Motorsägen-Kursus
Sicher sägen
Bruchsal. In Motorsägen-Lehrgängen lernen die Teilnehmer den sicheren Umgang mit der Kettensäge. Schutzkleidung und richtige Fälltechniken sind unerlässlich.
Die Stille des Waldes wird plötzlich durch das Aufkreischen einer Motorsäge gestört. Einige Male jault die Säge auf, dann herrscht wieder Stille. Nach einigen Schlägen, fällt der Baum knarzend in die vorgegebene Richtung. Jetzt stehen mehrere Personen in leuchtender Schutzkleidung um den Baumstumpf herum. Bei einem Motorsägenkursus lernen sie den richtigen Umgang mit dem schweren Gerät und wie ein Baum richtig gefällt wird. Denn dabei ist einiges zu beachten. Die hohe Zahl an Unfällen im Wald zeigt wie notwendig die Beachtung der Vorschriften ist.
Zunächst setzt man mit der Motorsäge die Fallkerbsohle und das Fallkerbdach, erklärt der Kursleiter. Ein Fünftel bis höchstens ein Drittel des Baumdurchmessers sollte die waagerechte Fallkerbsohle sein. Das Fallkerbdach ist in einem Winkel von 45 bis 60 Grad zur Sohle zu setzen. Mit der Fallkerbe legt man die Fallrichtung des Baums fest. Ein Zehntel des Baumdurchmessers, mindestens jedoch drei Zentimeter oberhalb und gegenüber der Fallkerbsohle wird der Fällschnitt angesetzt, der jedoch nur bis zu einem Zehntel des Baumdurchmessers oder mindestens drei Zentimeter an die Fallkerbsohle heranreicht, so dass eine Bruchleiste bestehen bleibt, die dann beim Fallen des Baums ein Scharnier bildet. Erst jetzt wird ein Keil in den Fällschnitt getrieben und so der Baum zu Fall gebracht. Doch je nach Dicke und Lage des Baums sowie bei verschiedenen Baumarten gibt es noch viel mehr zu beachten.
Doch bevor die Motorsägen-Besitzer im Wald ihren ersten Schnitt setzen, steht erste einmal jede Menge Theorie auf dem Stundenplan. Dort erfährt man alles Notwendige zu den Unfallverhütungsvorschriften. Ein wichtiger Aspekt ist die Schutzausrüstung für den Forst und deren Verwendung: Schnittschutzhosen und –jacke, Sicherheitsschule, Helm mit Sicht- und Gehörschutz sowie spezielle Schnittschutzhandschuhe sind Standard. Außerdem lernen die Teilnehmer den Aufbau, die Funktion, die Pflege und Wartung der Motor- oder Kettensäge und wie die Säge zu handhaben ist. Auch Umweltschutzaspekte sind zu beachten.
Wer heute im Wald selber Brennholz machen will, benötigt in der Regel einen Nachweis über einen Kursus. Viele Waldbesitzer fragen sogar nach einem sogenannten „KWF-Zertifikat“, die nur von durch das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik geprüfte Anbieter vergeben werden dürfen.
Ab Oktober bieten die Naturfreunde Bruchsal eigentlich Motorsägen-Lehrgänge an. Momentan sind allerdings alle Veranstaltungen des Vereins wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die genauen Termine standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Informationen findet man online unter www.naturfreunde-bruchsal.de. rk
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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