Tag der Deutschen Einheit - Tag der Wiedervereinigung
Tag der Deutschen Einheit. Der Tag der Deutschen Einheit wird nicht erst seit der Wiedervereinigung gefeiert. Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni der Tag der Deutschen Einheit. Dieser gesetzliche Feiertag erinnerte an den Volksaufstand in der damaligen DDR am 17. Juni 1953. Im Einigungsvertrag wurde dann der Tag der deutschen Wiedervereinigung zum Tag der Deutschen Einheit und zum gesetzlichen Feiertag.
von Roland Kohls
Tag der Deutschen Einheit erinnert an Wiedervereinigung
Der Tag der Deutschen Einheit wird am 3. Oktober gefeiert. Dieser Feiertag erinnert an die Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. An diesem Tag traten die neu gegründeten Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachen, Sachsen-Anhalt, Thüringen sowie Berlin in seiner Gesamtheit mit dem Ostteil der Stadt, die zuvor die DDR waren, der Bundesrepublik Deutschland bei. Der Tag der Deutschen Einheit ist im Einigungsvertrag festgeschrieben und wird in allen Bundesländern gefeiert. Bis 1990 wurde am 17. Juni der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Um den 17. Juni 1953 kam es in der DDR zu einem Volksaufstand, der von der Sowjetarmee gewaltsam beendet wurde. Seit 1954 wurde mit diesem Feiertag daran erinnert. 1990 wurde also zweimal der Tag der Deutschen Einheit begangen, allerdings war der 3. Oktober 1990 ein Sonntag.
"Deutsche Einheit" ist übrigens mit Bedacht gewählt: Seit dem frühen 19. Jahrhundert strebte die Demokratiebewegung in Deutschland gleichzeitig nach der "Deutschen Einheit" - sprich: dem Zusammenschluss der deutschen Staaten zu einem Staat, was dann 1871 geschah.
Feiertag im Oktober
Für die Verteilung der Feiertage über das Jahr ist der neue Feiertag im Oktober günstig. Denn mit Pfingsten und Christi Himmelfahrt gibt es bereits zwei Feiertag im Juni. Es gab auch Diskussionen den Feiertag auf den Tag des Mauerfalls 1989 am 9. November zu legen. Doch dieses Datum ist vor allem durch die Progromnacht 1938 vorbelastet, weshalb man sich auf den 3. Oktober als nationaler Feiertag einigte. Es ist übrigens der einzige bundesweite Feiertag. Die anderen Feiertage werden alle von den Ländern festgelegt. Alle gesetzlichen Feiertage in den verschiedenen Bundesländern findet man hier.
Feierlichkeiten zum deutschen Nationalfeiertag
Die Feierlichkeiten zu dem Tag der Deutschen Einheit werden jeweils durch ein anderes Bundesland bestritten. Der Tag der Einheit 2022 wurde beispielsweise von dem Land Thüringen in seiner Landeshauptstadt Erfurt durchgeführt und im Oktober 2023 ist die zentrale Feier von Bund und Ländern zu diesem Nationalfeiertag in Hamburg.
Über 40 Jahre Deutsche Teilung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Im Westen gab es die amerikanische, die britische und die französische Besatzungszone und im Osten die sowjetische Besatzungszone. Auch Berlin war in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Es begann der kalte Krieg zwischen dem Westen und der Sowjetunion und seiner Einflusssphäre im Osten. Auf dem Gebiet der drei westlichen Besatzungsmächte wurde 1949 die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet, kurze Zeit später entstand auf dem sowjetisch besetzten Teil die DDR. Da sich die BRD wirtschaftlich schneller entwickelte und eine freiheitliche Demokratie war, flohen immer mehr Menschen in den Westen. Der DDR liefen die Menschen davon. Deshalb ließ die DDR-Regierung am 13. August 1961 die Mauer zwischen Ost- und West-Berlin und den beiden deutschen Staaten errichten und besiegelte damit die Teilung Deutschlands. Die innerdeutsche Grenze und als symbolträchtiges Bauwerk die Berliner Mauer trennte von einem auf den anderen Tag Familien und Freunde voneinander. Der Westteil von Berlin war eine Insel der Freiheit in der DDR.
Mauerfall und Wiedervereinigung
"Das tritt nach meiner Kenntnis, ähh, ist das sofort, unverzüglich.", stammelte der Sprecher des SED-Politbüros Günter Schabowski am Abend des 9. November 1989, als er bei einer Pressekonferenz die neuen Reiseregelungen der DDR verkündete und damit den Fall der Berline Mauer auslöste. Daraufhin strömten nämlich tausende DDR-Bürger zu den Grenzübergängen, wo sich teilweise tumultartige Szenen abspielten. Am späten Abend schließlich fielen die Schlagbäume. Auch das Brandenburger Tor wurde geöffnet. Die Menschen tanzten auf der Mauer. In den Monaten zuvor hatten Tausende die DDR über Tschechien und Ungar verlassen. In der DDR gab es immer mehr Demonstrationen für Freiheit und Demokratie, was die DDR-Führung schließlich zu den "neuen Reiseregelungen" zwang. Der erste und letzte frei gewählte Ministerpräsident der Deutschen Demokratischen Republik Lothar de Maiziére verhandelte mit dem Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Helmut Kohl die Deutsche Einheit, die am 3. Oktober 1990 schließlich Wirklichkeit wurde.
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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