Druckzentrum Oggersheim
Wie bei der Aukom Prospekte sortiert werden

Timing ist alles:  Die Prospekte müssen zeitgenau an der Maschine zur Verfügung stehen | Foto: Kim Rileit
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  • Timing ist alles: Die Prospekte müssen zeitgenau an der Maschine zur Verfügung stehen
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Ludwigshafen Oggersheim. Wie kommt ein Wochenblatt samt Prospekten von der Druckerei bis in den Briefkasten? Dieser Frage wollen wir in einer Artikelreihe auf den Grund gehen und unsere Leser mit auf eine Reise durch das Oggersheimer Druckzentrum nehmen. Wir, das sind die beiden Volontäre der Wochenblatt-Zentralredaktion, Tim Altschuck und Kim Rileit. Die Serie führt von der Intralogistik hin zum Druck der Wochenblätter und Stadtanzeiger. Die gigantische Anlage zur automatischen Kommissionierung ist der nächste Halt im Druckzentrum und bietet uns die Gelegenheit, selbst mit anzupacken. Weiter geht es anschließend mit der externen Logistik und der damit verbundenen komplexen Planung und Auslieferung. Zum Abschluss begleiten wir einen Zusteller auf seiner wöchentlichen Tour.

Von Tim Altschuck und Kim Rileit

Harte körperliche Arbeit im Druckzentrum

Anstrengung, Erschöpfung und Stress. Da sind die ersten Gedanken, die den meisten in den Sinn kommen, nachdem Sie im Herzstück des Oggersheimer Druckzentrums, der Kommisionierung, mit angepackt haben. Diese Erfahrung haben auch wir, die beiden Volontäre der Zentralredaktion, machen dürfen.

Im Druckzentrum herrscht Hochbetrieb. Die automatische Kommissionierungsanlage (Aukom) läuft auf Hochtouren. Das Fließband steht nicht still. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten jetzt ganze Arbeit. An der letzten Station, dort wo die fertigen Pakete herauskommen, beladen drei Mann die Boxen für den Transport. Hier kommt man so richtig ins Schwitzen, denn ein fertiges Zeitungspaket kann gut und gerne zehn Kilogramm wiegen. Und von diesen Paketen kommen hunderte in einer Schicht. Bis die Zeitung ausgeliefert werden kann, erfordert es harte körperliche Arbeit.

Letzte Oktoberwoche traditionell intensiv

Wir waren Ende Oktober zu Besuch. Als wir die Halle betreten, bleibt wenig Zeit für Erklärungen, wir können und müssen direkt mit anpacken. Als Helfer sind wir fest eingeplant. Selten ist journalistische Arbeit so anstrengend.
Jetzt ist die Zeit im Jahr, in der mehr Werbebeilagen als im Rest des Jahres zu den Wochenblättern gepackt werden. Der Grund ist das startende Weihnachtsgeschäft. Es unterscheidet sich von Region zu Region, manchmal von einer Straßenseite zur anderen, welche Werbezeitschriften dazu kommen. Jede Menge Arbeit wartet nun auf die Mitarbeiter an der Aukom. „Traditionell ist vor dem letzten Oktoberwochenende richtig Hochbetrieb. Und zwar nicht nur in einem bestimmten Verbreitungsbereich, sondern überall“, erklärt Melanie Fichtner, die den logistischen Ablauf plant und koordiniert.

Bestückung maschinell und per Hand

Das Surren und Rattern der Fließbänder sind schon außerhalb der Halle zu hören. Die Aukom läuft auf Hochtouren. Im hinteren Bereich der Maschine sind große Rollen eingespannt. Auf ihnen sind wie auf einer Schnecke die größeren und damit „dickeren“ Werbeblätter eingespannt. Sie kommen in jede Ausgabe mit hinein. Zusätzlich gibt es Werbeheftchen, die nur in ein bestimmtes Verbreitungsgebiet kommen. Zum Beispiel das einer Apotheke aus Kaiserslautern, deren Werbung folglich auch nur dort ausgetragen wird. Zu diesen lokal unterschiedlichen Ausgaben gehören natürlich auch Einkaufsketten, Autohäuser und vieles mehr. Rechts und links der Maschine sind Stationen, an denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen, die genau diese Ausgaben aufs Band legen. Die Maschine sortiert sie dann entsprechend ein.

Ungeplante Pause – Zeit zum Reden

Plötzlich aber steht die Maschine und die Routine muss für eine kurze Zeit pausieren. Sortierfehler. Zahlreiche Wochenblätter werden ausgeworfen. Sie wurden nicht vollständig oder fehlerhaft bestückt. Durch sehr unterschiedliche Beilagen kommt die Maschine ins Stottern. Der Fehler muss gefunden werden. Es bleibt Zeit für ein Gespräch mit den Kollegen. Wir schufteten gemeinsam mit Ali und Toni. Der 48-jährige Ali kommt aus Syrien und lebt erst wenige Monate in Deutschland. Im Druckzentrum macht er seine Arbeit gut und hat Spaß dabei. Aktuell fährt er für den Minijob immer von Maxdorf wenige Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Langfristig will er eine Festanstellung im Druckzentrum erreichen. Toni ist mit 53 Jahren etwas älter. Er kommt aus Ludwigshafen. Mit den beiden macht die Schicht Spaß. Sie erklären uns die Abläufe: Die fertigen Pakete kommen auf dem Fließband an. Dann müssen sie in große Kisten gepackt werden. Es muss auf Zuordnung und Gewicht geachtet werden. Dabei ist Geschwindigkeit gefragt. Wenn die Aukom auf Hochbetrieb läuft, bleibt fast keine Verschnaufpause.

Neben Gesprächen über aktuelle Themen gibt es auch viel zu lachen. So gerät der anstrengende Teil der Arbeit in den Hintergrund. Auch wenn wir die beiden nur wenige Stunden kannten, entstand so etwas wie Gemeinschaftsgefühl. Die körperliche Arbeit schweißt zusammen.

Abfertigung im Eiltempo

Palettenweise müssen diese Stationen bestückt werden. Immer wieder bringen die Gabelstaplerfahrer neue Europaletten, die voll mit Werbezeitschriften sind. Anhand der Nummer werden diese mit einer ausgehängten Liste abgeglichen. Darauf steht, wo und wann sie einsortiert werden müssen. Entsprechend nummeriert sind also auch die Stationen. An jeder Seite der Aukom ist jeweils eine Person für das Auspacken der neuen Paletten zuständig. Mit einem Hubwagen kommen sie dann zur richtigen Station. Und so geht es den ganzen Nachmittag: Frische Pakete auspacken, Stationen beladen, die Anlage bestücken und am Ende die fertigen Zeitungspakete in die Transportboxen packen. Die Boxen werden dann in Sprinter geladen.

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Autor:

Kim Rileit aus Ludwigshafen

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