Die Eulen kämpfen gegen GWD Minden im Fernduell um den Klassenerhalt
"Die ganze Saison auf dieses Spiel hingearbeitet"

Am Sonntag geht es um den Verbleib in der ersten Liga. | Foto:  theri93 / Pixabay

Die Eulen LU. Es war ein unfassbares Spiel und Feiertag für alle Eulen-Anhänger: Die Pfälzer bezwangen vergangene Woche die Rhein-Neckar Löwen in Mannheim. Nach einem kräftezehrenden und aufopferungsvollen Derby, bei dem die Eulen zu keinem Zeitpunkt in Rückstand gerieten, bahnte sich die große Überraschung an: Durch puren Siegeswillen, Disziplin und mannschaftlicher Geschlossenheit gelang den Eulen ein unerwarteter 26:29-Auswärtssieg in der SAP-Arena. Dadurch verdiente sich die Mannschaft um Kapitän Gunnar Dietrich ein spektakuläres Saisonfinale gegen GWD Minden (Sonntag – 15 Uhr) und eine (wenn auch kleine) Chance auf den Klassenerhalt.

„Meine Erinnerungen an Ludwigshafen sind, nun ja, durchwachsen. Die Spiele gegen die Eulenwaren bisher immer sehr eng“, erklärt GWD-Coach Frank Carstens mit einer Anspielung auf die vergangenen knappen Duelle. Auch im Hinspiel, welches die Eulen nur knapp verloren, holten sie zuvor einen acht-Tore-Rückstand auf und machten die Partie zum Ende hin äußerst spannend. Die GWD steht in der Tabelle mit 25:41 Punkten auf Rang 14. Das Team von Frank Carstens konnte nur eine der letzten fünf Partien im Mai gewinnen: Die Mannschaft aus der Weserstadt unterlag zuhause den Füchsen Berlin knapp (27:28), im darauffolgenden Spiel gelang ein 30:31-Auswärtssieg. Zuhause gegen Leipzig (24:26), beim THW Kiel (39:19) und gegen den Bergischen HC (32:35) setzte es Niederlagen. „Für uns geht es darum, die Saison sauber zu beenden. Dafür müssen wir auch in Ludwigshafen gewinnen“, erklärt Carstens. Die Personalsituation sollte keine Probleme bereiten, die Gäste können voraussichtlich aus dem Vollen schöpfen.

Bei den Eulen fehlen hingegen weiterhin Azat Valiullin, der aufgrund einer Kahnbein-Verletzung an der Hand operiert wurde, sowie Jan Remmlinger, der sich einen Muskelfaserrissin der Bauchmuskulatur zuzog. Ein Einsatz von Jerome Müller ist aufgrund seiner Verletzung an der Schulter weiterhin ungewiss. Doch Ben Matschke lässt sich von Ausfällen nicht beirren, er will die Euphorie aus dem Derby-Sieg mit in die Eberthölle bringen: „Ein Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen geht in die Geschichtsbücher ein. In fremder Halle vor 9000 Leuten – mehr geht nicht! Wir haben jetzt dieses letzte Spiel, auf das wir das ganze Jahr hingearbeitet haben. Wir freuen uns auf eine außergewöhnliche Atmosphäre und eine volle Eberthölle“, freut sich Matschke auf das Saisonfinale. Die Mannschaft ist währenddessen hochmotiviert und arbeitet im Training täglich sehr akribisch. Für die Partie gegen die GWD Minden ist der Plan klar: Noch einmal alles reinwerfen und gemeinsam mit den Fans einen tollen Saisonabschluss feiern.

Dafür wird die Unterstützung von der Tribüne ein entscheidender Faktor sein – das weiß auch Frank Carstens: „Ich werde meine Mannschaft auf die spezielle Atmosphäre der Friedrich-Ebert-Halle einstellen. Das Publikum dort unterstützt die Mannschaft frenetisch“, so Carstens. „Wir wollen unsere Hausaufgaben machen, ein gutes Spiel abliefern und die Saison gemeinsam mit den Fans ausklingen zu lassen. Alles andere liegt nicht in unserer Hand“, gibt Matschke die Marschroute vor. Wie von Ben angedeutet, ist die Tabellensituation klar: Die beiden Konkurrenten um den Platz in der DKB Handball-Bundesliga sind aktuell einen Punkt vor den Eulen (12 Punkte). Doch Gummersbach (13 Punkte) und die SG BBM Bietigheim (13 Punkte) werden am Sonntag aufeinander treffen. Beide Teams müssen im Falle eines Eulen-Siegs gewinnen, um die Klasse zu halten. Geht einer der beiden als Sieger vom Platz, würde dies den Abstieg der beiden anderen bedeuten und die Eulen spielen in der nächsten Runde in der zweiten Bundesliga. Doch sollten sich Gummersbach undBietigheim unentschieden trennen, besteht Hoffnung für die Pfälzer. Denn wenn die Eulen parallel ihren Teil erledigen und GWD Minden bezwingen, gelingt das Wunder 2.0 - über das bessereTorverhältnis. In diesem Fall wären Bietigheim (Tordifferenz -174) und Gummersbach (Tordifferenz -154) abgestiegen, da die Eulen aktuell mit derselben Tordifferenz in der Tabelle stehen, diese jedoch durch einen Sieg zwangsläufig verbessern und sich somit vor Gummersbach platzieren können. Durch diese außergewöhnliche Konstellation entsteht ein Fernduell zwischen den Eulen und der Partie Bietigheim vs. Gummersbach – und das am letzten Spieltag. Mehr Spannung geht nicht.

Die Partie der DKB Handball-Bundesliga wird am Sonntag (9. Juni) um 15 Uhr angepfiffen. Das Schiedsrichtergespann Immel / Klein (Erkelenz / Mettmann) leitet das die Begegnung. Pay-
TV-Sender Sky überträgt die Partie wie gewohnt live. ps

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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