Superbike Weltmeisterschaft
Bautista holt den WM-Titel für Ducati
Nur eine Woche nachdem Ducati mit Francesco Bagnaia den Weltmeistertitel in der MotoGP gewonnen hat holte Alvaro Bautista für den italienischen Hersteller auch den Titel in der seriennahen Superbike-Weltmeisterschaft. Die Serie, bei der auch in der Vergangenheit der Mosbacher Marvin Fritz auf einer Yamaha R1 mit einer Wild Card hin und wieder am Start war gastierte dieses Wochenende auf dem Mandalika Circuit in Indonesien zum 11. von insgesamt 12 Rennwochenenden im Rahmen der Superbike-WM. Wie schon im gesamten Verlauf der Saison wurde auch dieses Wochenende mit 2 Läufen und einem Sprintrennen von den drei Topfahrern - Titelverteidiger Toprak Razgatlioglu/Yamaha, Multiweltmeister Jonathan Rea/Kawasaki und Alvaro Bautista/Ducati – beherrscht. Razgatlioglu, der mit einem Rückstand von 77 Punkten auf Bautista nach Indonesien reiste, wusste im Vorfeld dass für ihn nur Siege in allen 3 Rennen in Frage kämen um die Chance auf eine Titelverteidigung bis zum Saisonfinale in Australien aufrecht erhalten zu können. Das erste Ausrufezeichen setze der Türke dann bereits im Qualyfikationstraining als er sich mit einem Vorsprung von über 1 Sekunde (!) die Poleposition vor Rea sichern konnte. Einen solchen Vorsprung auf einer Qualy- Runde gab es in der SBK seit Jahren nicht mehr. Im Rennen 1 am Samstag Nachmittag setzte der Yamaha-Pilot seine Dominanz aus dem Training dann fort, übernahm sofort nach dem Start zu dem 21 Rundenrennen die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Zu keiner Zeit konnten weder Bautista noch Rea in einen Kampf um die Führungsposition eingreifen und so überquerte der Sieger nach 32.47,209 Minuten die Ziellinie. 4,324 Sekunden dahinter wurde Bautista Zweiter und weitere 7,531 Sekunden später folgte dann Rea auf Rang 3.
Im Sprintrennen am Sonntag Vormittag ging es dann zumindest teilweise schon wesentlich enger zu. Zu den drei Protagonisten gesellte sich noch Razgatlioglu´s Teamkollege Andrea Locatelli und diese 4 Piloten rauften dann über die 10 Runden um die Plätze. Auch hier aber hatte Razgatlioglu dann das bessere Ende für sich und konnte Rea, Locatelli und Bautista auf die Plätze verweisen. So fiel dann die Titelentscheidung in Rennen 2 am Sonntag Nachmittag. Auch hier stellte zwar der noch amtierende Weltmeister seine Klasse unter Beweis und mischte von Beginn an im Kampf um die Spitze mit, doch Bautista hielt seine Ducati immer in Schlagdistanz, wohl wissend dass ihm auch ein dritter Platz zum Titelgewinn ausreichen würde. Die Entscheidung fiel dann in Runde 15 als Razgatlioglu die Führungsposition von Bautista übernehmen konnte und dem Spanier auf den verbleibenden 6 Runden nicht mehr die Chance gab einen Konter zu starten. Jonathan Rea lag zu diesem Zeitpunkt mit 1,5 Sekunden Rückstand auf Platz 3 und hatte mit dem unmittelbaren Kampf um den Sieg nichts mehr zu tun. So gewann Razgatlioglu auch Rennen 2 und damit alle 3 Läufe des Wochenendes, der große Sieger zum Schluss hiess aber Alvaro Bautista. 16 Jahre nachdem er die Motorradweltmeisterschaft in der 125ccm Klasse gewinnen konnte krönte er seine Laufbahn mit dem WM - Titel bei den Superbikes. Zugleich ging für Ducati eine lange Wartezeit zu Ende. Wurde in den 90er und 2000-er Jahren die Superbike-WM schon als Ducati Markencup auf Grund der zahlreichen Siege und Titelgewinne der Roten aus Bologna verspottet so datierte der letzte vorläufige Titelgewinn in der SBK aus dem Jahr 2011 als mit Carlos Checa ebenfalls ein spanischer Fahrer den Superbike-Titel nach Italien brachte!
Text: Hartmut Reuschel Bilder : Hartmut Reuschel
Autor:Hartmut Reuschel aus Mannheim |
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