Wie schreibe ich gute Überschriften?
Tipps, Tricks und Ideen für Headlines
Überschriften schreiben. Wie ärgerlich ist es, wenn der eigene Text bei Wochenblatt-Reporter.de, in den man so viel Herzblut und Energie investiert hat, kaum Leser findet? Dies kann sehr wahrscheinlich an einer schlechten Überschrift liegen. Denn jeder Überschrift kommt eine sehr wichtige und tragende Rolle zu. Der beste Text wird nicht gelesen, wenn die Überschrift den Leser nicht in den Text zieht. Sie kann als eine Bewerbung angesehen werden. Eine Bewerbung um die Aufmerksamkeit und kostbare Zeit des Lesers.
In einer von digitalen Medien und sozialen Netzwerken geprägten Welt bestimmt ein Sekundenbruchteil über das Schicksal des Artikels. Der Nutzer entscheidet anhand von Überschrift und Bild, ob der Artikel einen Mehrwert hat. Falls nicht, ist die nächste Info nur einen Swipe entfernt. Das zeigt, wie groß die Konkurrenz ist. Um gute Überschriften zu schreiben, muss sich der Verfasser in seine Leserschaft hineinversetzen.
Wie schreibe ich gute Überschriften? Grundlagenwissen
Grundsätzlich gibt es einige Punkte, die beim Schreiben einer Überschrift eine Rolle spielen und daher im Hinterkopf bleiben sollten. Beginnen wir mit dem Logischen: Wer sich in den Leser hineinversetzt wird schnell merken, dass einfache Überschriften in der Kürze der Zeit schneller erkannt und verarbeitet werden. Doch was sind einfache Überschriften?
- Sie sind nicht zu lang. Als Richtwert kann man für Überschrift und Dachzeile in Summe etwa 70 Zeichen veranschlagen.
- Sie sind verständlich und reden nicht um den heißen Brei. „Auftakt der Kerwe gelungen“
- Sie zeigen schnell, um was es geht, verraten aber gleichzeitig nicht zu viel. „Neuer Trainer des 1. FC Kaiserslautern hat viel vor“
- Sie erzeugen dabei Spannung: „Mord in Speyer - Fahndungsupdate“
Soweit, so gut und auch logisch. Etwas komplizierter wird es, wenn man bedenkt, dass viele Leute bei Google oder anderen Suchmaschinen nach Informationen suchen. Deshalb sollte bereits in der Überschrift wichtige Informationen ihren Platz finden. Hier geht es um sogenannte Schlagworte, sogenannte Keywords.
Bei einer Handballpartie der Eulen Ludwigshafen beispielsweise sollten, neben den eigentlichen Informationen der Überschrift, folgende Keywords verbaut werden: „Eulen Ludwigshafen“ und „Handball-Bundesliga“. In der Überschrift können auch bekannte Orte wie das Hambacher Schloss oder Persönlichkeiten wie Malu Dreyer genannt werden. Ein aktuelles Beispiel ist das Keyword Coronavirus, was in die Überschrift sollte, sofern der Text davon handelt. Die Länge von Überschrift und Dachzeile ist auch für Suchmaschinen wichtig: Denn die ersten Wörter einer Überschrift werden von Suchmaschinen besonders beachtet. Aktuell ist davon auszugehen, dass die bereits erwähnte Länge von etwa 70 Zeichen inklusive Leerzeichen genutzt werden sollte, um die wichtigsten Keywords unterzubringen.
Am Ende muss der Autor aber für sich selbst oder sein Bauchgefühl entscheiden lassen. Es gibt immer mehrere mögliche Lösungen zwischen einer vollständig für die Suchmaschine optimierten Überschrift, die an Lesbarkeit einbüßt und einer tollen Headline ohne Auffindbarkeit durch eine Suchmaschine. Hier gilt es, viele Überschriften zu schreiben und dann auszuwählen.
Gute Überschriften als Wochenblatt-Reporter schreiben
Um als Wochenblatt-Reporter Beiträge erstellen zu können, werden eine Überschrift und eine Dachzeile benötigt. Diese Vorgabe orientiert sich am gedruckten Wochenblatt/Stadtanzeiger. Dort gibt es ebenfalls eine Überschrift, die groß über dem Text steht. Die Dachzeile, die wir online finden, ist die Unterzeile im gedruckten Wochenblatt.
In die Überschrift können wichtige Schlagworte gepackt werden, die Überschrift ist meist packender. Wird der Artikel beispielsweise bei Facebook geteilt, erscheint dort neben dem Bild auch die Dachzeile gefolgt von einem Doppelpunkt, dann kommt die Überschrift. Die beiden Zeilen sollten also inhaltlich zusammenpassen aber auch alleine und unabhängig voneinander stehen können.
Diese sind über dem Textfeld zu finden. Auch hier gilt es, auf die Länge des Textes zu achten. Als Richtwert dient die Faustformel:
Zeichenzahl der Überschrift + Zeichenzahl der Dachzeile = kleiner oder gleich 75
- Wird der Wert von 60 unterschritten, erscheint der Zeichenzähler blau. Das hat keine negativen Folgen für den Artikel. Allerdings wird dadurch wertvoller Platz verschwendet, der für Informationen genutzt werden kann.
- Erreicht die Zeichensumme einen Wert zwischen 60 und 75, wird das Feld grün. Diese Länge ist optimal
- Sobald die Überschrift und die Dachzeile zusammen auf mehr als 75 Zeichen kommen, wird das Feld rot, denn nun ist der kritische Wert überschritten.
Tipps für bessere Überschriften
Zum Ende haben wir noch einige Tipps mit Beispielen vorbereitet, die Überschriften schnell verbessern.
- In sich hineinhören: Welche Überschriften verleiten mich zum Weiterlesen und was bewirken diese in mir? Hier hilft die Beobachtung des eigenen Verhaltens. Wie eingangs beschrieben, erhält ein Post in sozialen Medien oder eine Push-Mitteilung auf dem Handy nur Sekundenbruchteile, um zu überzeugen. Vielleicht werden Sie weitere Verhaltensweisen feststellen, die Ihnen bei der Wahl der Überschrift behilflich sein können.
- Neugierde wecken: Der User soll wissen, um was es geht, aber dennoch neugierig werden, unbedingt Details erfahren zu wollen. Dadurch kann er gar nicht anders, als auf den Artikel klicken, um ihn ganz zu lesen. Ein Beispiel hierfür: „Überschriften schreiben wie Profis – Das müssen Sie wissen“. Hier ist jeder, der gerne schreibt angesprochen, die Überschrift macht sofort neugierig. Und das ohne wichtige Details zu verraten.
- Fragen stellen und Antwort ankündigen: Eine Frage zu stellen und die Aussicht auf eine Lösung/Antwort zu liefern, kann eine gute Idee sein. Unser Beispiel „Langeweile im Lockdown? Tipps aus der Redaktion“ spricht eine aktuelle Situation an, die viele Menschen betrifft und bietet direkt eine Lösung an.
- Emotionen wecken: Wer mit Emotionen arbeitet und diese transportieren kann, macht gute Headlines. Erst einmal ausgelöst, bringen Emotionen eine enge Bindung zwischen Leser und Text mit sich. Die Emotion sollte dann natürlich auch über den folgenden Text transportiert werden. „Nachwuchs im Landauer Zoo: Tiger-Baby Mia sieht ihre Mutter zum ersten Mal“. Aber Vorsicht: Zuviel Emotion kann aber auch kitschig wirken oder nach Clickbaiting aussehen.
- Storytelling: Im Text erzählen Sie eine Geschichte. Deshalb ist es ratsam, bereits in der Überschrift damit zu beginnen. Statt von der „Wanderung des PWV Ortsgruppe Siegelbach im Frühjahr 2020“ zu berichten, bietet sich eine „Auf den Spuren der Geschichte – PWV Siegelbach wandert zum Hambacher Schloss“ besser an.
- Keine Wortspiele: Metaphern und andere Wortspiele sind zwar häufig gut zu lesen, vermasseln aber die Auffindbarkeit des Textes im Online-Bereich. Daher sollte auf diese Überschriften, anders als im gedruckten Text, verzichtet werden. Ein weiterer Grund für den Verzicht ist die Gefahr, dass solche Wortspiele leicht missverstanden werden, je nachdem wer den Artikel liest.
Noch mehr Tipps für Wochenblatt-Reporter
Viele weitere hilfreiche Tipps, Tricks und Anleitungen für Wochenblatt-Reporter finden sich im Community-Bereich unter www.wochenblatt-reporter.de/mitmachen
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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