Handball - Eulen LU
Die Eulen Ludwigshafen bestreiten am 26.12 das Weihnachtsspiel gegen Bietigheim
Die Handballer der Eulen Ludwigshafen sind erfolgreich in die Rückrunde gestartet. Beim Tabellenvorletzten TuS Vinnhorst holten die Ludwigshafener am Samstagabend mit einem hart erkämpften 29:26 (Halbzeit 17:15) ihren dritten Auswärtssieg in dieser Saison.
Mann des Abends war Eulen-Torwart Žiga Urbič, der nach 16 Minuten ins Tor rückt und 14 Paraden zeigte, davon zehn nach der Pause. Zwei Siebenmeter wehrte Urbič ab, den ersten von Maurice Lungela bei 19:16-Führung in der 34. Minute, den zweiten grandios samt Nachschuss von Fran Mileta vier Minuten vor Schluss bei eigener 28:23-Führung. Žiga Urbič darf sich über eine Traumquote von 43,75 % gehaltener Bälle freuen.
Lob für Theo Straub :
Drei Lücken im Kader der Eulen: Mihailo Ilic fehlt verletzt, Alexander Falk und Kasper Manfeldt Hansen müssen erkrankt passen. Das heißt am Kreis teilen sich die gut aufgelegten Max Haider und Tom Bergner den Job, auf Rechtsaußen startet Theo Straub. Und der macht’s gleich richtig gut. In der 11. Minute trifft der 19-Jährige zur 7:4-Führung des Gastes, eine Minute später ganz cool mit elegantem Heber zum 8:5. „Das habe ich in der Jugend öfter probiert“, verrät die Löwen-Leihgabe den Kunstwurf lächelnd. Dann wird Straub allerdings völlig frei vom Rückraum übersehen. Ähnlich geht’s Kian Schwarzer, dem fast komplett vergessenen Linksaußen. Seine Siebenmeterchance nutzt er. Für Tim Schaller ist es ein merkwürdiger Arbeitstag. Er kommt nach dem Seitenwechsel, quittiert sofort eine Zeitstrafe und vergibt zwei Minuten vor Schluss gegen den früheren Eulen-Schlussmann Stefan Hanemann. Der hat nach 16 Minuten mit zwei Paraden erstmal fertig, löst Thomas Langerud Kristoffersen, der nur drei Würfe abwehrt, dann wieder ab und hat in diesen zwölf Minuten insgesamt vier Paraden, dabei neben der gegen Schaller zwei tolle gegen Mex Raguse und Max Haider. Lob gibt’s für den jungen Straub. „Theo ist ein Riesentalent. Ich habe kein Bauchweh, ihn zu bringen. Natürlich hat ,Falko‘ mit seiner Persönlichkeit einen großen Stellenwert für die Mannschaft und hat auch schon sehr viel für den Verein geleistet“, sagte Trainer Johannes Wohlrab. Hinter dem Einsatz von Falk und Manfeldt Hansen am 2. Weihnachtsfeiertag gegen Bietigheim stehen Fragezeichen.
Pausenführung mit 17:15 dank Mex Raguse :
Die Eulen versäumen es, sich im Sportzentrum Vinnhorst nach dem 8:5 entscheidend abzusetzen. Den glücklosen Mats Grupe löst Žiga Urbič nach 16 Minuten ab. Der Wechsel greift zunächst nicht. Nach einem super Kreisanspiel von Mex Raguse trifft Max Haider - 14:13 für die Eulen. Aber Vinnhorst gleicht durch Kapitän Lungela aus – 14:14. Melf Hagen gelingt in dieser Phase fast alles, so auch das 15:15. Raguse antwortet mit dem 16:15. Acht Sekunden vor der Pausensirene die vierte Urbič-Parade, Raguse handelt blitzschnell – 17:15. Zur Pause sind die Eulen mit zwei Toren vorne.
Vinnhorst kämpft sich wieder heran, verkürzt auf 18:19, dann trifft Raguse nur den Pfosten, Trost (3 von 7) nur die Latte. Hild mit dem 19:19 und Hagen mit dem 20:19 komplettieren bis zur 38. Minute einen 4:0-Lauf der Hausherren. Max Haider (4 von 5) aber markiert nach perfektem Raguse-Zuspiel den raschen Ausgleich und sorgt mit einem Steal in der 40. Minute für die neuerliche Eulen-Führung (21:20). Die baut Marc-Robin Eisel nach Top-Pass von Raguse aus: 22:20. Urbičs Paraden lassen die Eulen mit ihrem 4:0-Lauf durch den Zwischendurch-Rechtsaußen Finn Leun auf 23:20 erhöhen (44.). Jetzt geht Mex Raguse (7 von 13) seine Treffsicherheit verloren, aber er beweist sich auch mit seinen blitzsauberen Torvorlagen, so auch beim 24:22 durch den starken Tom Bergner (3 von 3) seinen absoluten Mehrwert für die Eulen. Erfreulich, dass Julius Meyer-Siebert (3 von 3) das Umschaltspiel von Abwehr auf Angriff gut gelingt.
Entscheidung durch Jannek Klein :
Sechs Minuten vor Schluss führen die Eulen deutlich, als Sebastian Trost mit einem klasse Wurf das 28:23 erzielt. Aber der Vorsprung schmilzt, weil kollektive Sorglosigkeit die Konzentration raubt. Yannik Müssner, Elias Ruddat und Nils Schröder treffen – 26:28. Es ist wieder eng. Für die Entscheidung sorgt Jannek Klein (2 von 4) 53 Sekunden vor dem Abpfiff des Kampfspiels mit wuchtiger Entschlossenheit: 29:26. „Vinnhorst hat nie aufgegeben, uns einen großen Kampf geliefert. Wir machen dann ein, zwei doofe Fehler und machen es unnötig spannend“, erklärt Klein, die Kampfmaschine. Der Linkshänder weiß nun 82 Tore auf dem Konto und ist mit 60 Assists der beste Torvorbereiter der Eulen. Mex Raguse hat 58 Assists, führt die interne Torjägerliste mit 101 Toren vor Kian Schwarzer (85/30) an. „Wir hatten über 60 Minuten eine sehr gute Abwehr und in der zweiten Halbzeit auch einen überragenden Torhüter“, lobt Joh Wohlrab, der mit der Zwischenbilanz von 18:18 Punkten nicht zufrieden ist: „Zufrieden bin ich fast nie. Zufriedenheit führt zu Stillstand.“ Zufrieden sein darf Žiga Urbič, der Garant des Auswärtserfolges. Urbič: „Es sind wichtige zwei Punkte. Die gute Mannschaftsleistung ist ganz wichtig für unsere Köpfe. Wir haben sonst zwei Gesichter, eins zuhause, eins auswärts. Heute haben wir das von zuhause gezeigt …“ Stocksauer nach der Heimniederlage zeigt sich TuS-Coach Davor Dominikovic: „Ich bin so enttäuscht, frustriert, deprimiert!“ Er wirft seiner Mannschaft vor, das Spiel erst nach zwölf Minuten begonnen zu haben. „Ich bin in der Halbzeit gar nicht in die Kabine gegangen …“, wettert Dominikovic.
Top-Team Bietigheim hat gepatzt :
Bietigheim hat zum Rückrundenbeginn daheim überraschend mit 33:36 Toren gegen Eintracht Hagen verloren und ist mit 28:8 Punkten nun Tabellenzweiter. Neuer Zweitliga-Spitzenreiter ist der 1. VfL Potsdam mit 30:6 Zählern. Die Eulen sind mit nun 18:18 Punkten Tabellenneunter. Die HSG Nordhorn-Lingen, die mit Aufstiegsambitionen in die Runde gestartet ist, hat nach der 31:34-Niederlage in Aue den zum Saisonende vorgesehenen Abschied von Trainer Daniel Kubes vorgezogen. Co-Trainer Frank Schumann übernimmt ab sofort, zur neuen Saison kommt Mark Bult (41), derzeit noch Co-Trainer der SG Flensburg-Handewitt.
Für die Eulen heißt es jetzt gut regenerieren für das nächste Heimspiel am 2. Weihnachtsfeiertag (Dienstag 26.12 um 18.30 Uhr) gegen Bietigheim. Den Heiligabend mit den Familien genießen, am 1. Weihnachtsfeiertag war um 18 Uhr Training, am 2. Weihnachtsfeiertag (18.30 Uhr) geht’s vor großer Kulisse in der Friedrich-Ebert-Halle gegen Bietigheim. Eulen-Trainer Joh Wohlrab sagte: „Die Marschroute lautet ganz klar: Derby-Sieg !“
Das Hinspiel hatte SG BBM Bietigheim mit 31:25 Toren gegen die Eulen Ludwigshafen gewonnen, die Eulen möchten sich nun revanchieren und den fünften Heimsieg in Folge feiern.
Text Eulen Ludwigshafen und Michael Sonnick
Autor:Michael Sonnick aus Ludwigshafen |
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