Handball - 2. Liga
Die Eulen Ludwigshafen feiern gegen Aue den zweiten Heim- und Saisonsieg
Die Eulen Ludwigshafen haben am Freitagabend vor 1.360 Zuschauern gegen den Zweitliga-Aufsteiger EHV Aue mit 40:29 (Halbzeit 19:14) gewonnen und den zweiten Heim- und Saisonsieg gefeiert. Die Gäste aus dem Erzgebirge zeigten zu Beginn eine starke Leistung und waren öfters in Führung. Erst nach dem 6:6-Ausgleich konnten die Eulen den Vorsprung bis zur Halbzeit dann auf 19:14-Tore ausbauen.
Dass die Eulen zur Pause mit fünf Toren vorne lagen, war im Schlussspurt dem jungen Mihailo Ilic zu verdanken. Erst holte er den Siebenmeter heraus, den Kian Schwarzer zum 18:14 nutzte (30.). Dann tickte die Uhr der 30. Minute und der Pausensirene entgegen, Ilic blieben vier Sekunden – und er traf mit Kraft, Courage und Kaltblütigkeit: 19:14. Aue war gut gestartet und führte nach 38 Sekunden 1:0. Max Haider sorgte nach Zuspiel des starken Mex Raguse in Minute sieben erstmals für eine Eulen-Führung (4:3). Beim Stand von 4:5 scheiterte Kian Schwarzer in der 10. Minute mit seinem Siebenmeter an Pascal Bochmann, wenig später sorgte Sebastian Trost mit einem entschlossenen Durchbruch für den Ausgleich (5:5). Den Eulen fehlten wohl auch die entsprechenden Paraden, aber die Abwehr mit einem herausragend verteidigenden Julius Meyer-Siebert, wirkungsvoll unterstützt von Raguse, sorgte für die Wende. Meyer-Siebert und Raguse inszenierten auch den Gegenstoß, den Alex Falk mit dem 7:6 veredelte (13.). Falks Gegenstoßtreffer zum 9:6 entsprang einem von Meyer-Siebert und Schwarzer perfekt eingeleiteten Angriff (15.). Der Angriff, beim 25:31 in Bietigheim noch der Schwachpunkt, wurde zum Paradepferd. Mit Tom Bergner, Leihgabe des Bergischen HC, haben die Eulen einen Top-Mann am Kreis gewonnen, der Kapitän Haider entlastet. Klasse Bergners Durchsetzungsvermögen beim 10:7 (17.) und seine Coolness beim 12:8 aus der Distanz ins leere Tor (19.). Die Flügelzange Falk/Schwarzer funktionierte, Jannek Klein ließ es krachen. Die Regiekunst von Raguse bestach und immer wieder erwies sich „Jule“ Meyer-Siebert als perfekter „Ball-Dieb“ und schickte so auch den pfeilschnellen Schwarzer auf den Weg zum 17:13 (28.).
ALEX FALK ALS „MISTER 100 PROZENT“ :
Nach 23 Minuten hatte Žiga Urbič im Tor Mats Grupe abgelöst, der nur vier Bälle abgewehrt hatte. Urbič blieb vor der Pause ohne Parade, meisterte eine Minute nach dem Seitenwechsel mit einer starken Fußabwehr einen Wurf von Elias Gansau und wurde mit seinen weiten Pässen auf Schwarzer zum 29:21 (44.) und nach seiner dritten Parade erneut auf Schwarzer, der das 30:21 markierte, zu einem Faktor des Erfolges (45.). „Das muss Standard werden …“, sagte Urbič lachend, dem Torwarttrainer Patrick Jahnke eine im zweiten Spielabschnitt ansprechende Leistung mit insgesamt sechs Paraden attestierte. „Es hat Spaß gemacht“, frohlockte Torjäger Klein, der 6 von 9 machte, nach einem Zusammenprall mit Sebastian Paraschiv in der 49. Minute mit einem „Eisbein“ raus musste. Das bescherte dem 20 Jahre jungen Finn-Lukas Leun Spielminuten, der sich auch von seinem zweiten technischen Fehler nicht entmutigen ließ und zwei blitzsaubere Treffer markierte. „Mex Raguse hat gute Lösungen gefunden“, lobte der auch als Passgeber sehr wirkungsvolle Jannek Klein, der das verbesserte Überzahlspiel als „Baustein“ sah. Großartig der Kampfgeist der Eulen. Beispielhaft die 36. Minute: Meyer-Siebert hechtet einem verloren scheinenden Ball nach, kommt dran, kann das Spielgerät aber nicht kontrollieren, Klein wirft sich rein und bringt Schwarzer ins Spiel: 23:16. Kurz vor Spielende warf Tom Bergner (5 von 5) das 40. Eulen-Tor zum 40:29-Endstand. Erfolgreichster Eulen-Werfer war Rechtsaußen Alexander Falk mit neun Treffern, der eine 100 % Trefferquote hatte. Stark auch die Trefferquoten von Linksaußen Kian Schwarzer (7 von 8), Mex Raguse (5 von 6) und Max Haider (3 von 3).
TOLLER EMPFANG FÜR „APOLLO“ :
Mit Sonderapplaus in der Halle empfangen wurde Aues Trainer Stephan Just, der von Oktober 2012 bis Juni 2015 ein Schlüsselspieler bei den Eulen Ludwigshafen war. Beifall erntete der 43-Jährige auch bei der Pressekonferenz, die Just mit einer persönlichen Botschaft eröffnete. „Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein. Ich hatte ja schon im Vorfeld gesagt, ich hatte hier drei wunderbare Jahre. Es ist immer wieder schön nach Ludwigshafen zu kommen“, betonte „Apollo“ Just. „Es ist fantastisch, wie ,Apollo‘ gefeiert wird“, sagte Eulen-Coach Wohlrab, beeindruckt vom Empfang des Ex-Spielers durch die Fans der Eulen. Das hat Wohlrab, der Fan der Fans, so auch noch nicht erlebt.
JOH WOHLRAB TRITT EUPHORIE-BREMSE :
„Ein mehr als verdienter Sieg“ nannte Stephan Just den Eulen-Erfolg: „Der Sieg ist auch in der Höhe verdient.“ Joh Wohlrab indes sah sich trotz des deutlichen Sieges zum Tritt auf die „Euphorie-Bremse“ veranlasst. Zwei der gesteckten Ziele sah er verfehlt: Zum einen hatte es die Mannschaft durch einige Nachlässigkeiten in der Schlussphase verpasst nicht mehr als 28 Gegentore zu schlucken. Daneben monierte der Coach die Vielzahl technischer Fehler. „Demütig bleiben“, mahnte Wohlrab, der die Mannschaft vor einer strapaziösen Woche sieht.
Die Eulen Ludwigshafen haben sich nach dem 3. Spieltag mit 4:2 Punkten auf den vierten Tabellenplatz verbessert. An der Tabellenspitze liegen der ASV Hamm-Westfalen und der TuS N-Lübbecke mit jeweils 6:0-Zählern. Dahinter folgen sieben Mannschaften mit 4:2 Punkten.
Am Mittwoch 20. September (19 Uhr) spielen die Eulen Ludwigshafen im Sportzentrum vom TV Hochdorf im DHB-Pokal gegen den Liga-Rivalen VfL Eintracht Hagen. Nur 49,5 Stunden später schon wird das Punktspiel beim Aufstiegsfavoriten TuS N-Lübbecke angepfiffen. „Für mich ist das kein Stress. Ich spiele lieber, anstatt zu trainieren“, verriet Linksaußen Kian Schwarzer.
Tickets für das Pokalspiel am 20.9 gibt‘s in der Eulen-Geschäftsstelle, Online und an der Abendkasse beim TV Hochdorf.
Das nächste Heimspiel der Eulen Ludwigshafen findet in einem besonderen Rahmen statt, beim Familientag stehen die Kids im Mittelpunkt. Der Familientag ist am Sonntag, 1. Oktober (17 Uhr), beim Eulen-Heimspiel gegen den VfL Eintracht Hagen.
Text Eulen Ludwigshafen und Michael Sonnick
Autor:Michael Sonnick aus Ludwigshafen |
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