Hockenheim Historic
Auch nach 55 Jahren nicht vergessen - Jim Clark wurde in Hockenheim gewürdigt
Hockenheim Historic - Das Jim Clark Revival - war auch in seiner 18. Ausgabe vom 05. - 7. Mai ein Erlebnis für Rennsportfans von großem Unterhaltungswert. 10 verschiedene Rennserien aus unterschiedlichen Epochen sorgten an allen 3 Tagen bei prächtigem Wetter für volles Programm bei der in Rekordkulisse von 35.000 erschienenen Zuschauern. Und überall, ob im Programmheft, in den Boxen, im Paddock oder im Pavillion mit der Jim Clark Austellung, der Geist des Namensgebers der Veranstaltung konnte wahrgenommen werden. Als der 2-fache Formel-1 Weltmeister Jim Clark am 07. April 1968 bei einem für ihn eher unbedeuteden Formel-2 Rennen im Wald unmittelbar neben der Rennstrecke bei einem Unfall sein Leben verlor war dies nicht nur ein schwerer Schlag für den internationalen Motorsport, auch in Hockenheim machte man sich große Sorgen welche Folgen dieser fatale Unfall für die badische Rennstrecke haben könnte. Kurt Ahrens, zu dieser Zeit einer der deutschen Formel-2 Piloten und später Porsche Werksfahrer in der Sportwagen Weltmeisterschaft, machte dies bei einer Gedenkfeier am Jim Clark Memorial am Samstagmittag deutlich.
Ahrens, der im Starterfeld des verhängnisvolllen Formel-2 Rennens 1968 stand und am Abend zuvor noch mit Clark im aktuellen Sportstudio einen Auftritt hatte, machte deutlich dass der Tod des schottischen Formel-1 Weltmeisters der Startschuss für ein radikales Umdenken der Sichertsstrukturen an den Rennstrecken war und nicht nur Hockenheim davon profitierte dass durch Umbaumassnahmen ausserhalb und innerhalb der Strecken der Rennsport sicherer wurde. Zusammen mit dem zweiten Ehrengast, Jochen Mass, auch er ehemaliger Formelpilot und sowohl Porsche als auch Mercedes Werksfahrer in der WM, gedachten die beiden ehemaligen Rennfahrer Jim Clark und machten auch deutlich wie sehr sie die Hockenheim Historic zum Gedenken an Clark als historische Rennsportveranstaltung schätzen.
Mit dem Talbot Model C26 aus dem Jahr 1948 ( Fahrer Klaus Lehr ) bis hin zum Ligier JS P3( Fahrer Stephan Joebstl ) aus dem Jahr 2017 war der Bogen der Rennfahrzeuge über fast 70 Jahre gespannt - einer der Gründe warum die Hockenheim Historic mittlerweile zu den größten und beliebtesten Veranstaltungen für historischen Rennsport gelten. Nahtlos lässt sich die Reihe sehr seltener und daher bedeutender Rennsportoldtimer über den Tyrell P34 - Formel-1 Fahrzeug mit 6 Rädern aus dem Jahr 1976 ( Jody Scheckter gelang 1976 der Grand Prix Sieg in Schweden mit einem P-34 ), dem AUDI V8 Quattro von Altfried Heger aus goldenen DTM - Zeiten von 1990 oder der Rial Formel-1 Typ ARC1 aus dem Jahr 1988, der von Felgenfabrikant Günther Schmid aus der Pfalz finanziert und in der WM eingesetzt wurde, fortsetzen.
So wurden die geschätzten 30.000 Zuschauer auch 2023 bestens unterhalten, ein offenes Fahrerlager ermöglichte den Fans Einblicke in die Technik der Fahrzeuge und auch Kontakt zu den Piloten und die Ausstellung im Pavillion zeigte in Bildern, Zeitungsausschnitten aus der damaligen Zeit und einigen persönlichen Gegenständem wie Siegerpokale etc. wer Jim Clark eigentlich war - einer der größten Rennfahrerpersönlichekeiten aller Zeiten .
Text: Hartmut Reuschel
Bilder : Reuschel ( moto-foto )
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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