Plagegeister oder nützliche Gartenhelfer?
Wespen und Hornissen
NABU. Bei warmen und sommerlichen Temperaturen entdecken Haus- und Gartenbesitzer immer häufiger Wespennester in Nischen und geschützten Ecken, die fleißig von den Insekten umflogen werden. Während die flauschigen Hummeln meist toleriert werden, sorgen Wespen und vor allem Hornissen oft für ängstliche Reaktionen.
Friedliches Nebeneinander
Der Naturschutzbund (NABU) beruhigt, die Tiere würden nur im Notfall stechen, wenn sie sich angegriffen fühlen. Statt Panik plädieren die Naturschützer für ein friedliches Nebeneinander mit den nützlichen Insekten. Wespen unterstützen Gärtner sogar, denn sie jagen Fliegen, Blattläuse, Raupen und andere Insekten sowie deren Larven. Im Naturhaushalt leisten sie einen wertvollen Dienst.
Von den neun in Deutschland sozial lebenden Wespenarten interessieren sich nur zwei für unseren Frühstückstisch. Lediglich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe zeichnen sich durch ihren Appetit auf zucker- und fleischhaltige Lebensmittel wie Marmelade, Wurst und Grillfleisch aus.
Ab Herbst ist der Spuk vorbei
Im August und September erreichen die Wespenstaaten ihr Bevölkerungsmaximum. Jetzt werden die Jungköniginnen aufgezogen, die nach der Befruchtung als einzige überwintern. Im nächsten Frühjahr gründen sie einen neuen Staat. Ab Herbst ist dann meist auch schon wieder alles vorbei. Das Volk stirbt ab und das Nest kann problemlos entfernt werden. Ungünstig platzierte Nester können aber auch an Ort und Stelle verbleiben. Sie werden im nächsten Jahr nicht wieder bezogen.
Weniger Wespen als im Vorjahr
Insgesamt scheint es in diesem Jahr weniger Wespen zu geben als im Hitzesommer 2018. Dies belegen auch die Ergebnisse der bundesweiten NABU-Zählaktion „Insektensommer“. Die Gemeine Wespe belegte im August 2018 Platz fünf. In diesem Jahr stehen Wespen nur auf Rang zwölf und 16. Steinhummeln und Ackerhummeln wurden am häufigsten beobachtet.
„Insektensommer“
Mit dem „Insektensommer“ will der NABU auf die enorme Bedeutung von Insekten aufmerksam machen. Diese Tiergruppe ist stark gefährdet und am wenigsten erforscht. In Deutschland gibt es etwa 33.000 Insektenarten. Über die meisten liegen noch keine Daten vor. ps
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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