Eulen Ludwigshafen unter Trainer Ceven Klatt
Emotion, Kampf und Zusammenhalt
Ludwigshafen. Stadtrundfahrt mit der Chefin: Ceven Klatt, der neue Trainer des Handball-Zweitligisten Eulen Ludwigshafen, hat am Freitag, 9 Juli, seinen künftigen Wirkungskreis inspiziert. Am 22. Juli startet der 38 Jahre alte Coach, der die Nachfolge von Ben Matschke angetreten hat, die Vorbereitung für Liga zwei.
Eskortiert von Geschäftsführerin Lisa Heßler und Günter Thomas, dem Mannschaftsbetreuer, hat Klatt sich auch die Trainingsstätten, die Heinrich-Ries-Halle und die Günter-Braun-Halle, angesehen. Der bisherige Coach des Zweitligisten Rimpar Wölfe kennt die zweite Liga sehr gut.
Klatt, bis 30. Juni 2023 bei den Eulen unter Vertrag, weiß: „Es wird ein Hauen und Stechen geben“, sagt der neue Coach, der seine Aufgabe mit Freude und Ehrgeiz, mit Demut und Zielstrebigkeit angeht. „Ich möchte nicht vom Wiederaufstieg sprechen, wir haben noch keine Zielsetzung definiert. Mir ist die Art und Weise, wie wir spielen wichtig. Wenn die stimmt, dann werden wir erfolgreich sein“, betont der Coach mit Blick auf harte, ambitionierte Konkurrenz in der 20 Mannschaften starken Liga. Da sind die drei Mitabsteiger HSG Nordhorn-Lingen, Tusem Essen und HSC 2000 Coburg. Da ist der knapp am Wiederaufstieg gescheiterte VfL Gummersbach, da sind die ambitionierten Bietigheimer und Dormagener, da sind starke Ost-Klubs wie HC Elbflorenz oder Aufsteiger Empor Rostock.
„Eine Überraschungsmannschaft kommt immer dazu“, mutmaßt Klatt, der in acht Vereine um die Aufstiegsplätze kämpfen sieht.
Emotion und Dominanz
Für den Spielstil, der ihm für seine Eulen vorschwebt, nennt Ceven Klatt drei Grundvoraussetzungen: Kämpfen. Zusammenstehen. Emotionen. „Ich bin ein Abwehr-affiner Trainer, der Wert auf intelligentes Verteidigen mit hoher Emotionalität legt“, hatte Klatt nach seiner Vertragsunterzeichnung bei den Eulen erklärt. Er sieht eine „sehr massive, gute Deckung“ als Basis für Erfolg. Klatt, der auch Tempo im Spiel der Eulen sehen möchte, weiß: „Wir wollen mutig nach vorne spielen, können in der Zweiten Liga hierbei mehr Dominanz entwickeln.“ Dazu beitragen kann auf Rechtsaußen auch Alex Falk, dessen Abwehrstärke dem Coach sehr imponiert. Falk und Pascal Durak bilden ein gut harmonierendes Duo. So wie Falk rechts deckt, erwartet Klatt das fortan auch links. Dort teilen sich der wiedergenesene Jannik Hofmann und Enes Keskic, Neuzugang aus dem Talentschuppen der Füchse Berlin, die Position.
Zur körperlichen Präsenz soll auch wesentlich auf Halbrechts der 2,07 Meter große Stefan Salger, der von MT Melsungen zurückkehrt, beitragen. Halblinks ist das Revier von Torjäger Hendrik Wagner und Gunnar Dietrich, dem Abwehrchef, der auch die Kreisläufer Christian Klimek und Max Haider einzusetzen weiß.
Das Trainingslager, das vom 18. bis zum 22. August im Hohe Salve Sportressort in Hopfgarten stattfindet, sieht der neue Coach als einen Höhepunkt mit optimalen Voraussetzungen für die sportliche Vorbereitung, aber auch wichtig für das Mannschaftsgefüge.
Großes Vertrauen setzt der Trainer auf Pascal Bührer als Mittelmann. Nach seiner Ellenbogen-OP ist der 25-Jährige noch in der Reha-Phase. Bührer hat den Coach in der Rolle überzeugt, als Dominik Mappes verletzt ausgefallen ist. „Pascal hat Verantwortung übernommen“, attestiert Ceven Klatt. Er sieht in Max Neuhaus, der am 10. August 22 Jahre alt wird, einen Mann der Zukunft. „Max kann Impulse geben, er ist jung, besitzt Potenzial und ist extrem ehrgeizig. Zur Entwicklung gehört es auch, Fehler zu machen“, betont Klatt, der in Jan Remmlinger einen weiteren Spielmacher im Kader der Zukunft sieht: „Auch Jan kann das, hat das aber lange nicht gespielt.“
Auf die beiden neuen Torhüter mit so unterschiedlichen Profilen freut sich der neue Trainer der Eulen besonders. An der Verpflichtung des Kroaten Matej Ašanin, der von RK Zagreb zurückkehrt, und des Slowenen Žiga Urbič , der vom SC Ferlach kommt, hat Klatt schon aktiv mitgewirkt. „Matej ist 2,07 Meter und deckt ganz viel vom Tor ab, hat auch sehr gute Spiele in der Champions League gemacht. Er hat gesagt, wenn er nach Deutschland zurückgeht, dann nur zu den Eulen“, weiß Klatt um die hohe Identifikation des „Heimkehrers“, der im September 28 Jahre alt wird. Vier Jahre jünger ist der Slowene Žiga Urbič, der vom österreichischen Erstligisten SC Ferlach kommt, dort mit der nicht seltenen 50-Prozent-Fangquote Schlagzeilen schrieb. Klatt schätzt die Reaktionsschnelligkeit und den Ehrgeiz des 1,89 Meter großen Keepers. Mit ihnen reifen soll Leon Hoblaj (22), der in der Dritten Liga im HLZ Friesenheim-Hochdorf Spielpraxis sammeln wird.
Steckbrief des Trainers
Ceven Klatt ist am 11. Juni 1983 in Brandenburg geboren und ist in der Nähe von Düsseldorf aufgewachsen. Der gelernte Verwaltungswirt ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Kitzingen bei Würzburg. Bei DJK Unitas Haan begann er im Jahr seiner Einschulung mit dem Handball. Mit 20 wechselte der Kreisläufer zum LTV Wuppertal, spielte dann bei TuS Wermelskirchen, anschließend beim Zweitligisten TuS Ferndorf. Bei den Bergischen Panthern sammelte Klatt als Spielertrainer erste Erfahrungen als Coach. Beim Neusser HV, später HC Rhein Vikings, ging es weiter. Zunächst als spielender Co-Trainer, dann als Cheftrainer. Der Zweitliga-Aufstieg 2018 krönte das Engagement. 2019 kam Klatt zu den Rimpar Wölfen, von wo er nun zu den Eulen wechselt. Seinen Vertrag bei den Eulen hatte er im Januar 2021 unterzeichnet. kim/ps
Autor:Kim Rileit aus Ludwigshafen | |
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