der Pfalz in die Welt?
Wichtig ist den Initiatoren auch die Tatsache, dass sich die Initiative nicht nur auf große Städte richtet. Ganz bewusst stehen auch kleinere Orte im Fokus. „Denn gerade dort wird die Unterstützung dringend gebraucht“
so Christian Riesenberger. Landesgrenzen hingegen sind für lokal.help keine Hindernisse. Derzeit wird der Launch in Städten wie Bozen, Meran und Brixen vorbereitet, denn gerade Italien ist ja von Covid 19 und den wirtschaftlichen Folgen massiv betroffen. Auch für Partnerschaften mit bereits bestehenden Netzwerken sind die Initiatoren offen: Diese können problemlos integriert werden. Gerne stellen sie die Softwareplattform auch für andere Länder zur Verfügung.
Schnelle Verbreitung überlebenswichtig
„Wir sind uns sicher, dass wir mit unserer Initiative einen wichtigen Beitrag zum Überleben von etlichen kleinen Betrieben leisten können, aber es muss schnell gehen – vielen steht das Wasser schon jetzt bis zum Hals“ fassen die Brüder Anstädt die Dringlichkeit ihres Anliegens zusammen. In der Tat geht es für das Projekt nun darum, schnell an Flughöhe zu gewinnen und möglichst viele Unternehmen und natürlich ganz besonders deren Kunden vor Ort zu mobilisieren. Dabei unterstützt nun auch die Ludwigshafener Kommunikationsagentur Publik die Initiatoren des lokal.help-Teams.
Weitere Information:
Weitere Information erhalten Sie unter lokal.help.
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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